Schlagwort: Heavy Metal

Jet Jaguar

Jet Jaguar – Severance

Mexiko ist auf der Heavy-Metal-Landkarte bisweilen noch ein recht blasser Fleck. Klar, die Death-Metaller von Brujería sind deutlich über die Landesgrenzen hinaus bekannt und auch die eine oder andere Folk-Metal-Band wie z. B. Cemican hat schon auf sich aufmerksam gemacht. Im klassischen Heavy-Metal-Bereich sieht es, höchstens abgesehen von der 80er Jahre-Legende Luzbel, dagegen eher düster aus. Ändern könnte das nun ein aus Cancún stammendes Quartett namens Jet Jaguar. Die Truppe, die mit Raiden Lozenthall seit kurzem einen neuen Sänger am Start hat, und die nicht mal ein schwerer Verkehrsunfall auf der Tour im Vorprogramm von Anvil im Herbst 2024 stoppen konnte, veröffentlicht dieser Tage mit „Severance“ bereits ihr zweites Album und gestaltet ihren Heavy Metal klassischer, wie er kaum sein könnte.

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Rage

Rage – A New World Rising

Peavy Wagner ist ein echtes Arbeitstier. Anders ist es nicht zu erklären, dass der Rage-Vokalist mit seiner Band in 40 Jahren bereits 27 Alben rausgehauen hat – und das trotz einer phasenweise sehr wechselhafter Bandbesetzung. Auch wenn die Hochphase des Herner Trios ganz klar in den 90er und 00er Jahren zu verorten ist, steht die Band auch heute noch voll im Saft – immerhin haben Rage im letzten Jahr mit dem sehr abwechslungsreichen „Afterlifelines“ ein spätes Karrierehighlight abgeliefert. Und jetzt, nur ein Jahr später, kommt mit „A New World Rising“, dem 28. Studiowerk, schon der Nachfolger in die Läden.

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Spidergawd

Spidergawd – From Eight To Infinity

Die Abstände wachsen etwas, doch die Musik bleibt über jeden Zweifel erhaben. Einmal mehr dauerte es bei Spidergawd fast zwei Jahre, für Band-Verhältnisse eine halbe Ewigkeit. Unter anderem hatte Hauptsongwriter Per Borten vergangenen Winter mit verschiedenen gesundheitlichen Problemen zu kämpfen, was die Musik deutlich persönlicher und intimer gestaltete. Zudem kehrt die Band zurück zum vergleichsweise klassischen, direkten Mix aus Hard Rock und NWOBHM, im besten Sinne auf das Wesentliche reduziert. Auch die römischen Zahlen bekommen eine Pause, denn das achte Album trägt den vielsagenden Titel „From Eight To Infinity“.

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Helloween

Helloween – Giants & Monsters

Seit Helloween zu siebt mit gleich drei Sängern unterwegs sind, läuft es für die Hamburger Metal-Institution karrieretechnisch besser denn je. Das letzte Album „Helloween“ erreichte als erstes Album überhaupt in der Bandgeschichte den Spitzenplatz der deutschen Charts und enterte auch die Top 10 der Österreichischen und Schweizer Hitlisten. Auch die letzten Tourneen kamen bombastisch gut an, zudem sind einige Konzerte der im Oktober diesen Jahres beginnenden „40 Years Anniversary Tour“ bereits ausverkauft. Die Erwartungshaltungen an das neue Werk namens „Giants & Monsters“ sind dementsprechend groß, um nicht zu sagen: gigantisch und monströs.

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Martyr

Martyr – Dark Believer

Die Niederlande haben in der Metalszene vielleicht nicht den gleichen Status wie die skandinavischen Länder, doch gibt es durchaus einige Szene-Größen, die weit über die Landesgrenzen Bekanntheit erlangt haben. Seien es die großen Symphonic Metal-Bands wie Within Temptation oder Epica, das Prog-Projekt Ayreon, die Hard Rocker von Vengeance oder echte Death Metal-Größen wie Asphyx, Legion Of The Damned, Pestilence und Gorefest – sie alle waren oder sind durchaus prägend. Lediglich im klassischen Heavy Metal spielen die Niederlande keine größere Rolle – und das, obwohl die Utrechter von Martyr zumindest im Underground Bekanntheit erlangt haben. Ihr 1985er Debütalbum „For The Universe“ gilt als Kult, doch nach einem ordentlichen Nachfolger kam es schnell zur Auflösung. Seit 2011 veröffentlicht das Quintett aber wieder regelmäßig Alben. Mit „Dark Believer“, ihrem siebten Album, erscheint nun das beste Album seit ihrem Comeback!

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Deadly Magic

Deadly Magic – …As Nightmares Gorged The Earth

Ein kleines Revival erlebt derzeit der klassische Heavy Metal US-amerikanischer Prägung. Bands wie Fifth Angel, Heir Apparent, Crimson Glory oder die Großmeister von Queensryche befinden sich gerade mitten in ihrem zweiten Frühling. Besonders an letztgenannte Gruppen erinnert der Sound von Deadly Magic, einem Nebenprojekt des Messerschmidt-Gitarristen und -Sängers Maik Jegszenties. Von Sound her klingt das Quintett absolut nach den glorreichen Zeiten Us-amerikanischer Metalbands, garniert mit einer Prise Iron Maiden. Stilistisch ist der Kurs damit perfekt umschrieben – was die Band qualitativ auf ihrer EP „…As Nightmares Gorged The Earth“ zu bieten hat, wird in den folgenden Zeilen geklärt.

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Powerwolf

Powerwolf – Wake Up The Wicked

Als vor knapp 20 Jahren das doomige Powerwolf-Debütalbum „Return In Bloodred“ erschien, hatte wohl kaum jemand darauf gewettet, dass die Saarbrücker Truppe mal gemeinsam mit Sabaton die Speerspitze der europäischen Power Metal-Szene bilden würde. Doch nachdem die Band um Sänger Attila Dorn und die Greywolf-Gitarristen bereits beim zweiten Album „Lupus Dei“ den markanten eigenen Bandstil gefunden hatte, folgte ein unglaublich schneller Aufstieg, der 2013 im Nummer Eins-Erfolgsalbum „Preachers Of The Night“ mündete. Stilistische Änderungen gab es seitdem allerdings nur in Nuancen, was die eiserne Fangemeinde bisher jedoch wenig gestört hat. Und so kann man sich auch vor dem ersten Hören bereits ungefähr ausmalen, wie das neunte Album „Wake Up The Wicked“ wohl klingen mag.

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Axel Rudi Pell

Axel Rudi Pell – Risen Symbol

Gerade Jahre sind Axel Rudi Pell-Jahre – diese Regel gilt nun schon seit dem siebten, 1998 erschienenen Album „Oceans Of Time“. Alle zwei Jahre hauen uns der Wattenscheider und seine vier Mitmusiker seitdem ein neues Studiowerk um die Ohren, hier und da noch zusätzlich ergänzt um ein Coveralbum oder eine Balladenkompilation. Im 35. Jahr der Bandgeschichte ist mit „Risen Symbol“ nun schon das zwangzigste Album an der Reihe und alles ist mal wieder beim Alten. Bei einer Pell-Scheibe weiss man, was man geboten bekommt, und es stellt sich lediglich die Frage, ob sie sich bei den Top-Werken oder ’nur‘ bei den guten Alben einreiht.

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Freedom Call

Freedom Call – Silver Romance

Ganze 25 Jahre ist es schon wieder her, dass das Debütalbum „Stairway To Fairyland“ der Nürnberger Gute Laune-Metaller von Freedom Call erschienen ist. Für viele Liebhaber der härteren Kost war die Truppe um Sänger Chris Bay mit ihrem fröhlich-hymnischem keyboardlastigen Sound zwar schon immer das Musterbeispiel für die These, dass Power Metal-Songs ja eigentlich nur verkappte Kinderlieder seien. Von derlei Kritik hat sich die Band glücklicherweise nie aus der Bahn werfen lassen, sondern es sogar geschafft, ihr eigenes Image ironisch zu erhöhen und zu brechen, was sich auch gut am Cover ihres nun elften Albums „Silver Romance“ zeigt. Regenbogen, Kristalle, Drachen, verwunsche Landschaften am Horizont – kitschiger geht es wirklich nicht. Ob das wohl auch für die Songs der Scheibe gilt?

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Rage

Rage – Afterlifelines

40 Jahre Rage – die Herner Truppe um Sänger Peavy Wagner kann auf eine überaus bewegte Geschichte zurückblicken. Chaotischer wilder Speed Metal in den Anfangstagen als Avenger, der langsame, aber stetige Wandel zum leicht thrashigen Power Metal in der Triophase mit Manni Schmidt und Chris Efthimiadis und in der anschließenden Quartettphase Mitte der 90er, dann der plötzliche Wechsel zum orchestralen Metal, die Trennungs- und Krisenjahre, die folgenden progressiv-frickeligen Alben mit Victor Smolski und schließlich die Rückkehr zur Power Metal-Kernkompetenz Mitte der 2010er. Kann man im Jubiläumsjahr auf eine derart bewegte Vergangenheit überhaupt angemessen zurückblicken? Rage können, was sie mit dem Doppelalbum „Afterlifelines“, das musikalisch nahezu alle Phasen der Bandgeschichte berücksichtigt, fabulös unter Beweis stellen.

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