Deadly Magic – …As Nightmares Gorged The Earth
![Deadly Magic (c) Martin Kuhl Deadly Magic](https://www.beatblogger.de/wordpress/wp-content/uploads/2024/12/deadlymagic.jpg)
Ein kleines Revival erlebt derzeit der klassische Heavy Metal US-amerikanischer Prägung. Bands wie Fifth Angel, Heir Apparent, Crimson Glory oder die Großmeister von Queensryche befinden sich gerade mitten in ihrem zweiten Frühling. Besonders an letztgenannte Gruppen erinnert der Sound von Deadly Magic, einem Nebenprojekt des Messerschmidt-Gitarristen und -Sängers Maik Jegszenties. Von Sound her klingt das Quintett absolut nach den glorreichen Zeiten Us-amerikanischer Metalbands, garniert mit einer Prise Iron Maiden. Stilistisch ist der Kurs damit perfekt umschrieben – was die Band qualitativ auf ihrer EP „…As Nightmares Gorged The Earth“ zu bieten hat, wird in den folgenden Zeilen geklärt.
Opulent, ruppig und intensiv beginnt der gut sechs Minuten lange Opener „Another I Beckons“. Schon hier zeigt sich, dass der Deadly Magic-Sound in eine deutlich andere Richtung geht als der von Jegszenties‘ Speed / Thrash Metal-Hauptband Messerschmitt. Tempomäßig bewegt sich die Truppe eher im Midtempo- bis gemäßigtem Uptempobereich und zudem sind alle vier Songs deutlich progressiver arrangiert. Zwar weist keiner der vier Titel auf „…As Nightmares Gorged The Earth“ echte Ohrwurmqualitäten auf, dies dürfte allerdings auch nicht das Ziel gewesen sein. Dafür haben Songs wie die Bandhymne „Deadly Magic“ oder das abschließende, sehr epische und deutlich an Manilla Road erinnernde „It Ends Where It Began“ eine erstaunlich hohe Halbwertzeit.
Der Sound der Band erinnert auf der EP so deutlich an die US-amerikanischen Vorbilder, dass man kaum glauben mag, dass Deadly Magic aus dem nordrhein-westfälischen Remscheid stammen. Wer sich zudem wundert, dass Maik Jegszenties hier gesanglich ganz anders klingt als bei seiner Hauptband Messerschmitt, der braucht nicht an seinem Verstand zu zweifeln, denn bei Deadly Magic übernimmt Jegszenties tatsächlich nur den Posten des Gitarristen. Die Vocals stammen hingegen von Alexis Roy-Petit, den Insider eventuell von seiner Zeit bei der franzöischen Heavy-Truppe Hürlement kennen könnten. Sein kräftiges Gesangsorgan erinnert in einigen Passagen recht deutlich an den jungen Bruce Dickinson. Die Produktion der EP hat mit Yannic Zwinscher wiederum der bandeigene Bassist übernommen.
Entstanden ist die Idee für das Deadly Magic-Nebenprojekt übrigens während des ersten Corona-Lockdowns. Bei Maik Jegszenties hatten sich nämlich einige Kompositionen angesammelt, die einfach nicht ins Messerschmitt-Programm passen wollten, für die aber nie die Zeit dagewesen ist, sie in einem anderen Umfeld umzusetzen – bis Corona die nötige Pause lieferte, um sich auf die Suche nach den passenden Begleitmusikern zu machen. Angesichts der durchaus gutklassigen Qualität der vier Nummern bleibt als Fazit festzuhalten, dass die Gründung des Nebenprojekts und die Veröffentlichung der Debüt-EP durchaus zu den positiven Überraschungen des Jahres im US-Metal-Sektor gehören.
Wertung: 3,5/5
Erhältlich ab: 20.12.2024
Erhältlich über: Dying Victims Productions (Membran)
Website: deadlymagic.bandcamp.com