Laura Mvula – She
Als vermeintliches RCA-Kernthema für das nächste Jahr wird Laura Mvula angekündigt, eine von vielen faszinierenden, ’neuen‘ britischen Soulstimmen, die jedoch – gesanglich wie musikalisch – angenehm anders klingt. Sie durfte bereits für Rebecca Ferguson eröffnen, erinnert in ihrer unorthodoxen Präsentation an Cold Specks und arbeitete mit Produzent und Grammy-Gewinner Tom Elmhirst, der auch schon mit Amy Winehouse, Adele und Lily Allen im Studio stand. Ein Album ist bislang noch Zukunftsmusik, dafür schafft es die Single „She“ mit gleich drei exklusiven B-Seiten über den Download-Weg auch nach Deutschland.
Im Vordergrund steht das ungewöhnliche, schwer zu greifende Arrangement, das mit seinen Barock-Pop-Untertönen ein klein an Bon Iver erinnert und mit seiner minimalistischen Instrumentierung mit sämtlichen Soul-Standards bricht. Und dann ist da Mvulas Stimme, in den richtigen Momenten fragil, dann wieder angenehm warm und wohlig, wiegt in Sicherheit, obwohl stets eine gewisse Schizophrenie in der Intonation mitschwingt. Die Britin entspricht damit den schwierigen, bewegenden Lyrics, die durch das stetig anschwellende Arrangement – die Hinzunahme eines schlichten aber effektiven Beats sowie von zusätzlichen Backings wirkt sich positiv auf den Song aus – förmlich unterstrichen werden.
Aber auch die B-Seiten haben es in sich, folgen den eigenwilligen Barock-Pop-Ansätzen (vor allem „Can’t Live With The World“ und „Jump Right Out“), wagen sich aber gelegentlich auch in konventionellere Gefilde vor. So hat „Like The Morning Dew“ etwas von jenem frühlingshaften Soul-Ansatz mit Retro-Note, den aktuell auch Michael Kiwanuka kultiviert. Vor allem klingt Laura Mvula angenehm anders, verfügt über eine angenehme Singstimme mit bedeutungsschwangeren Untertönen und unorthodoxer Präsentation. „She“ könnte der Auftakt für eine faszinierende, vielleicht nicht unbedingt Mainstream-taugliche, dafür aber musikalisch wertvolle Karriere sein. Die vier Tracks symbolisieren wohl das, was man gemeinhin unter dem Begriff ‚Soulfood‘ versteht.
She
VÖ: 16.11.2012 (DL-Single)
RCA Records (Sony Music)
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