Hatebreed – Hatebreed

(c) Roadrunner Records

Auf ihrem letzten Studioalbum „Supremacy“ schienen Hatebreed den Zenit erreicht zu haben. Viel mehr wäre mit ihren Hardcore-Hymnen wohl nicht mehr gegangen, ein weiteres gleichförmiges Album hätte AC/DC-Rufe laut werden lassen. Das Coveralbum „For The Lions“ sowie Jamey Jastas Nebenprojekt Kingdom Of Sorrow mit Kirk Windstein (Crowbar, Down) haben hörbar Einfluss auf das neue Werk „Hatebreed“ genommen, das wesentlich differenzierter groovt und tobt.

Dieses Auffrischen des Hatebreed-Sounds funktioniert stellenweise auch richtig gut. „Become The Fuse“ mit einem technisch anspruchsvollen Riff – Ex-Gitarrist Wayne Lozinak ist wieder mit an Bord – ist ein mächtiger Opener. „Between Hell And A Hardbeat“ baut kleine Slayer-Zitate ein, während die Single „In Ashes They Shall Reap“ mit stark vermindertem Tempo und verwüstendem Groove-Faktor überrascht. „Every Lasting Scar“ mit melodischen (!) Shouts geht verdammt gut ab, „As Damaged As Me“ dürfte auch Hatebreed-Fans gefallen.

Allerdings geht durch diese Neuorientierung zeitweilig der Mosh- und Hitfaktor flöten, so mancher Track wabert gleichförmig und unspannend aus den Boxen. „Everyone Bleeds Now“ zum Bleistift klingt nach einer B-Seite, „No Halos For The Heartless“ erinnert an einen schwachen Moment des Cover-Albums. Und warum man ein langatmiges Instrumental wie „Undiminished“ braucht, erschließt sich auch nach mehreren Durchläufen fertig, gerade weil dieses das letzte Drittel des Albums ordentlich abwertet.

„Hatebreed“ ist ein zweischneidiges Schwert. Auf der einen Seite macht der erweiterte Sound die Hardcore-Recken anspruchsvoller, etappenweise auch um einiges spannender. Daneben geht es aber immer wieder recht langatmig zu, speziell gegen Ende des Albums. Hier hätten sich ein paar generische Hardcore-Klopper mehr gut gemacht. Gute Platte, längst aber nicht der erwartete große Wurf.

VÖ: 02.10.2009
Roadrunner Records (Warner Music)
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