Schlagwort: Post Punk

Mush

Mush – Down Tools

Sarkastisch, künsterlisch wertvoll, wunderbar eigenwillig: Mit ihren ersten beiden Alben richteten sich Mush häuslich ein im Hinterstübchen der beklemmenden Empfindsamkeit, begleitet von zynischen Kommentaren und Art-Rock-Sinnsuche mit Noise-, Indie- und Post-Punk-Unterstützung. Ihre dritte Platte in ebenso vielen Jahren will sich von den engmaschigen Stimmungen und Texturen auf „Lines Redacted“ entfernen und musikalisch deutlich mehr versuchen. Entsprechend geht „Down Tools“ als logische Weiterentwicklung mit hypnotisierender Vielschichtigkeit durch.

Weiterlesen
Wu-Lu

Wu-Lu – LOGGERHEAD

In seinen jungen Jahren stand Miles Romans-Hopcraft zwischen zwei Welten: Er wollte Grunger und Chili Pepper sein, stand aber auf Grime- und Jungle-Platten. Irgendwann schloss sich der Kreis der Identitätskrise: Romans-Hopcraft wurde zu Wu-Lu (eine Abwandlung des amharischen Wortes für Wasser) und öffnete seinen ureigenen HipHop-Ansatz für allerlei Einflüsse von Post Punk über Industrial bis Screamo. Das klappte vor sieben Jahren auf „Ginga“ bereits prima und erfährt nun weitere Verfeinerung. „LOGGERHEAD“ – die Unechte Karettschildkröte – wurde zum Spirit Animal und zugleich zum Titel der neuen Platte.

Weiterlesen
Petrol Girls

Petrol Girls – Baby

Ren Aldridge möchte sich freischwimmen von den teils selbst auferlegten Zwängen einer politischen Punk-Szene, die zu Moralisierung und Scheinheiligkeit tendieren kann. Kurzum: Die Stimme von Petrol Girls wollte ein gewisses Augenzwinkern in die nach wie vor drastischen Lyrics zurückholen. Ihre kürzlich von London ins steirische Graz gezogene Band nahm dies zum Anlass, den Sound deutlich nuancierter auszulegen. „Baby“, das mittlerweile dritte Album, soll deutlich respektloser ausfallen, weiterhin klare Stellung zu heißen Eisen beziehen und dabei nicht bierernst bleiben.

Weiterlesen
van Kraut

van Kraut – bleiben

Die Politik hat Pause: Auf „Zäune aus Gold“ legten van Kraut den Finger in die Wunde. Das war vor drei Jahren, vor einer gewaltigen Pandemie und nicht minder mächtigen Umwälzungen. Songwriter und Mastermind Christoph Kohlhöfer widmet sich dieses Mal der Introspektive und erzählt eine Art Zyklus des Scheiterns in Form eines Minialbums. „bleiben“ dreht sich um vergebene Chancen, spielt sich zwischen dem Aufstehen und letztlichen Vergeigen ab. Und doch kann das Private nie komplett unpolitisch bleiben.

Weiterlesen
TV Priest

TV Priest – My Other People

Eine Urgewalt aus London erschütterte Anfang vergangenen Jahres die Szene. TV Priest jagten ihren Erstling „Uppers“ durch den Wahnsinn des Seins und rannten damit offene Türen ein. Die ruppige, rüpelhafte Seite des Post Punk brannte sich mit Wut und Aggression ein. Davon wollte das Quartett allerdings weg. Gerade für Sänger Charlie Drinkwater ging es darum, über andere Themen zu diskutieren, persönliche und intime Dinge aufs Tableau zu bringen, dabei aber auch die politische und gesellschaftliche Lage in ihrer Heimat keinesfalls außer Acht zu lassen. „My Other People“ geht frische Wege mit Nachdruck.

Weiterlesen
Laundromat Chicks

Laundromat Chicks – Trouble

Mit 16 verbrachte Tobias Hammermüller einen Sommer fast ganz alleine in Wien und schrieb erste Songs, während er in einem Sommerkino jobbte. Seine Lieblingsfilme fanden Einzug in die Texte, die Musik spielt mit den Jangle- und Post-Punk-Klassikern sowie neuerem Indie Rock. Mittlerweile ist der Sänger und Songwriter 18, hat Laundromat Chicks zur Band gemacht und präsentiert ein weiteres Minialbum. „Trouble“ widmet sich vermehrt wahren Begebenheiten und kleidet weiterhin traurige Lieder in deutlich lebhaftere Arrangements.

Weiterlesen
Bleakness

Bleakness – Life At A Standstill

Der latente, fortschreitende Wahnsinn der humanen Gegenwart begleitet und fasziniert aktuell viele Bands. Bleakness reihen sich in diese Riege ein. Das Trio aus der französischen Stadt Lyon verschreibt sich düsteren Punk-Ausprägungen – vor allem Post und Dark – in sämtlichen Grau-Schattierungen. Bereits ihr erstes Album war ein Wunderwerk an bedrohlichen Gesten, schroffer Wucht und süßlichen Melodien. „Life At A Standstill“ will noch mehr Nuancen zum Ausdruck bringen, ohne dabei die bisherige Dringlichkeit einzubüßen – ein schwieriger Spagat, der jedoch vollends gelingt.

Weiterlesen
Trixsi

Trixsi – …And You Will Know Us By The Grateful Dead

Eigentlich keine Überraschung, dass „Frau Gott“ so gut geworden war: Die durchaus prominenten Namen hinter Trixsi bürgen für Qualität und fanden schnell einen gemeinsamen musikalischen Nenner. Und nu? Zwei Jahre später wird einfach nachgelegt, ganz lässig und ungekünstelt. Das Quintett sagt von sich selbst, es wolle das sprichwörtliche Rad – eigentlich Räder – nicht neu erfinden. Stattdessen setzt es den nunmehr bekannten Mix aus Indie, Alternative, Post und Punk mit dosiger Verpackung. „…And You Will Know Us By The Grateful Dead“ trägt einen großartigen Titel. Ist das alles?

Weiterlesen
Spice

Spice – Viv

Manchmal geht es ganz schnell: 2018 gegründet, veröffentlichten Spice um aktuelle und ehemalige Mitglieder so illustrer Bands wie Ceremony, Sabertooth Zombie und Creative Adult im Sommer 2020 ein spannendes Debütalbum und legen knapp zwei Jahre später nach. Den Sound erklärt man ganz lapidar – man sperrte sich in einem Zimmer ein, das hier sei das Ergebnis. „Viv“ – benannt nach einem früheren Projekt von Bassist Cody Sullivan und Geigerin Victoria Skudlarek – spinnt den leicht experimentellen, emotionalen Rockfaden des US-Quintetts geschickt weiter.

Weiterlesen
Snake

Snake – Undreams

Nach ihrem gefeierten Debütalbum „Cradle Of Snake“ supporteten Snake unter anderem Refused, erhielten einen schwedischen Indie-Award und schienen plötzlich zu verblassen. Eine natürliche Pause entwickelte sich zum scheinbaren mehrjährigen Stillstand, in dem sich die drei Musikerinnen aus Stockholm um diverse Solo- und Nebenschauplätze kümmerten. Tatsächlich begannen die Arbeiten am Nachfolger bereits 2017, inspiriert durch #MeToo. Entstanden ist eine relativ düstere Platte, die aus schwierigen Erfahrungen Kraft bezieht und das Gemeinsame betont. „Undreams“ stellt sich dem Leben und bemüht sich um Veränderungen.

Weiterlesen

Wir verwenden Cookies. Cool?