A Pale Horse Named Death – And Hell Will Follow Me

A Pale Horse Named Death

Mehr Düsternis und Misanthropie geht kaum: Sal Abruscato (Life Of Agony-Drummer, ehemals Type O Negative) und Matt Brown (Seventh Void-Gitarrist) liefern als A Pale Horse Named Death den Soundtrack für in Rotwein getränkten Weltschmerz. Abruscato übernimmt dabei die Frontmann-Rolle und bezeichnet die Zusammenarbeit mit Brown als ‚die mordende, böse Version von Lennon und McCarthy‘. Große Töne, viel dahinter: „And Hell Will Follow Me“ ist ein düsterer Bastard von einem Gothic-Doom-Rock-Album.

Eine gewisse Einfachheit zeichnet den Auftakt zu diesem 54minütigen Trauerkloß aus. Während im Intro ein galoppierendes und wieherndes Pferd zu hören ist, eröffnet „As Black As My Heart“ mit dem vielleicht simpelsten Drum-Pattern der Rockgeschichte. Umso beeindruckender ist es, wie Abruscato und Brown den Song zu einem bedrohlichen Monster aufbauen, Aufbruchsstimmung im Refrain (mit Backings von Keith Caputo) inklusive. Darauf folgt nun Hit auf Hit. „To Die In Your Arms“ lässt einem mit seinem schaurig-schönen Auftreten das Blut in den Adern gefrieren, während „Pill Head“ als selbstzerstörerische Hymne unheimlich eingängig und arschcool wirkt – sympathisch kaputt und verstörend.

Gelegentlich darf es auch ein flotter und eindringlicher sein, beispielsweise im fiesen „Heroin Train“, „Serial Killer“ oder dem ‚Punk‘-Exkurs „Bath In My Blood (Schizophrenia In Me)“. Gerade die atypischen, kampfeslustigen Vocals machen letzteren Track zu einem fiesen Monster. Ihre Stärken spielen Abruscato und Brown jedoch in den langsamen, zähen Tracks aus. „Cracks In The Walls“ steigert sich von Sekunde zu Sekunde, glänzt mit Paradise Lost-Zitaten und einem überdrehten Solo zur rechten Zeit. Niederknien muss man beim Rausschmeißer „Die Alone“, einem siebeneinhalbminütigen Schwanengesang mit Weltschmerz. Beinahe glaubt man hier ein Requiem für den viel zu früh verstorbenen Type O Negative-Frontmann Peter Steele zu hören, musikalischer wie auch persönlicher Natur. Besser kann man Gänsehaut wohl nicht vertonen.

Wer das im vergangenen Jahr erschienene Seventh Void-Debüt „Heaven Is Gone“ mochte und dessen düstere Seite entdecken will, ist mit „And Hell Will Follow Me“ bestens bedient. Abruscato und Brown strecken Doom Rock mit schwermütigen, klassischen Gothic-Elementen, die Erinnerungen an Paradise Lost und Type O Negative wach werden lassen, während waschechte Hooks dominieren. Live sind die Herren mit Band – unter anderem mit Biohazard-Gitarrist Bobby Hambel und Type O Negative / Seventh Void-Drummer Johnny Kelly – Mitte August auch in Deutschland zu sehen. Sollte man auf keinen Fall verpassen.

VÖ: 17.06.2011
Steamhammer (SPV)

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