Schlagwort: Singer/Songwriter

Bonnie "Prince" Billy

Bonnie „Prince“ Billy – The Purple Bird

Erst zum zweiten Mal in seiner illustren Karriere arbeitet Will Oldham aka Bonnie „Prince“ Billy mit einem Produzenten zusammen. Gemeinsam mit David „Ferg“ Ferguson nahm er in Nashville auf, begleitet von einer Fülle an Session-Musikern. Ferg und der Prince kennen sich seit über 20 Jahren, als ersterer als Engineer bei Johnny Cashs „American III“-Session zugange war, wo ein Song Oldhams gecovert wurde. Eine Country-Platte sollte es dennoch nicht werden, wenngleich sich das nicht gänzlich vermeiden ließ. Die Tracks auf „The Purple Bird“ wurden überwiegend rund um Fergs Küchentisch geschrieben und klingen wie die perfekte Symbiose beider Welten.

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Jaye Jayle

Jaye Jayle – After Alter

Durch einen geschickten Rückgriff blicken Jaye Jayle energisch nach vorne. Evan Pattersons Solo-Schauplatz mit Band machte im Laufe der Jahre und Alben mehrere kleine Metamorphosen durch, stets unter dem Eindruck des Weltgeschehens sowie von privaten Entwicklungen. Längst nicht jede Idee schaffte es auf die finalen Platten, und so sammelten sich nach und nach Ansätze, Fragmente, reine Gefühlsregungen an, die zuvor ihren Platz, aber auch ihre endgültige Ausdrucksform nicht finden konnten. „After Alter“ zerrt diese Eindrücke energisch an die Oberfläche und gibt ihnen gewohnt prägnanten, pointierten Rückenwind mit auf den Weg zurück.

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jasmine.4.t

jasmine.4.t – You Are The Morning

Es gibt doch immer wieder einen neuen Morgen, das erklärt jasmine.4.t mit dem Titel ihres ersten Soloalbum. 2021 outete sie sich als trans* Frau, ihre Ehe ging in die Brüche, zudem war sie geraume Zeit ohne festen Wohnsitz und schlief auf den Sofas von Freunden. Das Gefühl von Gemeinschaft, das neue Leben und die erste Beziehung danach halfen Jasmine schrittweise zurück auf den Weg zu mehr persönlicher Stabilität. Begleitet wurde sie von der Musik und spielte eine von ihrem Onkel geerbte Gitarre. Teils binnen kürzester Zeit entstanden, teils über Monate gereift, liegt nun die erste Platte „You Are The Morning“ vor, eingespielt von und unterstützt durch eine trans* Band.

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Amos The Kid

Amos The Kid – Enough As It Was

Amos Nadlersmiths musikalische Karriere verlief alles andere als linear. Bereits 2013 zog er von Manitoba nach Winnipeg, um neben seinem Beruf als Wildnisführer erste Songs zu schreiben. Erst fünf Jahre später ließ er sich als Amos The Kid zu ersten Aufnahmen überreden, 2020 und 2021 erschienen erste EPs, auf denen er sich irgendwo zwischen Country, Indie und Rock orientierte. Auch das erste Album lief erst einmal nebenher, wurde durch ausgewählte Gigs unterstützt und erhielt nach und nach ein Following. „Enough As It Was“ überquert nun endlich kanadische Grenzen und erhält mit fast zweijähriger Verspätung seinen hochverdienten europäischen Release.

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Shitney Beers

Shitney Beers – Amity Island

Langsam, aber sicher mutiert der neue Shitney Beers-Release in der Vorweihnachtszeit zur höchst liebgewonnenen Tradition, nun bereits das dritte Jahr in Folge. Und das geschieht aktuell in jeder Hinsicht breiter aufgestellt denn je – im erweiterten Band-Line-up, mit zahlreichen Gästen sowie neuen kreativen Ideen. Maxi Haug gibt dieser großartigen musikalischen Spielwiese nun allen erdenklichen Freiraum, kennt die richtigen Antworten und schiebt gelegentlich die passenden Fragen hinterher. Vor allem geht es auf „Amity Island“, der Insel der Freundschaft, kollaborativ und bunt zu, auch wenn das Herz ab und an nicht so recht will.

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Dom Martin

Dom Martin – Buried Alive

Einer der fleißigsten tourenden Musiker der letzten Jahre macht mit einer Live-Platte von sich reden: Bei Dom Martin war das eigentlich nur eine Frage der Zeit. Der nordirische Mittdreißiger, der erst kürzlich für das beste Blues-Album des Jahres bei den UK Blues Awards ausgezeichnet wurde, schafft es wie nur wenige andere, sich in die Herzen seines Publikums zu spielen, traditionelle Klänge mit einem weltoffenen Blick in die Zukunft zu verbinden. Nun ist es gleich ein Doppelalbum geworden: „Buried Alive“ vereint ein ‚reguläres‘ Konzept mit überwiegend akustischen Bühnendarbietungen.

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Would

Would – Get Away

Matthias Schwettmann hat aktuell einen Lauf. Wenn er nicht gerade als Teil des Trios Palila exquisite Songs (ein-)spielt, widmet er sich seinem Solo-Schauplatz Would, und das bereits zum zweiten Mal in diesem Jahr. Neun Monate nach dem ersten Album „Be Okay Not To Be Okay“ gibt es Nachschub, wenngleich das Material etwas älter ist. Dass Schwettmann die Tracks im Herbst/Winter 2023 einspielte, ist angesichts der durchaus melancholischen Grundstimmung keinesfalls zu überhören. Trotz verschiedener Einflüsse achtete er darauf, dass „Get Away“ wie aus einem Guss klingt. Dieses Setzen auf einen roten Faden macht sich hörbar bezahlt.

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Market

Market – Well I Asked You A Question

Songwriter, Produzent und Multi-Instrumentalist Nate Mendelsohn hält von Stillstand herzlich wenig. Zuletzt arbeitete er unter anderem für und mit Sam Evian, Vagabon und JW Francis, hat aber ebenso einen eigenen Solo-Schauplatz mit Band am Start. Als Market realisiert er verschiedenste Ideen, meist irgendwo zwischen Folk, Dream-Pop und etwas Singer/Songwriter angesiedelt. Für den Nachfolger von „The Constant Brutal Bullshit Gong“ wurden einfach bisher eingesetzte Klänge betont erweitert und in neue Richtungen gedrängt, ohne auch nur annähernd mit dem eigenen Schaffen zu brechen. Entsprechend groß und doch intim zeigt sich „Well I Asked You A Question“.

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Current Joys

Current Joys – East My Love

Der recht umfangreiche Output von Nick Rattigan bringt nicht nur Stilwechsel am laufenden Band mit sich, sondern auch den einen oder anderen Rückgriff. Obwohl er als Current Joys zuletzt das bewusst experimentell gehaltene Doppelalbum „Love + Pop“ mit Lil Yachty, Lala Lala und Slow Hollows veröffentlichte, entstand der neueste Longplayer eigentlich davor, direkt nach „Voyager“, und unterscheidet sich letztlich doch von all diesen Werken. „East My Love“ markiert die Verarbeitung eines Tiefpunkts, als Rattigan mit mehreren psychischen Problemen zu kämpfen hatte, und widmet sich Americana und Folklore, in Ton und Text.

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Bright Eyes

Bright Eyes – Five Dice, All Threes

Auf die Retrospektive folgt der Blick nach vorne. Conor Oberst verbrachte die letzten Jahre damit, die Alben seiner Bright Eyes neu aufzulegen und diesen einiges an Bonus-Material beizumengen. Neben dieser willkommenen Aufbereitung des illustren Katalogs sollte ebenso ein Nachfolger von „Down In The Weeds, Where The World Once Was“, das Comeback-Werk im Bandformat mit Mike Mogis und Nate Walcott, entstehen. Das in Eigenregie produzierte „Five Dice, All Threes“ gibt sich intensiv und zärtlich zugleich, richtet den Blick auf vertraute persönliche Themen und befasst sich mindestens so engagiert mit gesellschaftlichen Problemen und Entwicklungen.

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