Hajk – Hajk

Hajk

Längst ist der Frühling in vollem Gang, breitet sein bunt blühendes Kleid über das Land aus und bringt erste frühsommerliche Tage mit sich. Der Wonnemonat Mai steht vor der Tür und mit ihm ein passendes Wonne-Album. Hajk aus Oslo sorgten in ihrer Heimat mit ausgewählten Singles und einem kleinen Sommerhit bereits für Aufmerksamkeit und nehmen nun den Rest Europas ins Visier. Ihr schlicht „Hajk“ betiteltes Debüt vermengt charmanten Indie Pop mit einem Hauch von Electro, Rock und Psychedelia.

Besagter Sommerhit fehlt zwar auf dieser Platte, einige andere norwegische Radiohits haben es dafür auf 39 luftig-leichte Minuten geschafft. Da wäre beispielsweise „Medicine“, der erste Release überhaupt. Sigrid Aases butterweicher Gesang, gelegentlich von Gitarrist Preben Andersen mit herrlichen Harmonien unterstützt, tastet sich knapp fünf Minuten lang behutsam nach vorne und geht als sympathische warme Dusche durch. Die aktuelle Auskopplung „Magazine“, zugleich Opener dieses ersten Albums, gibt sich deutlich verspielter und pendelt zwischen Math-Gitarren, Handclaps, psychedelischen Untertönen und einem schön großen Refrain.

In „Best Friend“ übernimmt Andersen den Lead-Gesang und treibt legere dreieinhalb Minuten durch überraschend funkige Gefilde, die dabei stets irgendwo im eingängigen und dennoch leicht entrückten Indie-Mikrokosmos spielen. „Somebody Else“ setzt hingegen auf Atmosphäre mit einem Hauch von Elektronik, angedeuteten Beats und dem gekonnten Wechselspiel aus synthetischem Minimalismus und großen, bandgesteuerten Gefühlen. Mit dem fluffigen, hibbeligen „Nothing Left To Say“ findet sich sogar ein weiterer kleiner Sommersong auf dieser Platte.

Hajk haben hörbar Spaß auf ihrem Debütalbum und schicken eine Reihe kleiner, feiner Songperlen ins Rennen. Dieser selbstbetitelte Einstand ist mehr als ’nur‘ Indie Pop, streckt seine Fühler in alle musikalischen Himmelsrichtungen aus, tanzt und groovt stellenweise, nur um dann wieder introvertiert und melancholisch zu werden. Der Soundtrack der zweiten Frühlingshälfte mobilisiert und umarmt zugleich mit einem durchgehend unterhaltsamen, unheimlich sympathischen Album.

Hajk - Hajk

Hajk
VÖ: 28.04.2017
Jansen Plateproduksjon (Broken Silence)

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