Schlagwort: Indie Pop/Rock

Courteeners

Courteeners – Pink Cactus Café

Wenige Wochen vor dem ersten Lockdown veröffentlichen Courteeners ihr sechtes Studioalbum „More. Again. Forever.“ und hingen dann erst einmal, wie so viele andere, in der Luft. Sänger und Hauptsongwriter Liam Fray stolperte sogleich in einen, wie er es nennt, Panik-Songwriting-Modus. Ob das Material für seine Band, ein Nebenprojekt oder gar ein Soloding eingesetzt werden sollte, blieb erst einmal offen. Fray setzte sich mit diversen Freunden und Bekannten in Verbindung, und so finden sich so viele Gäste, so viele Mitstreiter wie nie auf einem Courteeners-Album. „Pink Cactus Café“ ist ohne Frage die bunteste und poppigste Platte des Quintetts. Ob es damit, wie im Vorjahr für den Re-Release ihres Einstands „St. Jude“, noch einmal für die UK-Spitze reicht?

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Pom Pom Squad

Pom Pom Squad – Mirror Starts Moving Without Me

Eine kalte Hand fährt durch den Erdboden, die Cheerleaderin ist noch nicht ganz tot. Mit ihrem spannenden ersten Album „Death Of A Cheerleader“ machte Mia Berrin aka Pom Pom Squad vor drei Jahren ordentlich von sich hören. Die kurzweilige Mischung aus Punk, Pop, Grunge und etwas Rock war eine rohe und doch harmoniebedürftige Überraschung gewesen. Gleichzeitig war es für Berrin gar nicht so einfach, sich laufend mit den Meinungen anderer – positiv wie negativ – befassen zu müssen. Diese kreierten verschiedene Versionen ihrer selbst, die sogar im Kopf der Protagonistin herumzugeistern begannen. Der Zweitling „Mirror Starts Moving Without Me“ geht mit diesem bizarren Phänomen offensiv um und bemüht zugleich spannende Weiterentwicklung.

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Orla Gartland

Orla Gartland – Everybody Needs A Hero

Der große Wurf zeichnete sich bei Orla Gartland schon lange ab. Bereits im Teenageralter erschien eine erste EP, zehn Jahre später landete das erste Album auf Platz 10 in den britischen Charts, in der irischen Heimat ging es sogar auf Platz 4. Gartland tourte im Anschluss fleißig, war Stammgast auf diversen Festivals, kollaborierte fleißig und rief mit Fizz sogar ein kleines Nebenprojekt mit guten Freund*innen ins Leben. Ob das zweite Album tatsächlich das schwerste ist, nun, das hat der 29jährigen offensichtlich niemand gesagt. Auf „Everybody Needs A Hero“ beleuchtet sie den Mythos einer Heldin konzeptuell und von verschiedenen Seiten – im Alltag, aber auch auf sozial verklärte Weise.

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Johnossi

Johnossi – Forevers

Einen Schritt nach vorne wollten sie wagen, das Innerste zum Vorschein bringen und zugleich ein großes, klares und furchtloses Album aufnehmen. Große Worte begleiten den achten Longplayer von Johnossi, den das Duo einmal mehr mit Langzeit-Keyboarder Matthias Franzén schrieb. Dafür ging man nach längerer Zeit zurück in den Proberaum, wo einst alles begann, wo damals die ersten Songs entstanden, um das Gefühl der Ursprünglichkeit und des Gemeinsamen wiederzuentdecken. „Forevers“ gibt sich entsprechend jung, energiegeladen, geradezu beflügelt und taucht mit frischem Wind in poppigere Gefilde ein.

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Blossoms

Blossoms – Gary

Blossoms haben eine stolze Serie zu verteidigen. Mit drei ihrer ersten vier Alben landeten sie an der Spitze der britischen Albumcharts, begleitet von diversen Award-Nominierungen und ausverkauften Tourneen. Dieses Mal sind die Vorzeichen etwas anders, denn das Quintett aus Stockport unterhält inzwischen eine eigene Plattenfirma und stellt sich mehr denn je auf eigene Beine. Einmal mehr übernahm James Skelly (The Coral) die Produktion, CMAT schrieb bei zwei Tracks mit und Josh Lloyd-Watson (Jungle) half bei zwei anderen Produktionen aus. Ihr fünftes Album „Gary“ benannten sie nach einem überdimensionalen Fiberglass-Gorilla, der Anfang 2023 aus einem Gartencenter gestohlen wurde. Noch Fragen?

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Please Madame

Please Madame – Easy Tiger

Auf eigenen Füßen steht es sich besonders gut, beschlossen Please Madame, und änderten für ihr nunmehr viertes Album bewusst die Vorzeichen. Das Vorzeige-Indie-Quartett aus Salzburg gründete ein eigenes Label, organisiert sämtliche Konzerte selbst und genoss zudem die neue, vollkommene musikalische Freiheit. Teilweise auf einer abgelegenen Hütte entstanden, geht „Easy Tiger“ den auf dem auch schon wieder vor drei Jahren veröffentlichten Vorgänger eingeschlagenen Weg gekonnt weiter, zeigt sich hörbar angekommen und bewegt sich doch – mutig und zielstrebig – weiter in Richtung spannende Zukunft.

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Charly Bliss

Charly Bliss – Forever

Für eine Band, die mit ihren Songs für eine Vielzahl von Gefühlen steht, waren die letzten Jahre mit Sicherheit spannend. Nach dem Release von „Young Enough“ vor mittlerweile mehr als fünf Jahren konnte man nur einige wenige Konzerte spielen, bevor man letztlich doch zuhause eingesperrt war. Der Kreativprozess öffnete sich, das US-Quartett agierte trotz Distanz mehr denn je als eine Einheit. Sängerin Eva Hendricks befand sich längere Zeit in Australien und nahm ihre Demos in einem geparkten Auto auf, während die übrigen Mitstreiter entsprechend gefordert waren. Wenig überraschend wirkt „Forever“ bunter und homogener zugleich, lebt zudem von der nervösen Energie seiner Entstehungszeit.

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beabadoobee

beabadoobee – This Is How Tomorrow Moves

Das Leben von Beatrice Laus ist alles andere als gesund, so die Selbsteinschätzung der 24jährigen, die als beabadoobee mit ihren beiden Alben „Fake It Flowers“ und „Beatopia“ Spitzenpositionen, unzählige Streams und Bestbewertungen einheimste, von umjubelten Tourneen und Festival-Auftritten ganz zu schweigen. Ihre dritte Platte läutet nach eigener Auskunft eine neue Lebensphase ein, begleitet von Selbsterkenntnis und dem Erwachsenwerden. In den Songs von „This Is How Tomorrow Moves“ macht sie sich bewusst, dass nicht nur andere Schuld haben, sondern dass auch sie als Protagonistin zumindest einen Anteil daran hat.

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Travis

Travis – L.A. Times

Vor nunmehr 25 Jahren veröffentlichten Travis ihr zweites Album „The Man Who“, das für die Schotten den Durchbruch und alleine in Großbritannien gleich neunfach Platin bedeutete. Es war eine persönliche Platte für Frontmann Fran Healy, der die Songs bewusst therapeutisch gestaltete. Wenn das neueste Werk nun als persönlichstes Album seit besagtem Opus Magnus bezeichnet wird, hört man unweigerlich genauer hin. Der bald 51jährige Frontmann erlebte in den letzten Jahren große private und professionelle vveränderungen, begleitet von der etatmäßigen Erfahrung, vielleicht sogar Weisheit, des Alters. „L.A. Times“ wagt sich erneut in die Untiefen des eigenen Seelenlebens hinab und zeigt das Quartett zugleich in bestechender Form.

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Sun Smash Palace

Sun Smash Palace – Got A Long Time

Eine Band aus Luxemburg, die zudem aus Mitgliedern aus Deutschland, Frankreich und Italien besteht, nahm ihren Ursprung in der südkoreanischen Hauptstadt Seoul. Bei einem Networking-Event fand Sänger und Gitarrist Eric Busse den Großteil seiner Mitstreiter, aus denen schließlich Sun Smash Palace hervorgingen. Der Mix aus Indie, Rock, Pop und etwas Surf erwies sich als Volltreffer, mal sonnig und entspannt, dann wieder hibbelig und verspielt. Nach einer EP und einem Album nimmt das Quintett sein vermeintlich schweres zweites Album in Angriff. Und doch könnte „Got A Long Time“ kaum leichtfüßiger ausfallen.

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