Schlagwort: Gothic Rock

Midas Fall

Midas Fall – Cold Waves Divide Us

Midas Fall können eigentlich nur aus Schottland kommen, möchte man glauben und meinen. Der gerne mal kühle, dennoch stets emotional aufgeladene Sound des Trios baut Brücken zwischen fragilen, progressiven und aufbrausenden Gefilden, als würden Mogwai, Chelsea Wolfe und Sigur Rós gemeinsame Sache machen. Und doch wird man den Veteranen, die aktuell bereits ihr fünftes Studioalbum veröffentlichen, mit dieser Beschreibung nicht annähernd gerecht. Auch ihr neuester Streich „Cold Waves Divide Us“ spielt mit widersprüchlichen Gefühlen, mit komplexen Rock-Gefilden und unterkühlter Elektronik.

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Chelsea Wolfe

Chelsea Wolfe – She Reaches Out To She Reaches Out To She

Chelsea Wolfes geschmackvolle musikalische Unvorhersehbarkeit geht in die nächste Runde. Nach einem kurzen Blutmond-Exkurs mit Converge, Dauer-Mitstreiter Ben Chisholm sowie Stephen Brodsky von Cave In ging es an das erste Album seit über vier Jahren, für das neben Chisholm abermals Jess Gowrie und Bryan Tulao von Frühjahr 2020 bis Ende 2021 aus der Distanz mitschrieben, nur um das Material von Dave Sitek (TV On The Radio) im Studio zerlegen zu lassen. „She Reaches Out To She Reaches Out To She“ verbindet Intimität mit lautstarken Experimenten und beschreibt die direkte Auseinandersetzung mit der eigenen Vergangenheit, um die eigene Zukunft positiv zu verändern.

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CIEL

CIEL – Rather Be Alone

Vor einigen Jahren an der britischen Südküste gegründet, haben CIEL das Zeug für den ganz großen Wurf. Mehrere Kleinformate, BBC-Airplay sowie gemeinsame Tourneen mit Blood Red Shoes und Pale Blue Eyes sprechen eine deutliche Sprache. Obendrein haben sie bereits ihre zweite EP in diesem Jahr am Start, und die ist keinesfalls eine Sammlung von Outtakes. „Rather Be Alone“ bemüht einmal mehr den fuzzigen Indie-Sound des Trios, der von Düsternis und Schwere, aber auch von poppig angehauchtem Feingefühl geschickt unterstrichen wird.

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Lathe Of Heaven

Lathe Of Heaven – Bound By Naked Skies

In New York geht ein neuer Stern am Post-Punk- und New-Wave-Himmel auf. Lathe Of Heaven versuchen gängige Genre-Klischees zu vermeiden, bevorzugen offenkundig rauere Klangwelten und mischen zudem Science-Fiction-Ideen unter ihre Texte. Auf ihre mehrfach aufgelegte und ausverkaufte Demo folgt nun ein erstes Album bei Sacred Bones. „Bound By Naked Skies“ überrascht durch Härte, Schwere und Kälte, begleitet durch eine bekömmliche Eigentümlichkeit, die nicht nur das etatmäßige Präfix in der Luft zerreißt.

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VV

VV – Neon Noir

Eine der interessantesten Rockstimmen der letzten Jahrzehnte meldet sich endlich wieder zurück. Als Sänger von HIM feierte Ville Valo große kommerzielle Erfolge, allen voran die Überhits „Join Me In Death“ und „The Funeral Of Hearts“, bevor sich die Band Ende 2017 verabschiedete. Nach einer Platte mit Agents sowie einer ersten Solo-EP feiert sich Valo unter dem Pseudonym VV endlich ein Comeback auf Albumlänge. „Neon Noir“ knüpft an den Sound seiner früheren Formation an und scheut ebenso wenig vor freundlichen, melodischen, nahezu poppigen Einschüben zurück.

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Preoccupations

Preoccupations – Arrangements

Wenn man festsitzt und sonst nichts tun kann, dann kommt man schon mal auf ungewöhnliche Ideen. Scott Munro hing während der Pandemie 16 Monate lang in Calgary bei seinen Eltern fest. Um die bereits begonnenen Arbeiten am vierten Album seiner Band Preoccupations fortzusetzen, richtete er sich ein notdürftiges Studio ein, Ideen wurden quer durchs Land verschickt. „Arrangements“, so der mittlerweile etatmäßig schräge Albumtitel, will nach Keyboard-fokussierten Platten endlich wieder die Gitarren in den Mittelpunkt rücken und dem zuweilen düsterpoppigen Post Punk zusätzliche Kanten verleihen.

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OGMH

OGMH – Die Or Die

Die Schweizer Reise in Richtung idealer Sound hat sich ein wenig verfinstert. Einst begannen OGMH – der Name ist auf das Ocean Grove Memorial Home in New Jersey zurückzuführen – im Garage-Rock-Sektor, mittlerweile dominieren New Wave, Gothic Rock, Post Punk und Melancholie das Geschehen. Panik und Hilflosigkeit kleiden die Welt in Gewandungen purer Enttäuschung, weil … warum auch nicht? Eine gewisse Aussichtslosigkeit steckt auch im Titel ihrer neuen EP. „Die Or Die“ lässt keine Alternative und gestaltet den Weg gen Untergang gar bezaubernd.

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Desperate Journalist

Desperate Journalist – Maximum Sorrow!

Desperate Journalist sind so etwas wie Produktivitätsmonster. Aktuell steht bereits ihr viertes Album seit 2015 an, von diversen EPs und Kleinformaten ganz zu schweigen. Musikalisch hat sich das Quartett aus London komplett der eingängigen Düsternis verschrieben. Post Punk spielt natürlich ganz vorne mit, dazu gesellen sich diverse Rock-Spielarten von Indie über Alternative bis hin zu Gothic. Als Sahnehäubchen zerlegt Jo Bevan ihre Stimmbänder mit wachsender Begeisterung. All das findet nun auf dem wütenden und zugleich harmonisch fragilen „Maximum Sorrow!“ zusammen.

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Duvel

Duvel – Duvel

Beklemmende Düsternis wird jetzt ein Stück poppiger: Drei Jahre nach ihrem kurzweiligen Debüt wollen Duvel mehr von allem. Die Norweger sind um einen Keyboarder reicher und somit nunmehr als Quartett unterwegs, zudem wollte man die Mischung aus Post Punk und 80s-Goth-Rock, die „Attempts At Speech“ säumte, etwas auffrischen. Und so betritt Gevatter New Wave das Parkett – ähnliche Ursprungszeit, deutlich eingängiger und hooklastiger arrangiert. Der Zweitling heißt einfach nur „Duvel“, so wie die Band, und geht direkt ins Ohr.

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AFI

AFI – Bodies

Gefühlt häuten sich AFI mit jedem Album ein wenig. Zwar stehen sich manche Platten näher als andere, wie Gitarrist Jade Puget zu Protokoll gibt, doch das ist schon alles. Und so lauert bereits seit 30 Jahren a fire inside, denn Frontmann Davey Havok gründete die Band in ihrer Urform 1991 in der High School. Seither ist viel passiert, der Stil ändere sich gleich mehrmals, man hatte einen Major-Vertrag und ging in den USA sogar auf Platz 1. Das nunmehr elfte Studioalbum „Bodies“ bestätigt den auf dem eponymen Blutalbum eingeschlagenen Weg: Gothic Rock, New Wave, Post- und anderer Punk geben sich die retrolastige Kajalklinke in die hitverdächtige Hand.

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