Miike Snow – Miike Snow

(c) Ed West

Miike wer, Snow was? Wer heißt den schon so? Eigentlich sind es drei Personen, die sich hinter diesem Pseudonym verstecken: die beiden Schweden Christian Karlsson und Pontus Winnberg, sowie der US-Amerikaner Andrew Wyatt. Die beiden Skandinavier produzierten unter dem Namen Bloodshy & Avant neben zahlreichen Topstars „Toxic“ von Britney Spears, während Wyatt immer wieder mit Mark Ronson, zuletzt an Daniel Merriweathers Debüt „Love And War“, arbeitete. Das gemeinsame, schlicht „Miike Snow“ betitelte Album, zieht mächtig auf den Dancefloor, ohne dabei auf das gewisse Pop-Appeal zu vergessen.

Über das beschwingte „Animal“ gelingt der Einstieg in dieses beschwingte, leidenschaftliche Album problemlos. Verzaubernd, witzig und doch ein wenig kauzig-alternativ – Passion Pit und MGMT scheinen dem schwedisch-amerikanischen Trio nicht fremd zu sein. Dieser Eindruck verstärkt sich auch, je länger das Album dauert. „Silvia“ reflektiert die clubbige Seite von Miike Snow, „A Horse Is Not A Home“ die nordisch unterkühlte mit Fistelstimmen-Wahnsinn, während das coole „Song For No One“ entfernt an Mark Ronson erinnert.

„Miike Snow“ ist ein Hitalbum, das sich erst nach dem dritten, vierten Durchlauf als ein solches entpuppt. „Plastic Jungle“ ist einer dieser versteckten Hypnotiseure, ausgesetattet mit Retro-Sounds und schneidender Elektronik. Zunächst obskur, schließlich packend. Oder „Black & Blue“, das von einer starken Piano-Melodie und dezenten Soul-Einflüssen lebt. Warum „Bille Holiday“ als Bonus Track am Ende des Albums versteckt wird, ist eine andere Frage – großes Kino mit starkem Rhythmus.

Kurzum: Zwei Schweden und ein Amerikaner mit eindrucksvoller Vita und einem Händchen für Hits liefern ein hervorragendes Electro-Pop-Album mit einem Hauch Glam und Retro, das nicht zu mainstreamig, aber auch nicht zu indielastig ausfällt. Eben die optimale Mischung.

VÖ: 23.10.2009
Columbia Records (Sony Music)
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