Schlagwort: Punk Rock

Green Day

Green Day – Saviors

Polarisierend waren sie, die letzten Alben von Green Day. Die (Pop-)Punk-Ikonen bemühten sich nach „American Idiot“ mehr denn je um Experimente und hatten hörbar Spaß, mit verschiedenen Rock-Klängen zu spielen, doch fiel die Reaktion meist zwiegespalten aus. Vier Jahre nach „Father Of All Motherfuckers“ kehrt Rob Cavallo, der unter anderem für die Topseller „Dookie“ und eben „American Idiot“ verantwortlich war, auf den Produzentenstuhl zurück. Und auch musikalisch widmet sich das Trio wieder vermehrt poppigerem Punk, ohne dabei auf verschiedenste kreative Ausflüge zu verzichten. „Saviors“ markiert tatsächlich eine höchst willkommene Rückkehr zu starker Form.

Weiterlesen
Sleater-Kinney

Sleater-Kinney – Little Rope

Hinter dem elften Studioalbum von Sleater-Kinney – dem zweiten ohne Janet Weiss – verbirgt sich ein tiefer Einschnitt. Im Herbst 2022 erfuhr Carrie Brownstein durch Bandkollegin und Notfallkontakt Corin Tucker vom Tod ihrer Mutter und ihres Stiefvaters während eines Urlaubs in Italien. Trost fand Brownstein im Gitarrenspiel, und so traf man sich Monate später, einzig mit Instrumenten und Verstärkern, in einem Proberaum, um das Geschehen zu verarbeiten. „Little Rope“ befasst sich mit plötzlichen Verlusten sowie mit der konstanten Kollision von Gewissheit und dem Ungewissen.

Weiterlesen
Sprints

Sprints – Letter To Self

Das neue Jahr ist nur wenige Tage alt und hat bereits sein erstes musikalisches Glanzlicht. Sprints aus Irland entwickelten ihre ureigene Punk-Vision über mehrere Jahre, unter anderem von einem Savages-Auftritt im Jahr 2016 inspiriert. Die bisherigen Kleinformate sind inzwischen begehrte Sammlerstücke und zeigen eine Band, die sich schrittweise fand, was sich nicht nur in den betont persönlichen, ehrlichen Lyrics von Karla Chubb zeigt. Nunmehr bei City Slang unter Vertrag, gelingt mit dem ersten regulären Album „Letter To Self“ ein absoluter Volltreffer.

Weiterlesen
Taken Days

Taken Days – Any Minute

Ein neues Cali-Punk-Powerhouse macht sich auf den Weg über den großen Teich. Bereits mit ihrem ersten Album „Every Second…“ rannten Taken Days offene Türen ein – eingängig, melodisch und gerne mal poppig, aber gerne mal mit etwas mehr Wucht sowie hymnischen Emo-Parts ausgestattet. Davon setzt es nun mehr, wobei man sich ein Jahr Zeit ließ, die neuen Tracks auszuarbeiten und ordentlich einzuspielen. Entsprechend vielfältig und geschliffen, aber auch dynamisch und spontan zeigt sich der offenkundig alles andere als schwere Zweitling „Any Minute“.

Weiterlesen
Smoke Blow

Smoke Blow – Demolition Room II

Neue Musik ist bei Smoke Blow leider Mangelware. Ihr letztes reguläres Album halt bald vierzehn Jahre auf dem Buckel, mit „Demolition Room“ erschien 2018 immerhin eine Studio-Live-Platte, die allerlei Klassiker mit frischem Wind präsentierte und die rohe Bühnenenergie gekonnt einfing. Davon gibt es nun eine Fortsetzung mit dem gewissen Extra. „Demolition Room II“ vereint nicht nur Tracks aus sämtlichen Phasen der Hardcore- und Punk-Urgesteine, sondern präsentiert zum ersten Mal seit über einem Jahrzehnt auch zwei brandneue Songs, die in diesem Setting besondere Strahlkraft entfalten.

Weiterlesen
TV Cult

TV Cult – Colony

Wie laut kann Post Punk eigentlich sein? TV Cult sagen ‚Ja‘ und legen los. Dass das Quartett aus Köln erst sein Debüt vorlegt, überrascht durchaus, denn die rohe und zugleich tiefenentspannte Art und Weise, die mit Noise und mit Punk Rock kokettiert, klingt bei aller donnernder Angriffslustigkeit erstaunlich routiniert. „Colony“ verabschiedet sich von etwaigen Formeln des Genres, lässt für die Tanzfläche rein gar keinen Platz und langt stattdessen wiederholt beherzt zu. Und exakt dieser kompromisslose Ansatz weiß von der ersten bis zur letzten Sekunde zu unterhalten.

Weiterlesen
Knud Voss

Knud Voss – mono

Aus dem schönen Schleswig-Holstein melden sich neue angehende Meister des scheuklappenlosen Punk. Post und andere Präfixe begleiten den Sound von Knud Voss, die 2020 mit dem in Eigenregie entstandenen „Capristube“ erstmals auf sich aufmerksam machten. Inzwischen griff Flight13 zu und gibt den tanzbaren, kratzbürstigen, ab und an synthetischen Ideen des Quartetts eine verdiente Bühne. „mono“ reißt letzte Genre-Grenzen mit Wonne ein, packt Scheuklappen in den hintersten Winkel und schüttelt nebenher den einen oder anderen kleineren Hit aus dem Ärmel.

Weiterlesen
Crime In Stereo

Crime In Stereo – House & Trance

Mit einem Wort: endlich. Endlich sind Crime In Stereo auch im Studio wieder da. Zwar fand man nach der zwischenzeitlichen Auflösung schnell wieder zusammen, abgesehen von einem Compilation-Beitrag 2021 ist das letzte musikalische Lebenszeichen, das letzte Album, aber bereits über 13 Jahre her. Das ändert sich nun endlich und zeigt zugleich eine Band, an der die lange Pause zwar nicht spurlos vorübergegangen ist, die dennoch nichts an Stärke und Strahlkraft einbüßte. Das in Eigenregie aufgenommene „House & Trance“ setzt sich mit der Gegenwart auseinander, wurde ungewollt politisch und fragt sich, welche Rolle Vernunft in Zeiten wie diesen haben kann.

Weiterlesen
The Iron Roses

The Iron Roses – The Iron Roses

Nathan Gray hat wieder mal eine Band am Start, und dieses Mal ergab sich die Angelegenheit ganz organisch. Während der Tour zu „Rebel Songs“ wurde der Solo-Schauplatz erst einmal zu Nathan Gray & The Iron Roses, bis der Name der Hardcore-, Punk- und Rock-Legende komplett verschwand. Zugleich setzte Gray die Reise zum echten Selbst fort, was sich nicht nur in Style und Pronomen äußert. Von fünf überaus talentierten Musiker*innen begleitet, entstand ein erstes gemeinsames Album über (innere) Stärke und Selbstbestimmtheit, das schlicht und ergreifend „The Iron Roses“ heißt.

Weiterlesen
The Menzingers

The Menzingers – Some Of It Was True

Mittlerweile gelten The Menzingers vollkommen verdient als Punk-Institution. Gut 15 Jahre nach ihrem ersten Album tankt sich das Quartett aus Scranton im US-Bundesstaat Pennsylvania weiterhin voller Elan durch seine hymnischen bis emotionalen Songs, die Kraft aus dem Inneren schöpfen und gerne musikalische Grenzen überschreiten. Das gilt ebenso – und mehr denn je – für ihren neuesten Streich, das erste reguläre Album seit vier Jahren. Man erfüllte sich den Wunsch, eine Platte komplett live einzuspielen, und nahm zudem ausnahmsweise Eindrücke von Familie und Freunden mit. Das macht sich auf „Some Of It Was True“ hörbar bezahlt.

Weiterlesen

Wir verwenden Cookies. Cool?