The Devil And The Almighty Blues – The Devil And The Almighty Blues

Blues, das ist Musik für die Ewigkeit; Musik, die sich immer wieder neu erfindet und in eine Vielzahl anderer Stilrichtungen einfließt, in ihrem Grundtenor aber gleich bleibt. Wo The Devil And The Almighty Blues angesiedelt sind, ist selbsterklärend. Das Quintett aus Oslo, bei unter anderem auch Bassist Kim Skaug von The Good The Bad And The Zugly mitwirkt, verschreibt sich auf seinem eponymen Debütalbum Blues Rock der klassischen Sorte – kein Stoner, kein Doom, kein Radiohit.

Am ehesten radiofreundlich fällt noch „Distance“ aus mit etwas mehr als vier Minuten Spielzeit. Der verschwitzte, schwülstige Rocker klingt aber viel zu gut und kraftvoll für regelmäßige Rotation. Arnt O. Andersens aggressives, leicht rauchiges Organ wildert in den 60ern und 70ern, die Band spielt dazu kraftvolle Blues-Riffs und schreitet gemächlich voran. Jam-artige Gitarrensoli zerreißen die Luft und entführen in eine verrauchte Bar.

Die übrigen sechs Songs bewegen sich zwischen der Sechs- und Zehn-Minuten-Marke. Langeweile kehrt ob dieser ausladenden Arrangements aber keineswegs ein, denn dank gewogener Handwerkskunst, ordentlich Gefühl und einem Händchen für klassische Melodien sowie dezenten Fremdeinflüssen bleibt es spannend. Der Opener „The Ghosts Of Charlie Barracuda“ beispielsweise wird mit fortlaufender Spieldauer immer lauter, zum Ende hin geradezu metallisch. „Never Darken My Door“ hingegen spielt mit Country und Delta Blues.

Sonderlich originell ist der Sound der Norweger freilich nicht, aber das ist letztlich egal. Die Musik von The Devil And The Almighty Blues kommt gleichermaßen aus dem Bauch und dem Herzen, wird mit hörbarer Liebe zum Blues vorgetragen und lässt keine langweiligen Momente erkennen. Auch ohne nennenswerten Experimente oder Überraschungen unterhält dieses ausladende Debüt von vorne bis hinten und lässt auf Nachschub hoffen, denn die Mannen aus Oslo leben, atmen und schwitzen diesen Sound.

The Devil And The Almighty Blues
VÖ: 29.05.2015
Blues For The Red Sun (Soulfood Music)

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