Omni Of Halos – Omni Of Halos

Omni Of Halos
(c) David Hultesjö

Längst konnten sich Lövely Records zu einem Rock-Feinschmecker-Label entwickeln, dessen Acts vornehmlich in den 80s und 90s zuhause sind. Selbiges gilt auch für Omni Of Halos, deren Indie- und Alternative-Mix angenehm vertraut und doch frisch wirkt. Erst Ende 2020 gegründet, präsentiert das schwedische Sextett nun ein erstes Album. Schlicht „Omni Of Halos“ betitelt, fassen sie hier die vier Tracks ihrer im Frühjahr erschienenen EP „Care Free“ sowie sechs komplett neue Songs zusammen. Das ist aber keinesfalls als lieblos zusammengekleisterte Compilation zu verstehen, denn die 40 Minuten klingen auf wundervolle Weise wie aus einem Guss.

Die dichten Texturen von „Darkest Hour / Final Hour“ gehen unter die Haut. Eine mächtige Wand breitet sich aus, mit Shoegaze flirtend, richtig schön schwerfällig und doch eingängig. Der stete, ungebrochene Fluss dieser fünf Minuten wirbelt den emotionalen Haushalt gekonnt durcheinander. Spuren davon lassen sich im bereits vertrauten „No Sleep“ erkennen. Hier schwingt eine gewisse Finsternis mit, der Einsatz so ungewöhnlicher Instrumente wie einem Moog-Synthesizer oder einer Pedal Steel Gitarre verdichten das unwirkliche Erlebnis dieses Tracks.

Hingegen führt „Birds Follow My Path“ direkt in media res, wirkt fast schon freundlich und hoffnungsvoll, breitet sich immer weiter aus und zaubert ein breites Grinsen auf die Lippen. Mit Charme, Schmelz und Distortion schreiben die Schweden den nächsten Hit. „Empty Shell“ zieht hingegen seinen Noise-Stiefel durch – richtig schön grantig und abgehangen, dem Punk nahe, unheimlich angepisst. Auch „In The Mud“ kennt Distortion als zentrales Stilmittel, deutet dieses jedoch wieder sehr schnell in Richtung Alternative-Sehnsucht um, was auch richtig gut gelingt.

Und so passen Omni Of Halos prima in das Lövely-Roster, stehen dabei musikalisch aber doch komplett auf eigenen Beinen. Das liegt einerseits an der bereits erwähnten, eher untypischen Instrumentierung, doch tauchen auf dem eponymen Debüt zudem spannende Ideen auf, die zwar deutlich in den ausgehenden 80ern und einsetzenden 90ern verhaftet sind, jedoch auf neuartige Weise sowie unter Einbeziehung modernerer Erkenntnisse umgesetzt wurden. „Omni Of Halos“ entpuppt sich als spannende Sammlung von Indie- und Alternative-Tracks, die um mehrere Ecken denken und daran Freude finden … und bereiten.

Wertung: 4/5

Erhältlich ab: 18.11.2022
Erhältlich über: Lövely Records

Omni Of Halos @ Facebook
„Omni Of Halos“ @ Amazon kaufen