Rudimental feat. John Newman – Feel The Love

Rudimental

Da sind sie wieder, die obligatorischen Anlaufschwierigkeiten. Rudimental, ein Quartett aus dem Londoner Stadtteil Hackney, war vor wenigen Monaten gerade einmal Insidern ein Begriff. Anfang Juni erklommen die Briten, die zuvor vor allem mit Remix-Arbeiten für Labrinth und Ed Sheeran in Erscheinung getreten waren, mit ihrer Drum’n’Bass-Hymne „Feel The Love“ aus dem Stand die Spitze der Charts. In den Benelux-Staaten ist der Track bereits ein Hit, wurde überdies in Australien mit Platin ausgezeichnet. Digital ist die Single hierzulande bereits seit Ende Mai erhältlich, mit zusätzlicher Promo und einem neuen Download-Bundle soll aber nun auch die heimische Hitliste erobert werden.

Wer eine beseelte Antwort auf die leider verblichenen Pendulum, möglicherweise einen Nachfolger für „Barcelona“ von D Kay und Epsilon wartet, könnte hier fündig werden. Der bislang weitestgehend unbekannte John Newman liefert die souligen Vocals zu diesem Track mit leicht nasaler Note und der nötigen Power, ohne dabei zu sehr im Vordergrund zu stehen. Seine Stimme wird als zusätzliches Instrument verstanden, während sich Schritt für Schritt das Arrangement mächtig aufbäumt. Geboten wird pumpender, eben sommerlicher Drum’n’Bass mit wabernder Synthi, wobei die warme Bassline zu Beginn fast noch einen Tacken stärker ist. Auf ein klassisches Breakdown wird verzichtet, stattdessen setzt es ein kurzes Trompetensolo, das ein wenig Ben Westbeech-Magie suggeriert, ohne dessen Downbeat-Pfad zu beschreiten.

Atmosphäre ist ein wichtiges Stichwort für „Feel The Love“, dessen Beat vielleicht nicht übermäßig kreativ oder gar revolutionär sein mag (ebenso wenig die leicht altbackene, doch gerade deswegen sympathische Synthi), dafür aber durch ansprechende Vocals und eben jenes Trompetensolo punktet. Während der CD-Release gecancelt wurde, kommt das neue Download-Package mit zahlreichen, wenngleich auch wenig spannenden Mixes. Das Paket geht in Ordnung, der UK-Hit ist immer noch grundsolide und geht in die Beine. Eine Platzierung in den oberen Chart-Regionen für „Feel The Love“ wäre mehr als nur verdient.

VÖ: 31.08.2012 (DL)
Bitclap (Warner Music)

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