Schlagwort: Alternative Rock

Sunflower Bean

Sunflower Bean – Mortal Primetime

Beinahe hätte es dieses Album nicht gegeben, denn die drei Musiker*innen hinter Sunflower Bean hatte sich etwas auseinandergelebt. Geographische Veränderungen, zerbrochene Beziehungen, neue Songwriting-Schwerpunkte und Nebenprojekte wirbelten einiges durcheinander. Und doch versuchte man es noch einmal, traf sich – mit bewährtem Team im Hintergrund – in Los Angeles und spürte die Magie schnell wieder. Letztlich entschied man sich, die inzwischen vierte Platte selbst zu produzieren und live im Studio zu tracken. „Mortal Primetime“ fängt das Unmittelbare des Trios ein und erforscht einmal mehr den ureigenen Sound.

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Himalayas

Himalayas – Bad Star

Ein Album reichte für Himalayas, um durch die Decke zu gehen. Die Stereophonics zählen zu den prominenten Fans, die Foo Fighters luden sie als Opening Act ein und AC/DC-Stimme Brian Johnson nahm gleich einen Song mit ihnen auf. All das beflügelte das Quartett aus dem walisischen Cardiff, sich vollends dem Rock zu widmen. Während die Indie-Sounds des Einstands in den Hintergrund rücken, stellen sich Himalayas auf dem Nachfolger deutlich breiter auf und klingen selbst mehr und mehr nach Stadion. „Bad Star“ strebt selbstbewusst nach Großem und ebnet den Weg für ein next big thing.

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Superheaven

Superheaven – Superheaven

Nach dem Release von „Ours Is Chrome“ vor zehn Jahren kündigten Superheaven eine Auszeit auf unbestimmte Zeit an, am vorläufigen kreativen Höhepunkt. Zwei packende Platten, über 100 Millionen Streams und unzählige Konzerte gehörten erst einmal der Vergangenheit an. Zwar spielte das US-Quartett in den letzten Jahren die eine oder andere Benefiz- und Festival-Show, ein tatsächliches Comeback findet aber erst jetzt statt. Und wie, denn freudestrahlend erklärt man, endlich wieder eine Vollzeit-Band sein zu können, menschlich habe man sich so und so immer gut verstanden. Ein neues Album gibt es gleich dazu, schlicht und ergreifend „Superheaven“ betitelt.

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Momma

Momma – Welcome To My Blue Sky

Eine Zeit der Veränderung als Quell der Inspiration für ein neues Album – das stellt erst einmal keine sonderliche Überraschung dar. Und doch ist das, was Momma auf ihrer vierten Platte abziehen, sehr richtig und wichtig. Inspiriert von einem Sommer, der vieles auf den Kopf stellte (unter anderem werden Untreue, Einsamkeit, eine Romanze und viel Alkohol als Eckpunkte genannt), schrieben Etta Friedman und Allegra Weingarten aus einer Phase des ‚parallelen Chaos‘, wie sie es nennen, eine Art offenen Brief an alle Leute, die sie in dieser Zeit begleiteten. „Welcome To My Blue Sky“ kleidet die Coming-of-Age-Story in gewohnt charmanten Indie-Sound.

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Palila

Palila – Children Will Be Furious

Eine kleine, große Überraschung, so präsentiert sich das neue Album der Indie-Magier Palila. Dass sich hier etwas tun würde, kommt nicht gerade überraschend. Einerseits hatte das letzte Would-Werk von Gitarrist und Sänger Matthias Schwettmann bereits zwei kommende Tracks in etwas anderem Soundgewand zu bieten, andererseits erschien parallel ein neuer Song mit unerwarteten Queens Of The Stone Age-Vibes. Von Stoner Rock ist „Children Will Be Furious“ letztlich doch ein kräftiges Stück entfernt, und trotzdem zeigt sich das Trio ausnahmsweise von einer anderen, düsteren Seite, die ihnen gut zu Gesicht steht.

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Air Drawn Dagger

Air Drawn Dagger – A Guide For Apparitions

Ein Geheimtipp aus Sheffield setzt zum großen Wurf an: Zumindest jenseits der Heimat kennt man Air Drawn Dagger bislang kaum. Das britische Trio veröffentlichte diverse EPs, Singles sowie ein Mixtape und vermischt unter anderem Emo, Grunge, Alternative Rock, Pop Punk und Elektronik zu einem hymnischen wie sperrigen Mix. Inmitten aller Widersprüchlichkeit schlug Long Branch Records zu und bietet der Band nun eine anständige Bühne für ihren modernen und zugleich aus der Zeit gefallenen Mix. Das erste Album „A Guide For Apparitions“ lehnt sich musikalisch weiter aus dem Fenster und stellt zugleich diverse Figuren auf einem Werk über Nekromantie, Geistwesen, Hexerei und Erscheinungen vor.

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The Blue Stones

The Blue Stones – Metro

The Blue Stones waren noch nie das typische Power-Duo, wenngleich es ein solches angesichts der Vielzahl an Zweiterkonstellationen wohl eh nicht (mehr) gibt. Die beiden Kanadier verstehen sich auf einen rockigen Sound mit Blues- und Garagen-Untertöne, der natürlich gewisse Querverweise auf frühe The Black Keys zulässt, jedoch auf herrlich eigenen Beinen steht. Das gilt selbstverständich auch für ihr mittlerweile viertes Studioalbum, das erfolgreich mit Konzeptkunst anbandelt. „Metro“ findet sich in einem dystopischen U-Bahn-System, wo der Protagonist eine Manifestierung dessen dunkler Seite konfrontieren muss.

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Greer

Greer – Big Smile

Aller Anfang war für Greer nicht unbedingt leicht. Das südkalifornische Quartett veröffentlichte zwei starke EPs 2020 und 2021, tourte immer dann, wann sich die Möglichkeit bot, doch fand man sich schnell in einer Burnout-Sackgasse wieder. Eine mehr als ein Jahr andauernde Pause bekam Greer und ihrem eigentlich recht beschwingten Sound erstaunlich gut. Man fand sich in der Garage von Drummer Lucas Ovalle wieder, wo die Reise einst begann, redete miteinander, entdeckte das Gemeinsame neu und sichtete das während der Auszeit entstandene Material. Letztlich ging man mit über 200 Songs ins Studio, derer 13 nun auf dem ersten kompletten Album „Big Smile“ gelandet sind.

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XIXA

XIXA – XOLO

Mystisch in Text und Ton, mit diesem faszinierenden Ansatz erobern XIXA seit einigen Jahren die Herzen. Das Quartett aus Arizona versteht sich auf folkloristischen, psychedelischen Rock mit Latin-, Desert- und Cumbia-Zügen, um die wichtigsten Aspekte herauszugreifen, begleitet von besonderem Fokus auf jenseitige Vibes und konzentriertes Storytelling. Letzterer Aspekt findet auf ihrem neuesten Streich Formvollendung: „XOLO“ befasst sich mit dem jungen Mädchen Arcoiris, das mit ihrem kosmischen Hundebegleiter El Xolo durch alle neun Ebenen der Unterwelt von Mictlán reist. Jede Ebene erhält ihren Song, begleitet von wechselnden Stimmungen und neuen musikalischen Ideen.

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Glazyhaze

Glazyhaze – Sonic

In Italien wächst aktuell eine spannende Generation an Gitarrenbands heran, vielfältig aufgestellt und zudem richtig gute Songwriter. Glazyhaze reihen sich nahtlos in diese Riege ein. Erst Ende 2021 in Venedig gegründet, veröffentlichte das Quartett mit „Just Fade Away“ bereits ein Album, das sich via Shoegaze zum ehrlichen Ausdruck von Emotionen jenseits gesellschaftlicher Normen vorarbeitete. Auch der Nachfolger „Sonic“ kommt gefühlvoll ums Eck, widmet sich jedoch der Liebe in all ihren komplexen Subformen. Passend dazu wagt man musikalisch deutlich mehr und teilt diesen Zweitling in eine vergleichsweise fröhliche, melodische und eine beschauliche, introspektive Seite.

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