High On Fire – Fertile Green

High On Fire

Nach ihren feurigen Relapse-Jahren sind High On Fire nun endgültig an der Genre-Spitze angekommen. „Snakes For The Divine“ sorgte vor zwei Jahren für einen regelrechten Urknall in der Sludge-Landschaft. Auf ihren Lorbeeren rastet sich das Trio aus Oakland, Kalifornien aber keineswegs aus, denn nach ausgiebigen Tour-Aktivitäten erscheint am 20. April das von „Psycho“-Autor Robert Bloch inspirierte zweite Century Media-Album „De Vermis Mysteriis“ (dt. „Die Geheimnisse des Wurms“). Dass es auf dem mittlerweile sechsten Longplayer des US-Trio noch kompromissloser vor sich gehen wird, deutet bereits die Vorabsingle „Fertile Green“ an.

Bevor der Song jedoch beginnen kann, weisen marschartige, wuchtige Drums eine halbe Minute lang den Weg, nur um vom einem mindestens drei Mal so schnell gespielten, leidenschaftlich angethrashten Riff abgelöst zu werden. Viereinhalb Minuten lang halten sich High On Fire nun kompromisslos im Uptempo-Bereich, vorangetrieben von Sänger und Gitarrist Matt Pike, der nach wie vor Gift und Galle spuckt, in diesem Fall sogar noch eine Spur aggressiver und unnachgiebiger. Erinnerungen an Crowbar werden wach in punkto Intensität, auch wenn das Oakland-Trio den Veteranen regelrecht davoneilt. Herzstück des Tracks ist jedoch nicht unbedingt die angethrashte Abfahrt, sondern der stark verzerrte, schrille Soloteil, in dem Pike seiner Axt Töne entlockt, die durch Mark und Bein fahren.

Mit einem Hauch von Groove – immer noch höllisch schnell gezockt – leiten High On Fire schließlich den Anfang vom Ende ein. Ein Hauch von Melodie hält Einzug, nur um in Windeseile vom bestens bekannten High Speed-Riffing regelrecht in Fetzen gerissen zu werden. So direkt, brutal und aggressiv wie auf „Fertile Green“ hört man die US-Amerikaner nur selten. Klar mischen sie ihre Sludge-Sounds gelegentlich mit punkiger Energie – beispielsweise in „Ghost Neck“ vom letzten Album „Snakes For The Divine“ – doch so furios und gleichermaßen genial auf den Punkt kennt man High On Fire eigentlich nicht. „De Vermis Mysteriis“, so viel sei schon mal verraten, wird deutlich schneller und ungestümer als seine Vorgänger ausfallen, ohne jedoch an Klasse zu verlieren. „Fertile Green“ vermag dies anzudeuten.

VÖ: 30.03.2012 (DL-Single)
Century Media (EMI Music)

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