Schlagwort: Art Rock

King Krule

King Krule – SHHHHHHH! EP

Letzten Sommer meldete sich Archy Marshall aka King Krule mit „Space Heavy“ verdammt stark zurück. Die vorsichtige und doch bestimmte Erweiterung des eigenen Sounds war gelungen, unter anderem von melodischer Freundlichkeit begleitet. Auf der dazugehörigen Tour wurden limitierte Single-Song-Flexidiscs verkauft – eine mit dem Album-Track „Flimsier“, vier mit komplett neuem Material, die inzwischen zu horrenden Preisen gehandelt werden. King Krule bündelt das Material nun digital in Form der „SHHHHHHH! EP“ – eine gelungene Erweiterung der noch aktuellen Platte.

Weiterlesen
Daniel Davis

Daniel Davies – Ghost Of The Heart

Als Teil von Year Long Disaster und Karma To Burn sowie Kurzzeit-Mitglied von CKY hatte Daniel Davies Anfang der 10er Jahre die Rock-Zügel fest in der Hand. Etwas später startete der Sohn von Kinks-Gitarrist Dave Davies eine Art zweite Karriere als Soundtrack-Schreiber – gerne gemeinsam mit John Carpenter – sowie als experimentell veranlagter Solomusiker. Aktuell widmet sich der britisch-amerikanische Songwriter wieder zweiterer Spielwiese, wobei es nun ein kleines Umdenken sein darf. Auf „Ghost Of The Heart“ entdeckt Davies sein Faible für Rockmusik wieder, ohne jedoch den Sound der letzten Jahre zu ignorieren.

Weiterlesen
i Häxa

i Häxa – Part 2

Geduld ist eine Tugend, die Anhänger von i Häxa in rauen Mengen benötigen. Das Multimedia-Projekt entschloss sich, sein erstes Album in vier Teile zu zerlegen, die zu den saisonalen Sonnwenden erscheinen. „Part 1“ nahm gefühlt alles mit, so lautmalerisch und drückend wie zart und ominös. Sänger/Songwriterin und Visual Artist Rebecca Need-Menear (Anavae) und Produzent Peter Miles bemühen nun die etwas zartere, intimere Seite der Band, vermehrt von Folk-Ansätzen unterspült, ohne dabei auf die eigentümlichen, beklemmenden Abfahrten des Vorgängers zu verzichten.

Weiterlesen
Fat White Family

Fat White Family – Forgiveness Is Yours

Am Ende ging es einfach nur darum, dieses verdammte Album zu veröffentlichen: Die Arbeiten am Nachfolger von „Serfs Up!“ zerstörten Fat White Family fast. Frontmann Lias Saoudi erklärt zynisch, er hoffe auf genug Einnahmen aus den anschließenden Tourneen, um die dringend benötige Therapie finanzieren zu können. In den fünf Jahren seit der letzten Platte rieb man sich aneinander auf, illustriert durch den bitteren und dauernhaften Split mit Gründungsmitglied Saul Adamczewski. Und doch ist das gewohnt kunstvolle, noch eine Spur kaputtere Ergebnis mehr als hörenswert. Hinter dem bedeutungsschwangeren Titel – „Forgiveness Is Yours“ – wartet ein wildes Happening von einem Album.

Weiterlesen
St. Vincent

St. Vincent – All Born Screaming

Selbst ist die Frau, so schwer und frustierend das ab und an auch sein mag. Annie Clark aka St. Vincent hatte bereits ihre bisherigen Platten allesamt co-produziert, übernahm dieses Mal jedoch den Vorsitz und kümmerte sich um die komplette Produktion ihres neuesten Streichs. Das bedeutete zwar mehr denn je die Möglichkeit, die eigene kreative Vision durchzusetzen, war zugleich jedoch von allerlei Selbstzweifeln und Frustrationen begleitet. Prominente Gäste und Unterstützter, begleitet von schonungsloser Ehrlichkeit in Text und Ton, lassen „All Born Screaming“ alte und neue kreative Wege gehen.

Weiterlesen
Oliver Hohlbrugger

Oliver Hohlbrugger – Nothing’s Changed, Everything Is New

Oliver Hohlbrugger ist ein Unikat, das lässt sich ohne Frage sagen. Der Norweger versteht sich auf den konsequenten Bruch mit Genre-Erwartungen und musikalischer Vorhersehbarkeit im Geiste von Nick Cave oder dem späten David Bowie, auf dem 2016 erschienenen „The Choirboy“ bereits etwas angedeutet. Art Rock hier, Jazz da, Soundtrack- und Ambient-Atmosphäre im nächsten Moment – nicht umsonst findet seine Musik cineastische Verwendung und Serieneinsatz. Diesen künstlerischen Anspruch verfolgt Hohlbrugger auf „Nothing’s Changed, Everything Is New“, das sich noch weiter hinauswagt.

Weiterlesen
Bodega

Bodega – Our Brand Could Be Yr Life

Vor acht Jahren nahmen Bodega ein 33 Tracks umfassendes Konzeptalbum auf, das sich – beeinflusst von Michael Azzards Buch „Our Band Could Be Your Life“ – mit dem zunehmenden Einfluss von unternehmerischem Corporate-Think auf die Jugendkultur auseinandersetzte. Das Lo-Fi-Werk schaffte es nach eigenen Angaben nicht über Brunswick hinaus. Einige gefeierte Platten später entschloss sich das Quintett, das Thema erneut aufzugreifen, umfassend überarbeitet und durch einige neue Songs ergänzt. Aus „Bodega Bay“ wurde „Our Brand Could Be Yr Life“, das den eklektischen Sound der Band mit gewohnt zynischem Humor vereint.

Weiterlesen
Holy Esque

Holy Esque – Lay My Head Down Slow

Schluss, aus, vorbei: Die sträflich unterschätzten Holy Esque machen nach mehreren Jahren relativer Funkstille Nägel mit Köpfen und lösen sich auf. Das schottische Quartett um Charakterstimme Pat Hynes veröffentlichte zwei Alben und mehrere Kleinformate, doch blieb der große Wurf für den Mix aus Post Punk, Art- und Alternative Rock trotz Radio-Airplay und einigen Gigs aus. Begleitet wurde die Nachricht des Abschieds von der Ankündigung eines neuen Albums. „Lay My Head Down Slow“ macht noch einmal schmerzlich bewusst, dass die Herren mit absoluter Sicherheit fehlen werden.

Weiterlesen
Idles

Idles – Tangk

Der musikalische Wandel, den Idles im Laufe ihrer vergleichsweise kurzen Karriere vollzogen, ringt Respekt ab. Zwar haben sie ihren wütenden, frontalen und dissonanten Post Punk keinesfalls ad acta gelegt, doch bemühten die letzen Platten bereits viel mehr Experimente mit elektronischer Note und beatesken Konzepten. Neben Dauer-Co-Produzent Kenny Beats und Mark Bowen, der längst viel mehr als nur der Gitarrist der Band ist, konnte der unter anderem für legendäre Radiohead-Platten verantwortliche Nigel Godrich gewonnen werden. „Tangk“ bricht das musikalische Korsett endgültig auf, begleitet von Texten über Liebe, Freude und Gemeinsames.

Weiterlesen
Pawn Painters

Pawn Painters – Pawn Painters 1

So schnell ihr Stern aufgegangen war, so schnell wäre er beinahe wieder verglüht. Pawn Painters fanden sich 2016 und erarbeiteten sich in kürzester Zeit einen guten Ruf als kompetente Liveband. Vier Jahre später sah die Situation schon ganz anders aus. Man suchte nach einem neuen Sound, experimentierte zunehmend und verrannte sich. Irgendwann macht es ‚Klick‘, „Pawn Painters 1“ war entstanden. Der rocklastige Sound in diesen 44 Minuten versucht bewusst viel, gibt sich ungeschönt und lässt das bayrische Quartett auf eine Rundreise durch verschiedenste ruppige bis kunstvolle Ideen gehen.

Weiterlesen

Wir verwenden Cookies. Cool?