Kategorie: Alben

Dead Years

Dead Years – Night Thoughts

Entspannung? Ruhephase? Erholung? Häufig ist Schlaf alles andere als das. Mit diesem Thema befassen sich Dead Years aus Bielefeld auf ihrem zweiten Album. Das Trio zockt geschmackvollen düsteren Post Punk mit deutlichem 80s-Einschlag, dessen raue, zugleich geschmackvolle Präsentation Urinstinkte anspricht. Nun also „Night Thoughts“, das sich mit Gedankenspielen in schlafferen Zeiten befasst, wenn Leere einsetzt, es zu spuken scheint, man sich komplett verloren fühlt – ein etwas anderes, gekommt beklemmendes Konzeptwerk mit feinen Widerhäkchen.

Weiterlesen
Tics

Tics – Flash Language

Man muss nicht unbedingt das Rad neu erfinden, um gute Musik zu machen. Tics aus Köln wissen um die Wurzeln ihres Sounds, der sich wunderbar auf eine Linie mit britischen Post-Punk-Urgesteinen bringen lässt. Anstatt sich hier umständlich um neue Facetten zu bemühen, rückt das Quartett den Song an sich in den Mittelpunkt und schreibt lieber starke, unwiderstehliche Melodien. Das äußert sich auch im Titel ihres nunmehr vierten Albums: „Flash Language“ beschreibt eine erweiternde oder ergänzende Sprachvarietät, die ohne ihre Originalsprache nicht existieren könnte – so etwas wie eine Räubersprache, wenn man so will.

Weiterlesen
Manu Delago

Manu Delago – Snow From Yesterday

Mit seinen besonderen Klangschalen schafft Manu Delago seit Jahren spannende neue Klangwelten, die ihm unter anderem bereits eine Grammy-Nominierung einbrachten. Der Musiker und Produzent sucht und findet stets neue Wege, sich auszudrücken. Für sein neuestes Projekt tat sich der Österreicher mit dem Gesangs-Ensemble Mad About Lemon zusammen und vertonte die Kraft des Wassers in allen Formen. „Snow From Yesterday“ bewegt sich vom Fluss bis zum Gletscher und nimmt die Energie eigener, persönlicher Momente als Quell der Inspiration für diese elf neuen Songs.

Weiterlesen
Alkaline Trio

Alkaline Trio – Blood, Hair, And Eyeballs

Zum ersten Mal seit Sommer 2018 haben Alkaline Trio wieder ein komplett neues Album am Start – eine Platte der Anfänge und der Enden, wenn man so will. Erstmals nimmt man für Rise Records auf, zudem ging Drummer Derek Grant nach den Aufnahmen und somit nach 22 Jahren in der Band von Bord, inzwischen von Veteran Atom Willard ersetzt. Auch ist es Matt Skibas erstes Album nach dem Ausstieg bei Blink-182, der entsprechend viel Energie und Ideen mitbrachte. „Blood, Hair, And Eyeballs“ geht auf seine Mutter zurück, die jahrelang als Krankenschwester in der Notaufnahme tätig war. Sie und ihre Kollegen wählten diese Überschrift für besonders arbeitsreiche Nächte. Nun denn.

Weiterlesen
Frank Carter & The Rattlesnakes

Frank Carter & The Rattlesnakes – Dark Rainbow

Dieses Album hat sich angedeutet, auch wenn es die beiden Protagonisten selbst nicht wahrhaben wollten. Frank Carter und Dean Richardson blicken nicht gerne zurück, wenn sie Musik machen, legten zuletzt mit „Sticky“ sogar ein herrlich lautes, direktes Kleinod vor, durch wurde das Duo nunmehr von der Vergangenheit eingeholt. Für Frank Carter & The Rattlesnakes ging auf dem fünften Album die musikalische Öffnung weiter und wagte unter anderem einen Blick auf Ideen, die bisher nicht so recht reinpassen wollten. „Dark Rainbow“ verzichtet zudem auf Momentaufnahmen und bemüht sich stattdessen um Selbstreflexion, um Erinnerung und Dankbarkeit.

Weiterlesen
Coogans Bluff

Coogans Bluff – Balada

Seit Jahren befinden sich Coogans Bluff auf der Suche nach dem perfekten Sound. Es geht aber weniger darum, diesen auch tatsächlich zu finden, sondern um den Prozess, der das Quintett immer wieder zu Höchstleistungen antreibt. Vier Jahre nach „Metronopolis“ haben sich die Exil-Rostocker abermals gefunden, um sich freizuspielen und vermeintliche Schubladen ein weiteres Mal zu sprengen. „Balada“ ist nicht nur der Titel ihres neuesten Streichs, sondern auch ein portugiesisch-brasilianischer Begriff für Tanzen, Lied oder Feier. Groove und Lebensfreude statten passenderweise dieses Album gekonnt aus.

Weiterlesen
Office Dog

Office Dog – Spiel

Nach mehreren Jahren als Solokünstler beschloss Kane Strang, von seiner Heimatstadt Dunedin nach Auckland zu ziehen und suchte nach einem musikalisch gemeinschaftlicheren Ansatz. Mit Drummer Mitchell Innes und Bassist Rassani Tolovaa, die beide in der Vergangenheit bereits in Strangs Solo-Band spielten, gründete er Ende 2021 Office Dog. Ihr Sound – eine Mischung aus Alternative, Indie und Shoegaze – rannte nicht nur in der neuseeländischen Heimat offene Türen. Das dort sowie in Australien bereits im September erschienene „Spiel“ schafft nun endlich den Weg in hiesige Gefilde.

Weiterlesen
Bachratten

Bachratten – Durch dich durch

Spannender Name, noch spannendere Band: Bachratten aus Kassel werden mit neuer Musik vorstellig. Nach diversen Mini-Alben gibt es nun … ein Maxi-Album? Wie auch immer man das Format nennen mag, das Quartett hat eine Platte mit Herz und Hirn aufgenommen, die ihren Rock-Sound gerne in den 90ern verankert und dabei die Brücke von Noise, Grunge und Alternative gerne mal in Richtung deutschsprachige Indie-Szene schlägt. Auf „Durch dich durch“ versuchen sie mit Verbindung und Liebe auf abstoßende, spaltende Zeiten zu reagieren, ohne sich dabei in Schmalz und Schleim zu verlieren.

Weiterlesen
Massendefekt

Massendefekt – Lass die Hunde warten

Über die letzten beiden Jahrzehnte erspielten sich Massendefekt ihren verdienten Platz an der Deutsch-Punk-Sonne, schafften es mit ihren letzten Platten durchwegs in die Charts, waren Vorband für Legenden wie AC/DC und Die Toten Hosen. Mit ihrem neunten Studioalbum will das Quartett vor allem ein Zeichen setzen, denn auch, wenn alles schlecht ist, braucht man Hoffnung. „Lass die Hunde warten“ zeigt eine eingespielte Band, die sich bewusst entschied, wieder gemeinsam im Proberaum zu schreiben und vorzuproduzieren, so wie früher. Das macht sich hörbar bezahlt.

Weiterlesen
Green Day

Green Day – Saviors

Polarisierend waren sie, die letzten Alben von Green Day. Die (Pop-)Punk-Ikonen bemühten sich nach „American Idiot“ mehr denn je um Experimente und hatten hörbar Spaß, mit verschiedenen Rock-Klängen zu spielen, doch fiel die Reaktion meist zwiegespalten aus. Vier Jahre nach „Father Of All Motherfuckers“ kehrt Rob Cavallo, der unter anderem für die Topseller „Dookie“ und eben „American Idiot“ verantwortlich war, auf den Produzentenstuhl zurück. Und auch musikalisch widmet sich das Trio wieder vermehrt poppigerem Punk, ohne dabei auf verschiedenste kreative Ausflüge zu verzichten. „Saviors“ markiert tatsächlich eine höchst willkommene Rückkehr zu starker Form.

Weiterlesen

Wir verwenden Cookies. Cool?