Monat: Januar 2012

Olly Murs feat. Rizzle Kicks – Heart Skips A Beat

Der Name Olly Murs dürfte hierzulande bislang nur wirklichen Musikexperten etwas sagen. In seiner Heimat Großbritannien hingegen ist er seit 2009, als er bei der Castingshow „The X Factor“ den zweiten Platz belegte, ein Megastar. Die ersten beiden Singles des 27-Jährigen mit lettischen Wurzeln schossen dort aus dem Stand auf Platz 1, sein Debütalbum holte Silber. Nun versucht er mit dem lässigen Track „Heart Skips A Beat“ die Herzen Europas ebenfalls im Sturm zu erobern. Und während hier noch das nasskalte Winterwetter dominiert, pflanzt der Sänger den ersten sommerlich klingenden Ohrwurm in die Gehörgänge.

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Professor Green – At Your Inconvenience

Während Professor Green in seiner britischen Heimat bereits zu Beginn seiner Karriere große Erfolge einfahren konnte – das Album „Alive Till I’m Dead“ schaffte es auf die #2, die Single „I Need You Tonight“ auf die #3 – ging es hierzulande nicht ohne Anlaufschwierigkeiten vor sich. Erst mit „Read All About It“, Greens erster UK-#1, gelang über Downloads ein Einstieg in die Top 80, die erste deutsche Chartplatzierung für den Rapper. Das dazugehörige Album „At Your Inconvenience“ kommt mit Verkäufen im sechsstelligen Bereich, einer Gold-Auszeichnung und der beinahe obligatorischen dreimonatigen Verzögerung von der Insel. Darauf macht es Green weder sich noch seinen Fans einfach.

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Scroobius Pip feat. B. Dolan – Soldier Boy (Kill ‚Em)

Im Doppelpack mit Dan Le Sac bereichert David Peter Meads aka Scroobius Pip – eine bewusst falsche Schreibung des Edward Lear-Gedichts „The Scroobious Pip“ – seit einigen Jahren die britische Rap-Szene mit unorthodoxen, elektronischen Tracks und einer kaum überschaubaren, hochgradig anspruchsvollen Textmenge. Nach ersten Top 40-Platzierungen in der Heimat und einer Kollaboration mit Pos Plug Won von De La Soul veröffentlichte Pip vergangenen Herbst sein Solo-Debüt „Distraction Pieces“. Die bereits vierte Single „Soldier Boy (Kill ‚Em)“ verbindet einen bestens vertrauten Nerv-Track mit Cleverness und Noise.

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Interview mit This Love Is Deadly

Man weiß nicht erst seit dem Weihnachtsfest und den ach so heiß herbeigesehnten Treffen mit der Verwandtschaft, dass ‚Liebe‘ tödlich sein kann. Dachte sich auch das Berliner Trio This Love Is Deadly, das die Bühnen der Nation erstmals Ende 2010 mit ihrer Präsenz segnete und am 6. Januar das selbstbetitelte Debütalbum an den Start brachte. Darauf zu finden: verschrobener Noise-Rock mit Grunge-Schlagseite und einem Händchen für kratzig-bezaubernde Melodien. Wir sprachen mit Sängerin / Bassistin Lisa und Sänger / Gitarrist Louis über ihre Anfänge, Dresscodes und bedingungslose Hingabe.

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Skrillex – Bangarang

Bereits mit 16 Jahren wagte Sonny Moore als Sänger der Screamo-Band From First To Last den Sprung in die Musikwelt, zog sich aber nach einigen Jahren aufgrund von gesundheitlichen Problemen zurück und startete eine Solokarriere. Als Skrillex arbeitete er mit KoRn an einigen Songs ihres aktuellen Albums „The Path Of Totality“ und bringt aktuell Dubstep dem Mainstream näher. Nebenbei sackte er fünf Grammy-Nominierungen ein und hat Youtube-Klicks im neunstelligen Bereich – allein „Scary Monsters And Nice Sprites“ wurde bislang 60 Millionen Mal gesehen. Die neue EP „Bangarang“, Top 20 in den USA, erhält hierzulande nun auch einen CD-Release via Bitclap, die nun auch in Deutschland durchstarten mit Künstlern wie Wynter Gordon, Afrojack und Skrillex‘ BBC Sound of 2012-Mitstreiter Flux Pavilion – der lange vermisste Warner-Nachfolger für Fuel (Moguai, The Disco Boys) scheint nun gefunden.

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Marlon Roudette – Anti Hero (Brave New World)

Mit einem derartigen Comeback hatte im Falle des ehemaligen Mattafix-Sängers Marlon Roudette wohl kaum jemand gerechnet. Zwar war der Erfolg seiner Solo-Debüt-Single „New Age“ auf den deutschsprachigen Raum beschränkt und unter anderem durch die Beliebtheit und den Bekanntheitsgrad des „What A Man“-Soundtracks bedingt, dennoch spricht es für sich, dass der Song in Deutschland unter den zehn größten Hits des Jahres 2011 zu finden ist. Das dazugehörige Album „Matter Fixed“ knackte immerhin die Top 10, auf einen Nachfolgehit musste man bis dato aber warten. Jetzt wurde mit dem Rhythmusbetonten „Anti Hero (Brave New World)“ endlich eine weitere Single auserkoren.

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Underworld – A Collection

2012 wird ein heißes Jahr für die britischen Electro-Legenden Underworld. Nicht nur, dass man 20jähriges Jubiläum feiert – zumindest erschien vor zwei Jahrzehnten die erste, wie man selbst sagt, „anständige Single“ – gemeinsam mit „Trainspotting“-Regisseur Danny Boyle ist man für die Eröffnungszeremonie der Olympischen Sommerspiele in London verantwortlich. Karl Hyde und Rick Smith leiten das große Jahr mit gleich zwei Compilations ein. Während „The Anthology 1992-2012“ eine Art Update des zehn Jahre alten Best of-Albums auf drei CDs mit zahlreichen Raritäten für Fans und Sammler sein soll, gibt es auf „A Collection“ kompakt sämtliche Underworld-Hits in verkürzten Edits auf einem Silberling.

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Ray Wilson & Stiltskin – First Day Of Change

Der Einstieg bei Genesis gehörte für Ray Wilson vermutlich zu den größten Fehlentscheidungen seiner musikalischen Laufbahn. Nachdem er mit seiner Band Stiltskin Mitte der 90er große Erfolge mit der durch einen Levi’s-Werbespot gepushten Single „Inside“ und dem Album „The Mind’s Eye“ feiern konnte, wurde er später von den Genesis-Fans zu keiner Zeit als würdiger Phil Collins-Nachfolger akzeptiert. Nachdem Genesis nach dem Flop der „Calling All Stations“-Scheibe schließlich vorläufig in die ewigen Jagdgründe eingingen, reaktivierte Ray Wilson 2005 mit Unterstützung durch neue Weggefährten seine alte Band. Seine derzeitige Veröffentlichungspolitik fällt zwar etwas undurchsichtig aus, doch immerhin gelang ihm mit dem „Genesis vs. Stiltskin“-Album nach langen Jahren mal wieder ein kleinerer Charterfolg in Deutschland.

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Vierkanttretlager – Die Natur greift an

„Husum, verdammt!“, schrie Jan Windmeier einst in „Insel“ und machte die nordfriesische Kreisstadt im Punk-Mikrokosmos unsterblich. Einige Jahre später tourten Turbostaat mit Vierkanttretlager aus eben jenem Husum, die sich obendrein im zarten Alter von Anfang 20 anschicken, als potentielle Nachfolger von Tocotronic die deutschsprachige Indie-Krone an sich zu reißen. Bei der Veröffentlichung der EP „Penzion Kanonir“ im Sommer 2010 hatten Teile der Band die Schule noch nicht abgeschlossen, nun stellt man sich – gestärkt durch eine gemeinsame Tour mit Casper – mit dem Debütalbum „Die Natur greift an“ dem zarten Hype.

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Sport – Aus der Asche, aus dem Staub

Eilig hatten es Sport noch nie. Die Hamburger sind mittlerweile zum Quartett angewachsen – Jan-Eike Michaelis stieg bereits zur letzten Tour ein – und tauchten nach dem druckvollen „Unter den Wolken“ wieder ein klein wenig unter. Frontmann Felix Müller arbeitete mit Kante unter anderem an der musikalischen Untermalung zur „Antigone“-Inszenierung von Friederike Heller, weswegen die neuen Songs in den verschiedensten Studios und Proberäumen zwischen Hamburg und Berlin aufgenommen werden mussten. Dieses Hin- und Herspringen hört man „Aus der Asche, aus dem Staub“ – dem vierten Sport-Album in 15 Jahren Bandgeschichte – jedoch nicht an, denn 2012 wirken die Herren fokussierter und in sich ruhender denn eh und je.

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