Liar Thief Bandit – Icon

Liar Thief Bandit
(c) Ville Juurikkala

Die umtriebigen, überaus produktiven Liar Thief Bandit sind wieder da. Seit ihrer Gründung vor etwa einem Jahrzehnt konnte sich das Trio aus Malmö als eine der am härtesten arbeitenden Scandi-Rock-Bands der Gegenwart etablieren. Wenn sie nicht gerade die Bühnen der Welt zerlegen, stehen sie im Studio und werfen Hits zwischen Punk und Garage Rock ab. Drei Jahre nach ihrem letzten regulären Album „Deadlights“, zwischenzeitlich durch das Mini-Album „Diamonds“ unterstützt, landet mit „Icon“ bereits der nächste potenzielle Überflieger.

Das eröffnende Duo macht sogleich klar, wohin die Reise geht. „The Ultimate Sign“ ist ein forscher, treibender und pulsierender Rocker, der mit hoher Schlagzahl keine Gefangenen nimmt. Knackige Explosionen am laufenden Band, ordentlich Energie und feinsinnige Gitarrenarbeit lassen die Stimmung gleich zu Beginn überkochen. Danach wagt sich „Death Pioneer“ an etwas getragenere Klänge, soliert sich direkt locker ein und schreitet schließlich im Midtempo voran. Anfängliche Sleaze-Untertöne weichen mit der Zeit, dafür serviert der Refrain eine Überdosis mächtiger Melodien.

So geht es auch weiter, angeführt vom herrlich verspielten „Retaliation“, dessen hibbelige Energie Spaß macht, 70s-Gitarren aus dem Ärmel schüttelt und sogar mit Thin Lizzy flirtert, bevor sich ein großer Chorus ausbreitet. „Can’t Slow Me Down“ darf gut und gerne als Statement verstanden werden, wobei das getragene Tempo überrascht. Liar Thief Bandit legen Schicht auf Schicht, klingen überraschend groß und bewegen sich in klassischen Rock-Gefilden. Dort lauert bereits „It All Goes Away In The End“, dessen unerwartete Schwere mitten ins Herz trifft und die Muskeln spielen lässt.

Letztlich steckt in diesen gut 37 Minuten so ziemlich alles, was man sich von Liar Thief Bandit erwartet und erhofft. Ihr punkiger Rock aus der Garage erhält deutlich mehr Drive und zeigt sich gleichzeitig spürbar abwechslungsreicher. „Icon“ serviert insgesamt etwas mehr Midtempo, was den Schweden gut zu Gesicht steht, bringt mehr Melodien, Singalongs und Schwere mit. Dabei vergisst das Trio keinesfalls auf den rifflastigen Drive und die drückenden, packenden Uptempo-Tracks, die ihr Ziel nie verfehlen. Pünktlich zum ersten großen Jubiläum liefern Liar Thief Bandit ein weiteres Mal verdammt stark ab.

Wertung: 4/5

Erhältlich ab: 24.05.2024
Erhältlich über: The Sign Records (Bertus)

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