Pkew Pkew Pkew – Optimal Lifestyles

Pkew Pkew Pkew
(c) Rachel Bright

Nach PUP und The Dirty Nil taucht die nächste potenziell große Punk-Band aus dem kanadischen Bundesstaat Ontario auf – irgendetwas muss da im Wasser sein. Bei Pkew Pkew Pkew spielt, wie bei ihren Landsleuten, der Rock-Faktor eine wichtige Rolle. Das Quartett hält herzlich wenig von Scheuklappen und punktet stattdessen mit dreistimmig intonierten Hymnen und Arschtritten. Während sich das eponyme Debüt mit den Fallstricken des Punker-Lebens Ende 20 befasste, beleuchtet „Optimal Lifestyles“ nun den Weg dorthin.

Songs wie „65 Nickels“ und „Still Hanging Out After All These Years“ bringen den angenehm wilden und doch eingängigen Sound Pkew Pkew Pkews auf den Punkt. Überwiegend kurze, pointierte Tracks rauschen förmlich vorbei, nur um im richtigen Moment Ohrwurm-taugliche Melodien und Gesangsharmonien einzusetzen, von kurzweiligen Gitarrensoli abgerundet. Ein „I Wanna See A Wolf“ hat etwas herrlich Befremdliches und doch Unterhaltsames an sich, während „Passed Out“ einen von vielen Ausflügen in mächtige Midtempo-Gefilde wagt.

Der vielleicht größte Hit dieses Zweitlings fällt allerdings ein wenig aus dem Rahmen. Klar, „I Don’t Matter At All“ ist ebenfalls ein bissiges, unverschämt eingängiges Uptempo-Monster, arbeitet allerdings mit einem klassischen Garage-Rock-Riff, welches auf dem Strokes-Debüt prima funktioniert hätte. Das verwundert zunächst, brennt sich aber schnell im Kleinhirn ein und entpuppt sich als einer der besten Rocksongs des bisherigen Jahres. Mit so mächtigen Hymnen wie „Thirsty And Humble“, dem stellenweise angenehm nachdenklichen „Adult Party“ und dem zickigen „The Polynesian“ räumen die Kanadier endgültig ab.

Was für ein Lärm, was für eine Sammlung an sympathischen Songs. In nur 35 Minuten frühstücken Pkew Pkew Pkew ihren Zweitling ab und packen dabei reihenweise Hits aus. Vom genialen „I Don’t Matter At All“ angeführt, das zudem wohlfeile Weiterentwicklung andeutet, hält „Optimal Lifestyles“ die geschickte Balance zwischen Punk und Rock und platziert sich genüsslich zwischen den jüngsten Platten der eingangs erwähnten Landsleute. Ende April stellen Pkew Pkew Pkew ihre neue Platte im Rahmen von vier gemeinsamen Deutschland-Terminen mit Spanish Love Songs vor – das darf nicht verpasst werden.

Wertung: 4/5

Erhältlich ab: 01.03.2019
Erhältlich über: Big Scary Monsters (AL!VE)

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