Kategorie: Alben

Sea Wolf – Old World Romance

Es hat mittlerweile Tradition, dass Sea Wolf-Alben erst mit mächtig Verspätung in Deutschland erscheinen. Dass man sich überhaupt an den Platten von Alex Brown Church erfreuen kann, hat man DevilDuck Records zu verdanken, die bereits „White Water, White Bloom“ hierzulande auf den Markt brachten. Sein drittes Album erarbeitete Church zunächst alleine, bevor er sich die Unterstützung von alten Weggefährten holte und einen noch älteren Drumcomputer ins Homestudio ließ. Das Ergebnis, „Old World Romance“, ist eine Liebeserklärung der anderen Art.

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Rebecca Ferguson – Freedom

Das Casting-Stigma konnte Rebecca Ferguson – natürlich gerade in Deutschland, wo man davon wenig mitbekommen hatte – schnell abschütteln. Mit ihrem Debütalbum „Heaven“, das sich hierzulande ganze zwölf Wochen in den Charts halten konnte, gelang ihr ein aufregender Karrierestart. Mehr als eine Million Abnehmer weltweit sprechen für die Qualitäten der jungen Soul-Sängerin. Als die Britin im Angesichts des Erfolges nach dem passenden Soundtrack zu ihrer wachsenden Verunsicherung suchte, wurde sie in ihrer Plattensammlung nicht fündig und schrieb neue Songs, in denen sie sich wiederfinden konnte. Das daraus resultierende „Freedom“ lässt Ferguson einen weiteren kräftigen Schritt nach vorne machen.

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Toy – Join The Dots

Toy verstehen sich seit ihrer Gründung in London 2010 als Live-Band. Das britische Quintett spielt eine Bewusstseins erweiterende Mischung aus Psychedelia, ein wenig Kraut und unwiderstehlichem Pop, versteckt hinter musikalischem Dickicht. Nach der Veröffentlichung ihres eponymen Debüts, für das sie eigens ihre Lichtanlage ins Studio brachten, um eine Live-Situation zu erzeugen, ging es auf mehrere ausgedehnte Tourneen, bei denen man bevorzugt vor vernebeltem Publikum spielte. Der Plan, jedes Jahr neue Musik zu veröffentlichen, glückt gerade so, denn der Nikolaus hat 2013 „Join The Dots“ im Sack.

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Imperial State Electric – Reptile Brain Music

Das Ende der legendären The Hellacopters riss ein klaffendes Rock’n’Roll-Loch, das von seinen ehemaligen Mitgliedern mittlerweile geschlossen wurde. Die schwedischen Protagonisten der aufgelösten Granden – Dregen und Nicke Andersson – gehen im Dezember sogar gemeinsam auf Tour. Während Dregen gerade sein erstes Soloalbum veröffentlicht hat, war Andersson deutlich umtriebiger. Direktes Nachfolgeprojekt ist Imperial State Electric, das im Akkord Alben und Singles auf den Markt schmeißt. „Reptile Brain Music“ ist bereits die dritte Studioplatte seit 2010. Abnutzungserscheinungen: Fehlanzeige.

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Mojo Fury – The Difference Between

Es sind seltene Momente wie diese, in denen man beobachten kann, wie die Summe der einzelnen Teile ein großes, überwältigendes Ganzes ergeben. Mojo Fury beißen sich seit geraumer Zeit durch die nordirische Musiklandschaft und benötigten ganze fünf Jahre, bevor sie 2011 ihr Debütalbum „Visiting Hours Of A Travelling Circus“ auf den Markt schmeißen wollten und konnten. Eine alte Weisheit besagt, dass man sich für das ach so schwierige zweite Album nicht zu viel Zeit lassen darf. Nun bringt das Quartett aus Lisburn „The Difference Between“ an den Start – ‚Difference‘ im Sinne eines Unterschieds zu anderen Bands der Region, denn die wahnwitzige Mischung aus Prog, Alternative Rock, Post-Hardcore und Wohlfühl-Pop kannte man in dieser Zusammensetzung zuvor nicht.

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The KVB – Minus One

Es ist ein brachialer, schwer entstellter Wall of Sound mit Pop-Appeal und psychedelischen Untertönen, der aktuell den Underground der britischen Hauptstadt bereichert und nun endlich nach Deutschland rüberschwappt. The KVB, ein audiovisuelles Projekt um die beiden jungen Londoner Nicholas Wood und Kat Day, bietet tief in den 80ern verwurzelte Klänge, zwar gitarrengesteuert, wohl aber irgendwo zwischen New Romanticism, Post Punk und Psycho-Pop hängen geblieben. Entsprechend dicht gestaltet sich ihr neues Album „Minus One“, die bereits zweite Platte in diesem Jahr und dritte insgesamt.

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Apocalyptica – Wagner Reloaded – Live in Leipzig

Die Zeit, in der Apocalyptica die internationale Metalszene mit ihren Cello-Cover-Versionen von Metallica-Songs in Verzückung versetzten, ist lange vorbei. Zwei Dekaden fiedeln sich die Finnen mittlerweile durch die Lande und durften dabei mit Till Lindemann, Corey Taylor oder Sandra Nasic zusammenarbeiten. Das letzte reguläre Album „7th Symphony“ erschien 2010, danach wurde es nach ausgedehnten Live-Aktivitäten zunächst einmal ruhig um das Quartett. Nicht ganz, denn zum 200. Geburtstag des Komponisten Richard Wagner brachte man gemeinsam mit Gregor Seyffert das Tanz-, Theater- und Konzert-Event „Wagner Reloaded“ in Leipzig auf die Bühne. Den musikalischen Beitrag von Apocalyptica gibt es nun als Live-Mitschnitt zu kaufen.

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Blue Rodeo – In Our Nature

In ihrer kanadischen Heimat sind sie Stars und verdiente Mitglieder der nationalen Music Hall of Fame, in Europa 29 Jahre nach Gründung immer noch bloß ein Geheimtipp: Blue Rodeo um die beiden Sänger und Haupt-Songwriter Jim Cuddy und Greg Keelor ließen seit ihrem letzten Album ungewohnt lange vier Jahre verstreichen. Das lag vor allem an Keelors Problemen mit dem Gehör, die eine lange Auszeit, einhergehend mit kleinen Veränderungen in Sound und Herangehensweise, mit sich brachten. Die prominente E-Gitarre rückt ein wenig in den Hintergrund, der smarte, bewegende Country Rock ist dem 13. Studioalbum „In Our Nature“ erhalten geblieben.

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Lady Gaga – ARTPOP

„Ist das Kunst oder kann das weg?“: Die Hohepriesterin des Electro-Pop ist zurück! Mit der einer Regentin angemessenen Selbstverständlichkeit ruft Lady Gaga das Zeitalter des „ARTPOP“ aus, und spielt damit unübersehbar auf die Pop Art-Welle der 50er- und 60er-Jahre rund um Andy Warhol und Co. an. Von ebenjenem hätte auch das Cover ihres mittlerweile dritten Studioalbums sein können, für das jedoch der Künstler Jeff Koons im wahrsten Sinne des Wortes verantwortlich zeichnete. Musikalisch erlebt man beim sicherlich meisterwarteten wie -beachteten Album des Jahres die gewohnt gagaeske Achterbahnfahrt. Psychedelische Klänge, wilde Rhythmen, aber auch die ein oder anderen nachdenklichen Stücke machen „ARTPOP“ zu einem kurzweiligen Hörvergnügen.

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Satellite Stories – Pine Trails

Vier Finnen versuchen die ersten November-Tage einigermaßen zu erhellen. Satellite Stories debütierten im vergangenen Herbst mit „Phrases To Break The Ice“, gingen medial ein wenig in der Veröffentlichungsflut baden, konnten sich dafür über anständige Blog-Werte und ansehnliche Gigs freuen. Wenige Monate später zog sich das Quartett nach Schweden aufs Land zurück, um zehn neue Songs zu schreiben, die bei Sessions in London und Manchester vollendet wurden. Einige Festival-Gigs erscheint nun „Pine Trails“, das locker an seinen Vorgänger anknüpft.

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