Das hört(e) die Redaktion… 2009 (Teil 1)

…and the beat goes on. Doch zum Jahreswechsel werfen die beatblogger.de-Redakteure gerne noch einmal einen Blick zurück auf das Musikjahr 2009 und erinnern sich an ihre persönlichen Hits der vergangenen zwölf Monate. Teil 1 des „Das hört die Redaktion…“-Specials mit den Favoriten von Walter Kraus, Thorsten Spraul und Christian Nötel. Unter anderem dabei: Skunk Anansie, Bela B. und Muse.

Walter Kraus
Playlist 2009

Dúné – Time To Leave
Der Kickstart, die DNA, das Leben, das Aufatmen. Dúné live in Salzburg waren ein Erlebnis für sich. „Time To Leave“ – Opener des aktuellen Albums „Enter Metropolis“ fasst die wahnwitzige Achterbahnfahrt in gut fünf Minuten zusammen. Reinhören

Jamie T – Sticks ‚N‘ Stones
Von wegen schwieriges zweites Album. Der Sommerhit 2009 gehört dem lightweight prick Jamie T. Sein „Sticks ‚N‘ Stones“ ist feinster Clash-Reggae der beschwingten Sorte. Cheeky, schräg, versoffen. Und jetzt alle: „I’m a featherweight champion, cheap to get pissed“. Reinhören

Kreator – Hordes Of Chaos
Mit Beatsteaks-Produzent Moses Schneider an Bord liefern Kreator ihr bestes Album seit ca. 20 Jahren ab. Der pulsierende Opener „Hordes Of Chaos“ stürmt wacker voran, zieht über ein melodisches Intro in martialisch thrashende Strophen und einen wuchtig hymnischen Refrain – Monster! Reinhören

Skunk Anansie – Because Of You
Comeback des Jahres, ohne Frage. Von den drei neuen Songs auf ihrer Werkschau ist „Because Of You“ mit Sicherheit das große Highlight. Skunk Anansie in Bestform. Was Skin mit dieser dramatischen Ballade anstellt, lässt sich kaum in Worte fassen. Gänsehaut garantiert. Reinhören

Them Crooked Vultures – No One Loves Me & Neither Do I
Endlich eine Supergroup, die ihrem Namen auch gerecht wird. Josh Homme, John Paul Jones und Dave Grohl räumen ab, vor allem mit „No One Loves Me & Neither Do I“ – sexy Groove, wuchtige Drums und ein genialer Kaltstart zur Halbzeit. So und nicht anders hat Hard Rock zu klingen. Reinhören

Außerdem gehört:
Alice In Chains – A Looking In View Reinhören
Converge – Dark Horse Reinhören
Dredg – Information Reinhören
Empire Of The Sun – Walking On A Dream Reinhören
Project Pitchfork – Feel! Reinhören

Thorsten Spraul
Playlist 2009

Bela B. – Altes Arschloch Liebe
Ich kann nicht anders, ich bin Bela-Fan. Dieser Mann ist einer der ganz Großen, vor allem dann, wenn er nicht gerade Arzt ist. „Altes Arschloch Liebe“ ist die verbitterte Abrechnung mit Amors Pfeilen. Und doch, man hört den sehnsüchtigen Unterton hinter der Testosteronfassade. Eben typisch Bela, alles was er tut hat mindestens zwei Dimensionen. Auch wenn dieser Track hier vielleicht nicht sein allerbester ist, er ist zumindest für mich eines der musikalischen Highlights des Jahres. Großartig. Reinhören

Deichkind – Luftbahn
Das erste Mal seit „Weit weg“ haben mich Deichkind wieder in ihren Bann gezogen. Diese Nummer ist Gänsehaut, melodramatischer Text trifft auf atmosphärische Dichte. Ein ganz großes Stück deutscher Popkunst, seit dem tragischen Tod von Bandmitglied Sebastian Hackert auch mit tieftraurigem Unterton. Atemberaubend. Reinhören

Dredg – Information
Salman Rushdies Essay „Letter To The 6 Billionth Person“ hat Dredg beim Schreiben von „The Pariah, The Parrot, The Delusion“ beeinflusst. Herausragend aus dem Album ist „Information“, Leadsingle und bandtypischer Grower, der mit jedem Hördurchgang an Charisma gewinnt. Elemente aus Pop und Progressive Rock treffen auf hochmelodiöse Arrangements. Aufwühlend. Reinhören

Placebo – Ashtray Heart
Mit „Battle For The Sun“ haben Placebo erstmals die deutschen Albumcharts angeführt – und trotzdem (oder vielleicht deswegen?) mussten Brian Molko und Co. viel Kritik einstecken. Zu viel Pop, zu viel Melodie, was auch immer. „Ashtray Heart“ ist genau die richtige Portion von allem, herrliche Mitgröhlmelodie trifft auf satte Gitarren. Für mich einer der Ohrwürmer des Jahres und der Tanzflächenkiller auf jeder Party. Beschwingend. Reinhören

Billy Talent – Pocketful Of Dreams
Definitiv stechen Billy Talent aus der Masse der alternative Rockbands hervor. Eine Portion Punk, jede Menge Energie und die charismatische Stimme von Fronter Benjamin Kowalewicz sind das Markenzeichen der Kanadier. „Pocketful Of Dreams“ ist eine weitere Nummer, die alles vereint, was Billy Talent groß macht. Energetisch. Reinhören

Außerdem gehört:
Empyr – Birth (Acoustic) Reinhören
Muse – Uprising Reinhören
Razorlight – Wire To Wire Reinhören
Gossip – Heavy Cross Reinhören
Kings Of Leon – Use Somebody Reinhören

Christian Nötel
Playlist 2009

Steven Wilson – Harmony Korine
Steven Wilsons Porcupine Tree ist seit zwei Dekaden herausragend. Sein Solodebüt „Insurgentes“ war es auch, inklusive eines besonders mitreißend arrangierten Songs: „Harmony Korine“. Durchdringt mit seinem fernen Gesang und steigert sich kontinuierlich in die Ekstase seines tosenden Soundwalls. Berauschend! Reinhören

Letzte Instanz – Flucht ins Glück
“Schuldig” – und erfolgreich. So wie auf ihrem siebten Studioalbum, kannte man die Dresdner Medieval Rocker der Letzten Instanz noch nicht. Mit der ausgekoppelten “Flucht ins Glück” taten sie aber genau das richtige. Sentimentale Streicherlinien und krachende Gitarren entfachten hier einen wunderbar treibenden Ohrwurm. Dazu weichen die Mauern eines kalten Wintertags, es geht in ein neues Leben. Reinhören

Finsterforst – Urquell
Ist es dunkel, sollte man sich nicht im Schwarzwald aufhalten. Wenn doch, zumindest mit dem richtigen Soundtrack von Finsterforst. Pagan-Metaller, die nicht aus Skandinavien stammen? Tatsächlich. Auf ihrem Drittling “…zum Tode hin” werden fünf anspruchsvolle Tracks mit über einer Stunde Spielzeit geboten. Darunter “Urquell”, dessen ausgiebige instrumentale Abschnitte durch eine prominente Akkordeon Melodie geprägt sind. Reinhören

Muse – Uprising
Genregrenzen gibt es nicht, Stagnation ist ohnehin ausgeschlossen. So haben Muse mit “Uprising” (vom 5. Studioalbum “The Resistance”) ihren Weg konsequent fortmusiziert. Das Ergebnis: einer DER Hits des Jahres 2009! Geschrieben von Matthew Bellamy, zu hören in ungewöhnlich tiefer Stimmlage, während ein schwerer elektronischer Sound den Trieb zwischen Verschwörung und Siegeswille kanalisiert. Gänsehautgefahr! Reinhören

Apoptygma Berzerk – Weight Of The World
Wer sich den Future Pop vergangener Tage erhalten wollte, konnte sich Apoptygma Berzerks “Rocket Science” eigentlich sparen – oder uneigentlich mal in “Weight of The World” hineinhören. Gitarren-untermauerte Synthies, gepaart mit dem bekannten Gesang Stephan Groths, gaben zwar eine mainstreamige, aber für mich dennoch mitreißende Mischung her. Reinhören

Außerdem gehört:
Empire Of The Sun – We Are The People Reinhören
The Killers – Human Reinhören
Ensiferum – Stone Cold Metal Reinhören
Sunstorm – Gutters Of Gold Reinhören
Die Toten Hosen – Alles was war Reinhören

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