Schlagwort: Post Punk

Blacklist

Blacklist – Afterworld

Düstere Zeiten verlangen düstere Musik. Entsprechend könnte das Comeback von Blacklist kaum günstiger fallen. Das Quartett aus New York veröffentlichte sein erstes und bis jetzt letztes Album 2009, eine Auseinandersetzung mit aufkeimendem Faschismus aufgrund politischer und religiöser Dogmen. 2020 beendete man die Pause, um den Finger erneut in die Wunde zu legen. Auf mehrere Singles folgt nun tatsächlich ein weiteres Album, das die Brücke zwischen Cold Wave, Post Punk und Dark Rock schlägt. „Afterworld“ gibt sich betont unbequem und doch schmeichelnd.

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Girls In Synthesis

Girls In Synthesis – The Rest Is Distraction

Kann denn Lockdown Sünde sein? Für Girls In Synthesis brachte er beste Voraussetzungen, um an neuer Musik zu arbeiten, so Bassist und Sänger John Linger. Nicht nur das, nach dem bereits unterhaltsamen Debüt „Now Here’s An Echo From Your Future“ wollte das Trio aus London die eigenen musikalischen Möglichkeiten genauer ausleuchten. Mehr Düsternis, mehr Experimente und mehr genereller Wahnsinn bemühen neue Herausforderungen, die sich ebenso auf die lyrische Ebene erstrecken. „The Rest Is Distraction“ bricht mit wachsender Begeisterung durchs scharfkantige Gebälk.

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High Vis

High Vis – Blending

Auch heute, sechs Jahre nach Gründung, sind die Hardcore-Wurzeln von High Vis weiterhin greifbar. Musikalisch bewegt man sich mittlerweile zwar in kunstvollem Punk, der zwischen Rock und Post pendelt, der krachende Elan und das drückende soziale Bewusstsein bleiben jedoch omnipräsent. Was auf dem Debüt „No Sense No Feeling“ bereits hervorragend klappte, wird nun weiterentwickelt.  Graham Sayle verleiht den universellen Texten über Klassenkampf, Armut und Herausforderungen des Alltags nunmehr eine deutlich persönlichere Note und reicht die Hand. Sein Credo auf „Blending“: Du bist nicht, wer du zu glauben scheinst, du bist mehr als dein Klassenhintergrund.

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100blumen

100blumen – Hoffnung, halt’s Maul!

Das einstige Ein-Mann-Industrial-Projekt 100blumen wollte nach „Keine Namen – Keine Strukturen“ aus dem Jahr 2018 eigentlich eine längere Pause einlegen. Mit einem Neuzugang am Bass, der aus dem Trio ein Quartett machte, sowie den Eindrücken einer Pandemie änderte sich dieser Wunsch jedoch und man begab sich ins Studio, um dem Frust freien Lauf zu lassen. Von Altersmilde ist bei den Elektropunk-Veteranen keine Spur, das verrät bereits der knackige Albumtitel „Hoffnung, halt’s Maul!“. Auch so nehmen die Düsseldorfer klar und deutlich kein Blatt vor den Mund.

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Preoccupations

Preoccupations – Arrangements

Wenn man festsitzt und sonst nichts tun kann, dann kommt man schon mal auf ungewöhnliche Ideen. Scott Munro hing während der Pandemie 16 Monate lang in Calgary bei seinen Eltern fest. Um die bereits begonnenen Arbeiten am vierten Album seiner Band Preoccupations fortzusetzen, richtete er sich ein notdürftiges Studio ein, Ideen wurden quer durchs Land verschickt. „Arrangements“, so der mittlerweile etatmäßig schräge Albumtitel, will nach Keyboard-fokussierten Platten endlich wieder die Gitarren in den Mittelpunkt rücken und dem zuweilen düsterpoppigen Post Punk zusätzliche Kanten verleihen.

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Love A

Love A – Meisenstaat

Lang ist’s her, über fünf Jahre: Love A hatten sich zumindest auf Platte rar gemacht. Man genoss die Möglichkeit, sich auf die Musik zu konzentrieren, und veröffentlichte zwischendurch mit diversen Nebenschauplätzen, wie Trixsi und The Dead Sound. Nun will es das Quartett aus Trier wieder wissen und bemüht frische Ansätze im vertrauten Gewand. Man verzichtete auf Einflüsse von außen und nahm alleine in lockerer Proberaum-Atmosphäre auf, einzig der Mix wurde ausgelagert. Musikalisch halten Hall und Härte Einzug, bemühen mehr Breite, ohne auf die vertraute Resignation zu verzichten. „Meisenstaat“ zeigt Love A abermals in bestechender Form.

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LIFE

LIFE – North East Coastal Town

Mit ihren ersten beiden Alben erarbeiteten sich LIFE verdiente Aufmerksamkeit, nun will verfestigt und bestätigt werden. Das Quartett fühlt sich fest in seiner Heimat verankert. Hull, eine Küstenstadt im Nordosten Großbritanniens, prägte Sound, Schaffen und Geschichte der Band. Die neue Platte ist Hull und seinen Bewohnern, der Gemeinschaft und den Kuriositäten gewidmet. „North East Coastal Town“, so der passende Name, konzentriert sich zudem auf das musikalische Erbe des Nordens, das den etatmäßigen Post Punk erweitert und zugleich zu kleineren musikalischen Konflikten führt.

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Joseph Boys

Joseph Boys – Reflektor

Scharfzüngig, scharfkantig – generell einfach irgendwie scharf. Das sind Joseph Boys, eine Band um erfahrene Musiker mit gemeinsamer Spielwiese. Grundsätzlich im Post-Punk angesiedelt, aber gerne rockig bis noisig unterwegs, musiziert das Auge bei diesem Quartett mit. Ganzheitliches Auftreten von den Songtexten über das Artwork bis jin zur Video-Ästhetik unterstreicht lautstarke Wortmeldungen in unbequemen Gefilden. „Reflektor“, ihr neues Album, brettert mit Nachdruck durch emotionale und gesellschaftliche Untiefen, reiht unnahbare Düsternis an unerwartete Eingängigkeit.

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Death Bells

Death Bells – Between Here & Everywhere

Will Canning und Remy Veselis eroberten erst den australischen Untergrund, bevor es sie in die weite Welt hinauszog. Die ersten beiden Alben als Death Bells waren ein voller Erfolg, der auch außerhalb der Heimat für Furore sorgte. Mittlerweile wohnt man in Los Angeles und nutzte das neue Umfeld als Inspiration für neue Musik. Wie auch die Musik, sagen sie, ist dieses frische Zuhause gleichermaßen erschütternd wie hoffnungsvoll, oft in derselben Sekunde. „Between Here & Everywhere“ bemüht sich um besagtes Wechselspiel mit einem Noir-Sound, dessen Intimität auf einem Pulverfass der Emotionen reitet.

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Interpol

Interpol – The Other Side Of Make-Believe

Die Umstände veränderten die Vorzeichen bei Interpol. Ausnahmsweise traf man sich nicht in einem Raum, um Songs live auszuarbeiten, sondern schickte sich Ideen hin und her, entwickelte Skizzen und bemühte zudem einen neuen Fokus. Natürlich hätten die etatmäßigen Noir-Themen prima zum Hier und Jetzt gepasst, doch wollte es sich das Trio nicht so einfach machen. Paul Banks schrieb lieber über Hoffnung, Anstand und Edelmut in schwierigen Zeiten, begleitet von einer neuen musikalischen Offenheit. Auf „The Other Side Of Make-Believe“ stellen sich Interpol quasi erneut vor.

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