Schlagwort: Alternative Rock

Tramhaus

Tramhaus – The First Exit

Fünf Musiker*innen aus Rotterdam und das Spiel mit Riffs und Stimmungen: Tramhaus spuckten sechs Singles in 18 Monaten aus und erspielten sich damit nicht nur in ihrer niederländischen Heimat einiges an Aufmerksamkeit. Dabei entstand ein störrischer, gerne mal bizarrer Mix, der die stete Abgründigkeit von Post Punk ebenso mitnahm wie widerborstigen Noise Rock und experimentell bis eingängig veranlagten Alternative. Ihr erstes Album „The First Exit“ erscheint nun in Eigenregie und findet eine spannende Balance zwischen schier endloser Vorarbeit, um Verschnitt auszusortieren, und betont spontanen One-Take-Aufnahmen.

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Death By Gong

Death By Gong – Descalator

Musiker so illustrer Acts wie Heads., SHRVL, Radare und ZAHN riefen vor ein paar Jahren ein neues Projekts ins Leben. Death By Gong klingt nahezu haargenau wie die Summe der einzelnen Teile, im Noise Rock zuhause und doch mit wachsender Begeisterung jenseits imaginärer Grenzen unterwegs. Shoegaze, Post Punk, Alternative und sogar etwas Art Rock mit Synthetik begleiten die ausufernden, faszinierenden Klangkonstrukte, die sich mit wachsender Begeisterung treiben lassen und von vorhersehbaren Konventionen distanzieren. „Descalator“ entpuppt sich als Einstand nach Maß.

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Cursive

Cursive – Devourer

Nach zwei sehr kurz aufeinanderfolgenden Platten dauerte es bei Cursive wieder etwas länger. Seit kurzem sogar zu siebt unterwegs, brachte Tim Kasher seine Kunstversessenheit in die Songwriting-Sessions ein. So hatte er im Herbst 2020 gleich 69 Songs geschrieben, 20 kamen in den Proberaum und 13 landen nun auf dem Album. „Devourer“ – inspiriert von Kashers Ansatz, Kunst und Medien regelrecht zu verschlingen – setzt nicht nur die eklektische, ausladende und zugleich kunstvolle Reise der letzten Platten fort, sondern spielt zugleich mit einer Fülle an Figuren und Einflüssen, die selbst für Cursive eine (willkommene) neue Form des Wahnsinns darstellen.

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Nada Surf

Nada Surf – Moon Mirror

Die ewigen, zeitlosen Nada Surf sind wieder da. Mittlerweile dauert es zwischen ihren Platten eine Spur länger, doch freut man sich doppelt oder dreifach auf bezaubernde Songs mitten aus dem Leben. Für ihr zehntes Studioalbum haben die New Yorker wieder die Labelheimat gewechselt, in Wales aufgenommen und sich von ihrem langjährigen Freund und Mitstreiter Louie Lino am Keyboard unterstützen lassen. Wenig überraschend zeigt sich auch „Moon Mirror“ voller Herz, stellt die richtigen Fragen, gibt sich poetisch und voller feiner, lebensbejahender Melodien, die selbst in größter Trauer zarte Hoffnung finden.

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Hinds

Hinds – Viva Hinds

Nach dem Release von „The Prettiest Curse“ zu Beginn des Sommers von 2020 lief es für Hinds nicht so sonderlich, und der erzwungene Wegfall von Auftrittsmöglichkeiten war nur ein Teil davon. Nach etwa neun gemeinsamen Jahren ging die gesamte Rhythmusabteilung von Bord, während das Kern- und Gründungsduo Carlotta Cosials und Ana García Perrote plötzlich ohne Management, ohne Label und mit geschrumpften Tour-Einnahmen vor einem vermeintlichen Scherbenhaufen stand. Eine erste gemensame Songwriting-Session reichte aber, um die Spanierinnen zurück auf Kurs zu bringen. „Viva Hinds“ ist nun Lebenszeichen und Statement in einem.

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Wunderhorse

Wunderhorse – Midas

Schon wieder ein ’next big thing‘ oder doch nur ein kleiner Hype? Wunderhorse begannen als Solo-Spielwiese von Jacob Slater, nachdem sich seine Punk-Hoffnungsträger Dead Pretties (zu deren Line-up unter anderem FEET-Drummer Ben Firth zählte) nach nur wenigen Singles aufgelöst hatten. Nach und nach wuchs man zur Band an, veröffentlichte im Herbst 2022 mit „Cub“ einen Achtungserfolg im Albumformat und tourte im Anschluss durch Europa und die USA. Gestärkt von der gemeinsamen Live-Erfahrung wurde die zweite Platte tatsächlich als Band in Angriff genommen. Und das hört man „Midas“ von der ersten bis zur letzten Sekunde an.

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Entropy

Entropy – Dharmakāya

Rock mit 90s-Schlagseite ist seit einigen Jahren wieder schwer angesagt. Auf diese Weise genießen nicht nur alte Bekannte ein verdientes Comeback, auch neue Helden können sich behaupten. Zu letzterer Kategorie zählen ohne Frage Entropy, die bislang ein unterhaltsames Album und eine ähnlich starke EP veröffentlichten. Die Mischung aus Alternative und Shoegaze, Indie, Noise und sogar ein wenig Post-Hardcore hallt immer noch nach und wirft schon wieder neues Material ab. „Dharmakāya“ ist ein buddhistischer Begriff, der die Leerheit des Geistes beschreibt, um sich dem Licht und der Erleuchtung zu öffnen.

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Fontaines D.C.

Fontaines D.C. – Romance

Die jüngste Post-Punk-Welle brachte eine Fülle neuer Bands hervor, die seither versuchen, sich durch musikalische Individualität zu etablieren. Während Idles mit Elektronik und HipHop spielen und Yard Act einen endlosen Schwall an Worten und Silben gegen Erwartungen stellen, brachen Fontaines D.C. bereits nach dem ersten Album aus dem engmaschigen Schema F aus und erweiterten ihren Sound. Inzwischen hat es die irische Band komplett nach London verschlagen, Abhandlungen über die eigene Identität sind zumindest vorerst ein Ding der Vergangenheit. Auf „Romance“ dreht sich nun alles um Idealismus und – natürlich – Romantik, inspiriert von einem japanischen Anime, einem italienischen Film und dem letzten Funken Hoffnung am Ende der Welt.

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Poppy Wizard

Poppy Wizard – Holy Spirit Gang

Zwischen Düsseldorf und Köln entstand während den Lockdowns ein Zwei-Mann-Projekt, das nach und nach zur kompletten Band anwuchs. Hinter Poppy Wizard stecken vier langjährige Freunde mit einer gemeinsamen Leidenschaft für die Musik, die Alternative Rock und Grunge ebenso mitnehmen wie Fuzz und Shoegaze. Mal verträumt und melodisch, dann wieder roh und knüppelhart, so zeigt sich der schwelgende und intensive Sound des Quartetts. Mit ihrer ersten EP „Holy Spirit Gang“ beim Talenteschuppen Supervillain rennen sie nun offene Türen ein.

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Horse Jumper Of Love

Horse Jumper Of Love – Disaster Trick

Im Laufe der letzten Jahre schraubten Horse Jumper Of Love mehr und mehr an ihrem Sound. Was anfangs noch mit Post und Punk anbandelte, verlangsamte sich spätestens im Vorjahr vollends in Richtung Shoegaze und Slowcore, ohne dabei Indie- und Alternative-Untertöne zu vernachlässigen. Dafür ist unter anderem Dimitri Giannopoulos‘ neugewonnene Nüchternheit verantwortlich. „Disaster Trick“, den neuesten Streich, schrieb er erstmals mit einem komplett klaren Kopf, ohne den Einfluss von Alkohol. Zugleich sollte diese Platte, nach einem vergleichsweise ruhigen Vorgänger, deutlich lauter und intensiver ausfallen.

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