Tenacious D – The Complete Masterworks 2

Tenacious D sind in Deutschland nie so richtig angekommen, haben unter ihren Fans aber absoluten Kultstatus. Kyle Gass und Jack Black („School Of Rock“, „High Fidelity“) mischen Comedy mit Acoustic-Rock, hatten eine eigene TV-Show, ein mit Platin ausgezeichnetes Studioalbum, eine Live-DVD und einen eigenen Film inklusive Soundtrack. Die Reise soll weiter gehen, erste neue Songs sind in der Mache. Wie man die Herren kennt, ist kaum mehr mit einem Release in diesem Jahrzehnt zu rechnen. Freilich darf das Power-Duo nun die Doppel-DVD „The Complete Masterworks 2“ veröffentlichen, um die Fans bei der Stange zu halten.

Wie schon beim Vorgänger wird der erste Silberling mit einem Live-Konzert ausgelastet, dieses Mal aus Seattle. Anstatt aber ein paar Mini-Stories einzubauen, erzählt dieses Mal der komplette Gig eine Geschichte. Über „Kielbasa“ und das unvermeidliche „History“ folgt der Einstieg in Kyles Appartment. Busenkumpel Lee – der hervorragende Jason Reed taucht immer wieder in verschiedensten Kostümen auf – dringt mit seinem eigenen Schlüssel in die Wohnung ein, führt einen eigenwilligen Breakdance auf und schüttet Wasser auf die Elektrik. Kage und Jables bekommen einen tödlichen Stromschlag ab, fahren in die Hölle und rekrutieren dort ihre Band, bestehend aus Charlie Chaplin, Colonel Sanders (KFC) und dem Antichrist.

Von nun an treten The D mit Backing Band auf, spielen elektrisch. Überraschenderweise präsentieren sie „Kickapoo“, wobei Gass den Part Meat Loafs übernimmt und Black den Dio gibt. Der obligatorische Streit folgt, in Folge dessen Kage die Band verlässt und man sich schließlich doch wieder verträgt – kennt man bereits von früheren Gigs und der HBO-Show. Ein paar feine Gimmicks sind aber doch noch dabei. Reed taucht zunächst als „The Metal“ auf, mimt dann einen Pilz und schließlich den Teufel von „Beelzeboss (The Final Showdown)“. Die großen Hits „Fuck Her Gently“ und „Tribute“ bilden den obligatorischen Abschluss.

Natürlich ist der eine oder andere Witz bereits ausgeleiert, erwähnter Faux-Disput der beiden Musiker zum Beispiel. Auch wäre die Karaoke-Performance zu „Master Exploder“ nicht notwendig gewesen. Gerade die Band hat aber herzlich viel Spaß daran. Einfach scheint diese Konzertreise keinesfalls gewesen zu sein, was „D Tour: A Tenacious Documentary“ beweist. Neben zahlreichen humorvollen Elementen taucht auch die ernste Seite der Band auf. Will Jack Black wirklich „Kielbasa“ und „Double Team“ singen, wenn er Frau und Baby an Bord hat? Wie verkraften The D den Flop ihres ersten Films „The Pick Of Destiny“? Man fiebert besonders mit, wenn Kyle Gass abhauen will, weil sein durch diverse Kinofilme deutlich bekannterer Kollege andauernd und überall bevorzugt wird. The road is fucking hard…

Ein paar Videos und Live-Auftritte beschließen „The Complete Masterworks 2“ schon wieder. Dieses Mal hat man ein wenig gegeizt mit Material, viel Raum frei gelassen. Klar, die Serie ist ausgelaufen, die Film-DVD hat massig Material verschlungen. Außerdem sind ein gewohnt stimmiges Konzert und eine überraschend gelungene weil ehrliche Dokumentation mehr als genug. Long live The D!

VÖ: 07.11.2008
Epic (Sony BMG)
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