Steaming Satellites – Andromeda

Steaming Satellites
(c) Stefan Wascher

Eine echte Salzburger Institution meldet sich mit neuer Musik zurück. Steaming Satellites darf man nunmehr gut und gerne als Indie-Veteranen bezeichnen. Sie touren regelmäßig mit bekannten Namen (u. a. Two Gallants und Portugal. The Man), schreiben tolle Songs und erobern in ihrer Heimat die Charts. Ihr neuester Streich setzt sich mit toxischen Beziehungen auseinander, sucht nach einem Weg aus diesen und erweitert im Vorbeigehen den eigenen Sound. Pop und Rock, Indie und Alternative finden auf „Andromeda“ gewohnt unterhaltsam zusammen.

Das Album beginnt mit einer Erkenntnis, die den Grundstein für eine gesündere Zukunft legt: „I Think I’ve Had Enough“ bereitet den Weg aus den emotionalen Untiefen vor. Soulige Vibes halten Einzug, entschleunigen, spielen mit RnB-Chic und klingen doch unverkennbar nach Steaming Satellites – unverschämt eingängig und doch mit ein paar kräftigen Kanten belegt. Danach geht „We Got Lost“ in die Offensive, bunt und schillernd, ungemein leidenschaftlich und charmant. Trügt der Schein? Ist doch alles eitel? Die leuchtende Pop-Landschaft bemüht ein spannendes Fragezeichen.

Etwas später findet sich der Protagonist in der „Twilight Zone“ wieder. In seiner schleppenden Natur hat der Track durchaus etwas dezent Psychedelisches an sich. Das ellenlange „Dear My Emotions“ direkt davor verstärkt diesen Eindruck, tänzelt förmlich durch das Geschehen, von gefühlvoll angeschlagenen, verwaschenen Gitarren begleitet. Man fühlt sich „Under A Spell“, aufwühlend und doch auf den Ohrwurm-Punkt gespielt. Das lebhafte, forsche „The Mellow Dub Theorem“ klingt exakt so, wie es der Titel vermuten lässt, holt etwas Funk in den Mix und weiß zu unterhalten.

Leichtfüßigkeit selbst in emotional aufgeladenen Momenten, dieses Paradoxon beherrschen Steaming Satellites eindrucksvoll gut. Ihr neuester Streich stellt sich musikalisch noch breiter auf, ohne dabei auch nur im Einsatz das Einzigartige, das Unverkennbare des eigenen Sound zu verlieren. „Andromeda“ wagt viel und gewinnt auf ganzer Linie. Der rote Faden, in Verbindung mit neuen und alten Pop- und Rock-Visionen, geht im besten Sinne unter die Haut. Steaming Satellites entwickeln sich weiter, mit Maß und Ziel, und nähern sich ihrem runden Geburtstag mit dem nächsten stilsicheren Album an. Gehaltvoller Pop mit Widerhäkchen – eine Wundertüte, von der man nicht loskommt.

Wertung: 4/5

Erhältlich ab: 15.09.2023
Erhältlich über: The Instrument Village (Broken Silence)

Website: www.steamingsatellites.de
Facebook: www.facebook.com/steamingsatellites