Elif – 200 Tage Sommer

Elif

200 Grad Sommer – gefühlt! Das könnte man angesichts der aktuellen, fast tropischen Hitzewellen leicht unterschreiben. Über einen verlängerten Sommer singt auch die hübsche Berlinerin Elif Demirezer, die schon lange vor dieser heißen Jahreszeit zahlreiche Live-Auftritte mit Tim Bendzko, Ronan Keating und kürzlich mit Bosse absolvierte. „200 Tage Sommer“ fungiert als luftiger Vorbote zum Debütalbum, welches ebenfalls noch im August auf den Markt kommen wird.

Bereits im Februar machte Elif durch die Veröffentlichung der EP „Unter meiner Haut“ auf sich aufmerksam und behauptete sich erstmals solo in den deutschen Charts. Ein paar Jahre zuvor flimmerte sie dank Popstars über die TV-Geräte der Nation. Damals reichte es im Duo locker zum Finale, nicht aber zum Durchbruch – an dem eben jetzt eifrig gefeilt wird. Im Internet scheint die türkischstämmige Schönheit mittlerweile durchaus einige Fans zu besitzen, was die zahlreichen Aufrufe u. a. bei YouTube belegen. Dass viele davon zur neuen Single greifen ist wünschenswert, selbst wenn die Studioversion von „200 Tage Sommer“ doch etwas glatt gebügelt daher kommt. Eigentlich erzählt das selbstgeschriebene Lied ja die flüchtige Begegnung mit einem interessanten Menschen. Diese Begegnung verliert sich, aber im Kopf und Herz bleibt es noch ein bisschen länger warm. Wie im Sommer. Das Instrumentenkostüm wurde saisonsgerecht locker leicht angefertigt, was dem Lied eine Schwerelosigkeit verleiht, aber für eine gewisse Prägnanz und einen Höhepunkt keinerlei Raum lässt. Da überzeugen eigentlich sämtliche Live-Versionen im Netz mehr, wenngleich diese kein Video mit Elif-Elefanten schmücken. Pluspunkt ist ganz klar Elifs anregende Stimmfarbe, die jedem ihrer Lieder eine besondere Note verleiht. Ein Glück befindet sich auf der erscheinenden 2-Track-Single eine zusätzliche Akustikversion der entspannten Semiballade. Zusammen hätte man sich weniger Plätscherei und dagegen eine spritzigere Radioversion gewünscht – es muss ja nicht in einer übertriebenen Arschbombe ausarten.

Jedenfalls präsentiert sich die junge Sängerin merklich weniger traurig und dramatisch als noch mit der Debütsingle „Unter meiner Haut“. Sämtliche Facetten können jedoch bald dank des Debütalbums hörbar gemacht werden, mit welchem die Sängerin letztendlich unter die Haut möchte. Bestimmt schafft sie es,  „200 Tage Sommer“ mit anderen Titeln zu übertrumpfen und live demnächst ihr Talent mit ihrem wachsenden Publikum in kühlen wie in warmen Tagen zu teilen.

Elif - 200 Tage Sommer

200 Tage Sommer
VÖ: 09.08.2013
Vertigo Berlin (Universal Music)

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