Louder Than Wolves – Malfunctions

Louder Than Wolves
(c) Rebecca Lessmann

Ein neues, junges Trio aus Köln schlägt selbstbewusste Töne an. Louder Than Wolves setzen auf kraftvollen Alternative Rock mit dezenten Art-Untertönen, Vergleiche mit We Were Promised Jetpacks und Black Foxxes drängen sich förmlich auf. Vier Jahre nach ihrer Gründung leisten die Herren aus Nordrhein-Westfalen einen wichtigen Beitrag zur Diskussion über vorherrschende politische Missstände und die Akzeptanz des Andersseins. Auf „Malfunctions“ finden sich vier packende Tracks zum Gernehören.

„Pace“ eröffnet dieses Kleinod mit nachdenklichen Tönen. Dem Gesang haftet eine emotionale, leicht zittrige Qualität an, welche zugleich Unruhe stiftet und doch Sicherheit ausstrahlt – ein Widerspruch in sich, der auch zur Musik der Band passt. Wiederholte, schroffe Eruptionen treffen auf beinahe hymnische Momente, von Dissonanzen und Druck geprägt. Danach erhebt sich „Tyrants“ gegen die Tyrannen dieser Welt, und jeder darf sich selbst eine entsprechende Liste der (politischen) Führer schneidern. Zackige Riffs, ordentlich Dreck und unverschämt eingängige Momente geben sich die sprichwörtliche Klinke in die Hand.

Louder Than Wolves befinden sich konstant in Bewegung, selbst in den vermeintlich ruhigeren Momenten. So scheint „Driftwood“ nur auf den ersten Blick ein etwas netterer, gemächlicher Moment zu sein. Aus dem bittersüßen Arrangement bricht letztlich doch ein weiterer Chorus mit Stahlkanten heraus, dessen verwaschener Biss sofort hängenbleibt. In „(A)typical“ geht es zum Abschluss um Toleranz und Akeptanz. Die große Explosion bleibt dieses Mal aus, dafür unterhält die unruhige Rhythmusabteilung.

Schlussendlich bleibt ein steter Unruheherd zurück, von unbequemer Eingängigkeit und fiesem Charme geprägt. „Malfunctions“ erinnert an diverse US- und UK-Vorbilder, schielt gelegentlich sogar Richtung Indie und Post-Hardcore, und flirtet gekonnt mit sperrigen Ansätzen. Louder Than Wolves spielen mit der etatmäßigen falschen Fährte und überraschen immer wieder aufs Neue. Vier von vorne bis hinten kurzweilige Tracks, ordentlich Attitüde und Spielwitz treffen sich in der bissigen Mitte – eine bärenstarke EP, die mit jedem Durchlauf wächst.

Wertung: 4/5

Erhältlich ab: 06.12.2019
Erhältlich über: Eigenvertrieb

Louder Than Wolves @ Home | @ Facebook
„Malfunctions“ @ Bandshop kaufen