Schlagwort: Post Punk

Hyperdog

Hyperdog – Dog Days

Das geht ohne Frage als Meilenstein einer noch jungen Band durch: Kein Geringerer als Henry Rollins wurde auf Hyperdog aufmerksam und spielte einen Song der Linzer in seiner Radioshow. Das kommt auch nicht ungefähr, denn seit dem Release ihres ersten Albums „Frog Mountain“ im Vorjahr schwimmt das Quartett auf einer kleinen Erfolgswelle. Ihr bewusst ungewöhnlicher wie mitreißender Sound, der Punk, Hardcore, Post Punk, Indie-Klänge und bekömmliche Synthetik verbindet, schwingt sich abermals auf eine wunderliche Reise durch Schubladen und Jahrzehnte: „Dog Days“ ist hier, um zu bleiben.

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False Lefty

False Lefty – Time Will Tell

Drei Drums, eine dreisaitige Gitarre und zwei Wahlkölner, die ihr eigenes Ding durchziehen – das hört sich erst einmal wunderbar schräg an. False Lefty, das sind Veva und Thomas, verstehen sich auf einen treibenden, eigenwilligen Indie- und Alternative-Sound, der sympathische Melodien mit mächtig Volumen verbindet und dabei schon mal an July Talk erinnert. Eine erste EP landete mitten im Herz, diverse Support-Gigs und Festival-Auftritte im Anschluss unterstrichen die Qualitäten des Duos. Nun wagen sie sich mit „Time Will Tell“ höchst erfolgreich an ein erstes komplettes Album.

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Leatherette

Leatherette – Ritmo Lento

Durchatmen, Luft holen, weitermachen: Leatherette hatten sich binnen kürzester Zeit in ihrer neuen Rolle als Indie-Darlings eingelebt. Das italienische Quintett tourte fleißig durch Großbritannien und ganz Europa, spielte diverse Festivals, doch mussten sie irgendwann langsamer machen. Aus exakt dieser Absicht heraus entstand ihr drittes Album und reflektiert dieses Verlangen musikalisch. „Ritmo Lento“, zu Deutsch „langsamer Rhythmus“, wurde erst nach einer kleinen Kunstpause geschrieben, wollte den Fokus wieder auf die Musik an sich richten und zugleich ein gewisses Maß an Veränderung bemühen. Das ist vollumfänglich gelungen.

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Decorate. Decorate.

Decorate. Decorate. – Swerve Of Atoms

Sie brauchten nur ein Album, um sich zumindest in ihrer dänischen Heimat im kollektiven Gedächtnis einzubrennen: Decorate. Decorate. fanden sich 2006 in Kopenhagen, schüttelten ein Jahr später das Mini-Album „Normandie“ und zwei weitere Jahre danach ihren Erstling „Instructions“ aus dem Ärmel, nur um direkt danach schon wieder Geschichte zu sein. Und doch hallt der düstere, bekömmliche Indie-, Alternative- und Post-Punk-Sound, der unter anderem an Interpol erinnert, immer noch ein wenig nach. Inzwischen ist das Original-Line-up wieder zusammen, erweitert durch Keyboarder Kristian Nygaard Olsen (u. a. Oh No Ono), und transportiert den Rückenwind der Reunion-Shows ins Studio. „Swerve Of Atoms“ greift das Frühwerk mit frischem Wind auf.

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Slug Boys

Slug Boys – Listen To Slug Boys

Seit Jahren zerlegen Slug Boys nordische Bühnen zu Kleinholz. Das norwegisch-britisch-schwedische Quintett versteht sich auf pures Chaos, unvorhersehbare Action und willkommenen Wahnsinn. Nun versuchen sie genau das auf Platte zu bannen, irgendwo zwischen Post Punk, Punk Rock und etwas Noise angesiedelt. „Listen To Slug Boys“, der Titel ihres ersten Albums, ist eine Aufforderung, die man so bedenkenlos unterschreiben kann. Dahinter stecken Abhandlungen über weltpolitische Ereignisse, Trauer, Angst und die Absurditäten des Alltags – erstaunlich ernst für eine im Grunde komplett abgedrehte Platte.

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Just Mustard

Just Mustard – We Were Just Here

Wärme und Euphorie – zwei Qualitäten, die man bislang nur bedingt mit dem Sound von Just Mustard assoziiert hat. Das irische Quintett fand mit seinem eigentümlichen Noise-Rock-Ansatz schnell eine Nische, unter anderem durch TripHop, Post Punk, Shoegaze und die besonders helle, feine Stimme von Katie Ball angetrieben. Auf ihrem dritten Album bleiben diese Elemente zwar weiterhin erhalten und klingen so entstellt und anderweltlich wie eh und je, drängen zugleich jedoch in eine nahezu hymnische Richtung. „We Were Just Here“ wurde mit einem steten Auge auf mehr Optimismus und Ekstase geschrieben, was sich für die Band durchaus als Herausforderung erwies.

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Spiritual Cramp

Spiritual Cramp – Rude

Im Sommer 2024 landete das erste Album von Spiritual Cramp endlich auch hierzulande, ordentlich verzögert und doch voller Energie. Bereits damals experimentierte das US-Sextett mit diversen Punk- und Rock-Spielarten – ein Ansatz, der nun weiter intensiviert wird und zugleich eine Metamorphose erlebt. Denn der Nachfolger klingt insgesamt ein wenig sonniger, melodischer und dringlicher, ohne jedoch die scharfen Kanten und die Lust auf frischen Wind zu ignorieren. „Rude“ geht erstmals über den Songwriting-Kern von Frontmann Michael Bingham und Bassist Mike Fenton hinaus und bezieht alle Musiker ein. Das macht sich hörbar bezahlt.

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Julia Effekt

Julia Effekt – Nachtparkett

Neue Neue Deutsche Welle? Während dieser Sammelbegriff aktuell die Runde macht, wählen Julia Effekt lieber ‚Letzte Deutsche Welle‘. Das Studium brachte das Quintett aus verschiedensten Ecken nach Wien, man fand gemeinsame musikalische Nenner in schwelgender Indie-Melancholie, in Art-Rock-Sensibilitäten und der unterkühlten Eindringlichkeit von Post Punk. Ein erstes Konzert im Sommer 2024 entwickelte sich zum vollen Erfolg, wenige Wochen danach wurde ein komplettes Album aufgenommen. Das liegt nun in Form von „Nachtparkett“ vor und hat das Potenzial zum ganz großen Wurf.

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iedereen

iedereen – Neue Mitte

Herrlich lärmig, launig und frontal, so zeigten sich iedereen im Vorjahr auf ihrem ersten Album. Und das mit etwas Anlauf, denn Schlagzeuger Ron Huefnagels und Gitarrist und Sänger Tom Sinke, die sich seit dem Kindergarten kennen, hatten lange Jahre mit verschiedenen Musikern Jam-Sessions gespielt, bevor man sich auf die Duo-Besetzung festlegte. Dann unzählige Gigs, unfreiwillige Pausen und schließlich ein herrlich kantiger Einstand mit spielerischer Leichtigkeit. Der Nachfolger ist nun da: „Neue Mitte“ bringt den vertrauten (Spiel-)Witz mit und glättet im Bedarfsfall sogar die Kanten in Richtung Eingängigkeit.

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TV Cult

TV Cult – Industry

Der Begriff ‚Achtungserfolg‘ mag es vielleicht nicht so ganz treffen, und doch sorgte „Colony“ für ein gesundes Maß an Aufmerksamkeit, gerade in Post-Punk-Kreisen (unter anderem zählt Idles-Bassist Adam Devonshire zu den Fans der Platte). Dahinter steckt das Kölner Quartett TV Cult, dessen aufbrausender, roher und lauter Aufgalopp Genre-Grenzen sprengte, sich noisig, aber auch finster und desolat gab. Knapp zwei Jahre später landet nun der Nachfolger „Industry“ und schlägt eine halbe Stunde lang in eine ähnliche Kerbe. In Köln von Christoph Scheidel (Hammerhead) aufgenommen, in den Londoner Holy Mountain Studios von Misha Hering (High Vis, Idles) gemischt und in Portland von Brad Boatright („Stranger Things“-Soundtrack) gemastert, stimmt die Richtung weiterhin.

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