iO – For The Masses

Seitdem die Guano Apes implodiert sind, wurden Nachfolgeprojekte zaghaft aufgenommen. Einzig Sandra Nasic konnte sich solo halbwegs präsentieren. Die Instrumentalabteilung hat sich eher zurückgehalten. Dennis Poschwattas Projekt Tamoto war letztendlich ein kurzweiliges Vergnügen. Gemeinsam mit Soul-Sänger Charles Simmons hat man nun allerdings iO ins Leben gerufen. Das Konzept ist einfach – mächtig soulige Stimme trifft auf fette Rockriffs, sozusagen Maktub mit Eiern.

„For The Masses“ beweist, dass es sich hierbei um eine gute Idee handelt. Simmons Vocals passen perfekt zu packenden Rockriffs. Überhaupt, die Instrumentals sind stark gemacht, reichen von wütenden Crossover-Ansätzen („Rage“) bis hin zu Dub-Ansätzen („Don’t Mean Nothing“). Die Marschrichtung gibt der kahlköpfige Frontmann gleich zu Beginn fest, wenn er in „Say Something“ Musik und Texte mit Aussagekraft verlangt. Gut, für „In You“ als erste Single gewinnt man nicht gerade einen Originalitätspreis, dennoch beweist der Song das hohe Potential von iO. Man könnte sich diesen Track perfekt im amerikanischen Rockradio vorstellen. Eines muss man den Herren Ude, Poschwatta und Rümenapp aber lassen – sie haben ein Händchen für gute Sänger. Wo Sandra Nasic bei den Guano Apes mit Stereotypen gebrochen hat, bringt Charles Simmons endlich Soul und kraftvolle Rockmusik zusammen. „For The Masses“ muss man genießen, es ist eines der interessantesten Debütalbum der Saison.

3,5/5
VÖ: 01.08.2008
Intergroove
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