Grave Digger – Symbol Of Eternity

Grave Digger
(c) Jens Howorka @ Blendfabrik Düsseldorf

42 Jahre Bandgeschichte, 20 Studioalben randvoll mit Heavy Metal teutonischer Prägung und viele musikalische Zeitreisen in die Vergangenheit – damit wäre die bisherige Geschichte des Gladbecker Quartetts Grave Digger kurz und knapp umschrieben. Auch auf dem einundzwanzigsten Werk der Band geht es wieder weit zurück in vergangene Zeiten. Nachdem zuletzt zum bereits dritten Mal die schottische Geschichte besungen wurde, stehen dieses Mal die Kreuzzüge thematisch Pate. Fans der Band wird das bekannt vorkommen, denn bereits auf „Knights Of The Cross“ wurde diese Zeitepoche 1998 thematisiert. Es bleibt also spannend, ob Grave Digger diesem Thema 2022 mit „Symbol Of Eternity“ noch weitere Facetten abringen können.

Nach dem obligatorischen Bombast-Intro „The Siege Of Akkon“ gehen Grave Digger gleich in die Vollen. „Battle Cry“ ist eine knallharte Speed Metal-Nummer mit messerscharfen Riffs, extrem schnellem Drumming, Chris Boltendahls gewohnt rauem Gesangsorgan und einem göttlichen Mitgröhl-Refrain. Das eher durchschnittliche „Hell Is My Purgatory“ fährt eher die klassische Heavy Metal-Schiene, was auch für „King Of The Kings“ gilt. Letzteres ist jedoch ein echtes Albumhighlight, das dank düsterer Melodieführung und einem atemberaubenden Gitarrensolo voll überzeugen kann. Episch bis fast schon doomig geht es schließlich mit dem Titelsong „Symbol Of Eternity“ weiter, der in den Strophen gar balladeske Züge aufweist.

Und mit diesen vier Songs wäre die stilistische Bandbreite des Albums auch gut abgesteckt. Die übrigen sieben Songs bieten Variationen dieser Spielarten, aber nicht wirklich viel Neues. Dies mag aber härter klingen, als es gemeint ist, haben Grave Digger doch auch hinten raus noch einige Highlights, wie die düstere Bombast-Nummer „Grace Of God“, das hymnische „Sky Of Swords“ oder den teils auf Griechisch gesungenen Bonustrack „Hellas Hellas“ (im Original von Vasilis Papakonstantinou, der hier auch als Gastsänger fungiert), in petto. Lediglich in der Mitte des Albums gibt es mit den durchschnittlichen Songs „Nights Of The Jerusalem“ und „Heart Of A Warrior“ einen leichten Durchhänger.

Insgesamt können Grave Digger den mit den letzten Alben etablierten überdurchschnittlichen Qualitätsstandard auf „Symbol Of Eternity“ mühelos halten. Die Zeit der ganz großen Überwerke, wie „Tunes Of War“, „Excalibur“, „The Grave Digger“ oder „The Clans Will Rise Again“, scheint zwar endgültig vorbei zu sein, doch auch 2022 bewegt sich die Band noch immer deutlich oberhalb biederen Mittelmaßes. Grave Diggers guter Ruf kommt eben nicht von ungefähr, seit dem Comeback in den 90ern gab es nicht ein schlechtes Album und so stehen die Zeichen nach wie vor auf Sturm. Anfang des nächsten Jahres wird die Band dies (so Corona es zulässt) hoffentlich auch live auf ihrer Deutschlandtour mit Mystic Prophecy und FireForce wieder unter Beweis stellen.

Wertung: 3,5/5

Erhältlich ab: 26.08.2022
Erhältlich über: ROAR! Rock of Angels Records (Soulfood Music)

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