Schlagwort: Punk Rock

Smile And Burn

Smile And Burn – Seid ihr stolz auf mich?

Alles gewagt, alles gewonnen: Der Neustart von Smile And Burn Anfang 2020, plötzlich auf Deutsch, nur noch zu dritt und einen Tacken punkiger, war durchaus mutig, machte sich aber bezahlt. Mit ihrem scharfkantigen, pointierten, humorvollen und doch gesellschaftskritischen Sound rannte man offene Türen ein und schraubte, ganz nebenbei, höchst erfolgreich am eigenen kreativen Esprit. Das geschieht auch auf ihrem neuesten Streich, bloß irgendwie anders. „Seid ihr stolz auf mich?“ denkt nicht nur den Punk-Ansatz weiter und räumt dem Post-Präfix mehr Platz ein, sondern richtet zugleich den Blick bewusst nach innen.

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Soft Play

Soft Play – Heavy Jelly

Sie mussten aufhören, um weitermachen zu können: Vor ein paar Jahren tauchten Isaac Holman und Laurie Vincent erst einmal unter, nur um sich mit Nebenschauplätzen zurückzumelden. Baby Dave sowie Larry Pink The Human erkundeten andere kreative Seiten und führten schließlich zu einer Art individuelle Reha. Ein letztlich geplatztes Support-Angebot für Blur brachte das Duo erneut zusammen. Man sprach sich aus, setzte neue zwischenmenschliche Parameter und beschloss, einfach wieder Spaß zu haben. Zudem musste der Bandname weg: Slaves heißen jetzt Soft Play, haben sich ihren sperrigen bis hymnischen Punk-Ansatz jedoch beibehalten. „Heavy Jelly“ ist das erste Album nach sechs Jahren, Mini-Comeback und erstes Lebenszeichen unter neuem Namen zugleich.

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Knarre

Knarre – Hundeleben

Die Waffe wird wieder gezückt: Knarre melden sich mit ihrem neuen Album zurück. Das Quartett aus der Hauptstadt nennt seinen Sound ‚Skramz-Pop‘ und meint damit eine aggressive Subform von Emo, geläufiger unter der Bezeichnung ‚Screamo‘ bekannt. Tatsächlich gibt man sich roh und ungeschliffen, aber auch melodisch und punkig – eine Sammlung dissonanter Widersprüche mit Harmoniebedürfnis, die den Blick nach Innen für die intensive Auseinandersetzung mit dem Außen heranzieht. „Hundeleben“, der sechs Jahre nach dem Debüt erscheinende Zweitling, schickt sich an, die rohe Eigenwilligkeit der Berliner zu etablieren.

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Eastie Ro!s

Eastie Ro!s – The Eastie Ro!s

David Bowies Berlin-Serie. Funkadelics Prä-Parliament-Platten. Leonard Cohens ‚Songs Of…‘-Reihe. Die Musikwelt ist reich an legendären Trilogien. Bei Eastie Ro!s begann mit der „Scheiße Gang“ vor einigen Jahren die, nun ja, Scheiße-Trilogie. Dass das jedoch alles andere als Mist ist, wird beim Lauschen der Berliner Punk-Charmebolzen sofort klar. Mit einem selbstbetitelten Werk, augenzwinkernd und in Beatles-Anlehnung „Das braune Album“ genannt, runden sie diese initiale Serie nun ab. „The Eastie Ro!s“ kümmert sich in 13 Kapiteln um rohe Energie, klare Ansagen und die Magie des ungeschliffenen Wahnsinns.

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Gas Wasser Indiepop

Gas Wasser Indiepop – 15 Zoll Maul

Toller Name, tolle Musiker: Hinter Gas Wasser Indiepop steckt die Instrumentalfraktion von Die Bullen sowie Jott. Gäde, den man unter anderem von Keine Zähne im Maul aber La Paloma pfeifen kennen sollte. Während erstere Band aktuell etwas langsamer macht und zweitere schon vor geraumer Zeit über den Jordan ging, bot sich eine Teilfusion irgendwie an. Pop soll und darf man allerdings nicht erwarten, denn die gemeinsamen Berührungspunkte bewegen sich rund um Punk, Wave, Post, Rock und, ja, auch ein bisschen Indie. „15 Zoll Maul“ vermengt Depressives und Post-Romantisches mit dem erstickten Fünkchen Hoffnung.

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Spiritual Cramp

Spiritual Cramp – Spiritual Cramp

Mit ordentlich Verspätung schafft eine der Punk-Bands der Stunde den Sprung nach Deutschland. Nimmt man es genau, ist Punk eigentlich ’nur‘ ein Behelfsbegriff für den Sound von Spiritual Cramp. Das US-Sextett hat eine hörbare Affinität für The Clash, was sich unter anderem in tanzbaren Reggae-, Alternative- und Garage-Einflüssen zeigt, ohne dabei auf deutliche Texte und ähnlich forsche Ausritte zwischendurch zu verzichten. Nach mehreren Kleinformaten und Songsammlungen ist „Spiritual Cramp“ ihr erstes komplettes Album, ursprünglich im Vorjahr erschienen, doch nun erst offiziell hierzulande erhältlich.

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Mest

Mest – Youth

In den frühen 2000ern mischten Mest fest inmitten der großen Pop-Punk-Welle durch, schafften es in die US-Charts, auf zwei Ausgaben der legendären Warped Tour sowie in diverse Fernsehshows, doch der ganz große Durchbruch blieb der Band aus Blue Island, Illinois verwährt. Rund um Sänger und Gitarrist Tony Lovato, das einzige verbliebende Gründungsmitglied, wechselte das Line-up teils wild durch, zwischenzeitlich löste man sich wieder auf, bevor sich die ursprüngliche Besetzung erneut fand und ein gemeinsames Album aufnahm. Mittlerweile hat Lovato wieder eine komplett neue Mannschaft um sich geschart und gleich drei Platten geschrieben, die alle noch in diesem Jahr erscheinen sollen. „Youth“ macht den Anfang.

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Black Totem

Black Totem – III: Sacrifice Tonite

Der Horror geht weiter: Dreieinhalb Jahre nach „II: Shapeshifting“ wagen Black Totem den nächsten Anlauf. Das finnische Quartett versteht sich auf Death Rock in verschiedensten Ausprägungen, retrolastig und herrlich süffig. Ihren neuesten Streich beschreiben sie wie einen Albtraum, aus dem man nicht aufwachen kann, der doomigen Rock mit Horror Punk und allerlei Zwischentönen verbindet. „III: Sacrifice Tonite“ findet sich in einer Welt, in der jeden Tag Halloween ist, während man noch versucht, den Angstschweiß der letzten Nacht loszuwerden, bevor man erneut von Dämonen angegriffen wird. Wenn’s weiter nichts ist …

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Hippie Trim (c) Thomas Schoger

Hippie Trim – Morbid Orbit

Eine Band auf dem Sprung meldet sich mit einem feinen Häppchen zurück. Vor nicht einmal zwei Jahren landeten die aus dem Rhein-Ruhrgebiet stammenden Hippie Trim mit ihrem zweiten Album „What Consumes Me“ einen weiteren Volltreffer. Der launische wie launige Sound des Quintetts rannte offene Türen ein, bemühte sich um greifbare Emotionen und nahm zugleich eine Vielzahl an Einflüssen sowie Ideen mit. Für den Nachschlag setzte man auf ein eingespieltes Team bei Mix und Master und denkt den Sound zwischen Post-Hardcore, Punk, Emo, Alternative und Shoegaze weiter. „Morbid Orbit“ schlägt in eine sympathisch-vertraute Kerbe.

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Liar Thief Bandit

Liar Thief Bandit – Icon

Die umtriebigen, überaus produktiven Liar Thief Bandit sind wieder da. Seit ihrer Gründung vor etwa einem Jahrzehnt konnte sich das Trio aus Malmö als eine der am härtesten arbeitenden Scandi-Rock-Bands der Gegenwart etablieren. Wenn sie nicht gerade die Bühnen der Welt zerlegen, stehen sie im Studio und werfen Hits zwischen Punk und Garage Rock ab. Drei Jahre nach ihrem letzten regulären Album „Deadlights“, zwischenzeitlich durch das Mini-Album „Diamonds“ unterstützt, landet mit „Icon“ bereits der nächste potenzielle Überflieger.

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