Schlagwort: Art Rock

SAFI

SAFI – Groteske

Ja, es dauert. Ja, man muss warten. Ja, es lohnt sich. Tatsächlich hat „Janus“ bereits mehr als neun Jahre auf dem Buckel, hallt als wahnwitziges und zugleich unfassbar eingängiges Noise-, Art- und Industrial-Statement aber immer noch nach. Wie nur wenige andere Künstlerinnen macht SAFI ihre außerordentliche Stimme zum Instrument, begleitet von komplexen und doch so spannenden Klängen. Dieses Mal saß mit Moses Schneider ein Mann für das feine Grobe hinter den Reglern, der das neue Material live einspielen ließ und somit die unvergleichliche SAFI-Energie perfekt einfangen konnte. Als sympathische Bonus holt sich „Groteske“ zudem einiges an Prominenz unterstützend hinzu.

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Ultima Radio

Ultima Radio – Basement Session EP

Es gibt gewiss einfachere Positionen zu ersetzen als den Frontmann. Genau das mussten Ultima Radio zuletzt tun, nach drei spannenden Alben, die den Mix aus Alternative, Post und Progressive Rock immer weiter verfeinerten. Ab sofort übernimmt Daniel Dorninger von Witchrider den Platz an der vordersten Front bei den Grazern – ein absoluter Glücksgriff, wie sich nun zeigt. „Basement Session EP“, der erste gemeinsame, von einem nicht minder stimmungsvollen Performance-Video begleitete Release, illustriert das von der ersten bis zur letzten Sekunde mehr als deutlich.

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Geordie Greep

Geordie Greep – The New Sound

Ob aufgelöst oder nur in einer Pause auf unbestimmte Zeit: Seit zwei Monaten ist das zumindest vorläufige Ende von Black Midi bekannt. Geordie Greep preschte direkt voran und kündigte nur zehn Tage später ein erstes Soloalbum an. Bewusst wollte er etwas anderes machen, ohne sich komplett von Vertrautem zu distanzieren. Mit über 30 Studiomusikern auf zwei Kontinenten aufgenommen, teils sogar mehrfach, entstand ein eklektischer musikalischer Mix, begleitet von launigen bis bizarren bis bewusst unbequemen Abhandlungen über die männliche Vorstellungskraft. Gewissermaßen setzt „The New Sound“ Greeps bisherigen ‚Everything Goes‘-Ansatz fort und ringt diesem dennoch neue Dimensionen ab.

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Cursive

Cursive – Devourer

Nach zwei sehr kurz aufeinanderfolgenden Platten dauerte es bei Cursive wieder etwas länger. Seit kurzem sogar zu siebt unterwegs, brachte Tim Kasher seine Kunstversessenheit in die Songwriting-Sessions ein. So hatte er im Herbst 2020 gleich 69 Songs geschrieben, 20 kamen in den Proberaum und 13 landen nun auf dem Album. „Devourer“ – inspiriert von Kashers Ansatz, Kunst und Medien regelrecht zu verschlingen – setzt nicht nur die eklektische, ausladende und zugleich kunstvolle Reise der letzten Platten fort, sondern spielt zugleich mit einer Fülle an Figuren und Einflüssen, die selbst für Cursive eine (willkommene) neue Form des Wahnsinns darstellen.

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Deadletter

Deadletter – Hysterical Strength

Sechs Wahnsinnige und ein Album, das man gehört haben muss, um es erfassen und verstehen zu können: So oder so ähnlich lässt sich zumindest im Ansatz erklären, was Deadletter aktuell abziehen. Die noch recht junge Band aus dem Südwesten Londons findet einen Sound, der sich bewusst jeglicher Kategorisierung entzieht – Art Rock, Post- und Dance-Punk schwingen als ungefähre Referenzen mit – und von wortreichen, gerne mal düsteren Geschichten angetrieben wird. Diese stilvolle und betont wahnsinnige Präsentation bringt mit „Hysterical Strength“ einen Erstling hervor, an dem man sich im besten Sinne die Zähne ausbeißen wird.

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i Häxa

i Häxa – Part 3

Die vor fünf Monaten begonnene Reise nähert sich langsam, aber sicher ihrem Ende: i Häxa um Sänger/Songwriterin und Visual Artist Rebecca Need-Menear (Anavae) und Produzent Peter Miles kosten die Möglichkeiten ihres Multimedia-Projektes auf allen Ebenen aus, von der Aufteilung ihres ersten Albums in vier Häppchen über die begleitende Video-Gestaltung bis hin zu den von Abschnitt zu Abschnitt teils stark variierenden musikalischen Umsetzungen. Exakt das gilt auch für den neuesten Streich, schlicht „Part 3“ genannt, der mehr denn je mit teils wilden Kontrasten hantiert.

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Pom Poko

Pom Poko – Champion

Norwegens zuckersüße Chef-Chaoten sind zurück: Pom Poko haben seit jeher große Freude daran, mit Schubladendenken und Erwartungen zu spielen. Das Quartett aus Oslo mag Post Punk, haut gerne noisig auf die Art-Kacke und liebt doch seine poppigen, hymnischen Melodien. In Verbindung mit Ragnhild Fangel Jamtveits geradezu lieblichen Vocals entstehen spannende Kontraste, die sich binnen Sekunden im Kleinhirn einbrennen. Was auf den ersten beiden Alben schon hervorragend funktionierte, erhält auf „Champion“ nun noch mehr Freiraum und nimmt zudem allerlei frische Ideen hinzu.

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King Krule

King Krule – SHHHHHHH! EP

Letzten Sommer meldete sich Archy Marshall aka King Krule mit „Space Heavy“ verdammt stark zurück. Die vorsichtige und doch bestimmte Erweiterung des eigenen Sounds war gelungen, unter anderem von melodischer Freundlichkeit begleitet. Auf der dazugehörigen Tour wurden limitierte Single-Song-Flexidiscs verkauft – eine mit dem Album-Track „Flimsier“, vier mit komplett neuem Material, die inzwischen zu horrenden Preisen gehandelt werden. King Krule bündelt das Material nun digital in Form der „SHHHHHHH! EP“ – eine gelungene Erweiterung der noch aktuellen Platte.

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Daniel Davis

Daniel Davies – Ghost Of The Heart

Als Teil von Year Long Disaster und Karma To Burn sowie Kurzzeit-Mitglied von CKY hatte Daniel Davies Anfang der 10er Jahre die Rock-Zügel fest in der Hand. Etwas später startete der Sohn von Kinks-Gitarrist Dave Davies eine Art zweite Karriere als Soundtrack-Schreiber – gerne gemeinsam mit John Carpenter – sowie als experimentell veranlagter Solomusiker. Aktuell widmet sich der britisch-amerikanische Songwriter wieder zweiterer Spielwiese, wobei es nun ein kleines Umdenken sein darf. Auf „Ghost Of The Heart“ entdeckt Davies sein Faible für Rockmusik wieder, ohne jedoch den Sound der letzten Jahre zu ignorieren.

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i Häxa

i Häxa – Part 2

Geduld ist eine Tugend, die Anhänger von i Häxa in rauen Mengen benötigen. Das Multimedia-Projekt entschloss sich, sein erstes Album in vier Teile zu zerlegen, die zu den saisonalen Sonnwenden erscheinen. „Part 1“ nahm gefühlt alles mit, so lautmalerisch und drückend wie zart und ominös. Sänger/Songwriterin und Visual Artist Rebecca Need-Menear (Anavae) und Produzent Peter Miles bemühen nun die etwas zartere, intimere Seite der Band, vermehrt von Folk-Ansätzen unterspült, ohne dabei auf die eigentümlichen, beklemmenden Abfahrten des Vorgängers zu verzichten.

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