Mystic Prophecy – Metal Division
Doppeltes Jubiläum im Hause Mystic Prophecy: Die Allgäuer Power Metal-Institution existiert anno 2020 nicht nur volle 20 Jahre, sie veröffentlicht auch ihr reguläres zehntes Studioalbum (das Coveralbum „Monuments Uncovered“ nicht mitgerechnet). Dass sich das Quintett unter diesen Umständen ordentlich ins Zeug legen würde, sollte somit keinen überraschen und so ist „Metal Division“ auch ein beinahe rundum gelungenes Werk geworden.
Das von Sänger R.D. Liapakis selbst produzierte Album beginnt ungewohnt zurückhaltend mit dem Titelsong „Metal Division“, einem düsteren Headbang-Garanten mit Stampf-Rhythmus – ein ungewohnter, aber beileibe kein schlechter Einstieg. Der erste thrashige angehauchte Uptempo-Kracher ist „Eye To Eye“, ausgestattet mit einem echten Ohrwurmrefrain. „Hail To The King“ entpuppt sich dagegen als waschechte Hymne und ist für Mystic Prophecy-Verhältnisse ungewohnt rockig, ehe bei „Here Comes The Winter“ zu Beginn balladeske Töne angestimmt werden, bevor sich der Song schnell zu einem leicht melancholischen Midtempo-Ohrwurm wandelt.
Mystic Prophecy setzen auf ihrem neuen Album somit ganz klar auf Abwechslung und decken fast die komplette Bandbreite ihres bisherigen Schaffens ab – von einer reinrassigen Ballade mal abgesehen. Die Highlights sind dabei recht dicht gesät, so wären z.B. noch die Knüppelattacke „Curse Of The Slayer“, die Hymne „Reincarnation“ und der Abschlusskracher „Victory Is Mine“ zu nennen. Leider gibt es aber auch schwache Songs auf „Metal Division“, allen voran das eintönige, völlig uninspirierte „Dracula“. Auch „Die With The Hammer“ kommt insbesondere im Refrain ziemlich unausgegoren daher.
Die genannten Kritikpunkte verhindern zwar eine Topbewertung, ein gutes bis sehr gutes Album ist „Metal Division“ aber allemal geworden. Die Scheibe ist auch klar stärker ausgefallen als der Vorgänger „War Brigade“, während die Klasse der Band-Glanzlichter „Savage Souls“ und „Satanic Curses“ wieder mal nicht erreicht werden kann. Liebhaber der härteren Power Metal-Schiene sollten sich das Album jedenfalls nicht entgehen lassen und auch ein Besuch der am 09.01.2020 beginnenden Deutschlandtour ist lohnenswert, da Mystic Prophecy live noch immer überzeugen konnten.
Wertung: 4/5
Erhältlich ab: 10.01.2020
Erhältlich über: ROAR! Rock of Angels Records (Soulfood Music)
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