Autor: Walter Kraus

Ich bin, also denke ich.

The Flatliners – Dead Language

Wer zehn Jahre lang gemeinsam um die Welt reisen kann, um seine Punk-Botschaft in den räudigsten Clubs und dreckigsten Absteigen zu verbreiten, wird über kurz oder lang zusammengeschweißt. So geschehen bei den kanadischen Nomaden The Flatliners, die zuletzt vor drei Jahren mit „Calvacade“ eine exzellente Platte vorlegten. Off Beat-Einflüsse gehören nun endgültig der Vergangenheit an, dafür klingt das Quartett auf „Dead Language“ noch eine Spur melodischer und somit stärker denn je zuvor.

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Empire Escape – Colours

Ikaria hatten sich verrannt. Nach ihren beiden starken Alben „Repair My History“ und „Luxembourg“ ging es für das Quintett nicht weiter – man wollte in andere musikalische Gefilde vorstoßen. Seit 2011 gibt es nun Empire Escape, die Post Rock ins stille Kämmerchen gejagt haben. Ihre Mischung aus Post Rock, Indie Pop und depressiver Düsternis erinnert ein wenig an Joy Division, Interpol und die jüngere Editors-Vergangenheit – ein Weg, der sich zuletzt auch für Tusq als lohnenswert erwies. Das Debütalbum „Colours“ weiß zu unterhalten.

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Gregory Porter – Liquid Spirit

Als einer der populärsten Jazz- und Soul-Sänger der Gegenwart ist Gregory Porter mittlerweile bei Blue Note gelandet. Nach zwei Alben, die von Kritikern und Fans gleichermaßen abgefeiert wurden, sowie Grammy-Nominierungen einfuhren, verwundert dieser Schritt kaum. Abermals mit einer durchaus prominenten Backingband im Rücken erscheint nun „Liquid Spirit“, das sich eine entsprechende Auszeichnung verdiente hätte und der Ausnahmestimme eine angemessene Bühne bereitet.

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Goldfrapp – Tales Of Us

Goldfrapp sind stets für eine Überraschung gut. Als sich das britische Duo um Alison Goldfrapp und Will Gregory nach ihrem entspannten, geradezu Ambient-haften Debüt mit „Black Cherry“ quasi aus dem Nichts tanzbaren Disco-Klängen zugewandt hatten, war die Verwunderung groß. Nachdem im vergangenen Jahr die Werkschau „The Singles“ erschien, entdeckten die Briten offensichtlich die butterweiche Anfangszeit um „Felt Mountain“ wieder. „Tales Of Us“ widmet sich wieder dem Sound des Erstlings und betont jene Schizophrenie, für die Goldfrapp seit Jahren stehen.

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Patrice – The Rising Of The Son

Patrice wagt den Rückkehr zu seinen Wurzeln. Für sein sechstes Studioalbum kommt er ohne Major-Unterstützung aus und bemüht sich auch musikalisch um Retrospektive. „The Rising Of The Son“ wurde in deutlich kleinerer, geradezu familiärer Runde eingespielt, glänzt mit verstärkten Reggae- und Dub-Einflüssen, und nimmt gleichzeitig jene Eindrücke auf, die er durch die Produktion von Künstlern wie Cee Lo Green, Selah Sue und Cody ChesnuTT gewonnen hat. Aufgenommen zwischen England, Frankreich, Deutschland und Jamaika, gibt sich Patrice stellenweise überraschend experimentell.

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Ladi6 – Automatic

An die Popularität in ihrer Heimat Neuseeland – Gold für das Album „The Liberation Of…“, Platin für die Single „Like Water“ – mag Ladi6 hierzulande annähernd nicht herankommen, Feinschmeckern im Urban-Sektor ist die 30jährige nicht nur durch den Blumentopf-Hintergrund längst ein Begriff, womit es kaum verwundert, dass sie auf Sepalots neuem Album vertreten sein wird. Zuvor gilt es jedoch, die eigene Karriere voran zu treiben. Nach diversen Vorab-Singles erscheint die neue Platte „Automatic“ auch in Deutschland.

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Adolar – Die Kälte der neuen Biederkeit

Neue Ordnung, neue Popularität: Chaotisch, betont unsortiert begannen Adolar 2010 mit „Schwörende Seen, ihr Schicksalsjahre!“ ihre Karriere, ließen ihre Punk-Visionen auf pöbelnden Noise Rock und sonstigen Wahnsinn treffen. Ein Jahr später waren auf „Zu den Takten des Programms“ Indie Rock-Strukturen erkennbar in einem durchaus beachtlichen Schritt, der auf dem dritten Album nun konkretisiert wurde. Für Sachsen-Anhalt geht das Quartett Ende September gar beim Bundesvision Song Contest für Sachsen-Anhalt ins Rennen. Passend dazu erreichen Adolar mit „Die Kälte der neuen Biederkeit“ einen neuen kreativen Höhepunkt.

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Moby with Wayne Coyne – The Perfect Life

Die weltweiten Chart-Erfolge mögen zwar (momentan?) der Vergangenheit angehören, doch das Moby hindert nicht daran, weiterhin ansprechende Musik zu fabrizieren. Seine letzten beiden Alben „Wait For Me“ und „Destroyed“ überraschten mit Karriere umspannender Bandbreite, die Gästeliste für das am 27. September erscheinende „Innocents“ lässt ähnliches erwarten. Skylar Grey, Mark Lanegan und Cold Specks werden unter anderem dem elften Studioalben des US-Amerikaners ihre Stimme leihen. Für die Single „The Perfect Life“ bricht Moby mit einer alten Tradition.

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Hanni El Khatib – Head In The Dirt

Mit der „schlechtesten Gitarre der Welt“, so Hanni El Khatib, begann das ehemalige Skater-Kid seine Karriere als Musiker in San Francisco. 2010 wurde er vom Indie-Label Innovative Leisure entdeckt, ein Jahr später erschien seit Debütalbum „Will The Guns Come Out“, eine herrlich sperrige Rockplatte mit mächtigem Souleinschlag. Mittlerweile wohnt der gute Mann in Los Angeles, hat einen Major-Vertrag in der Tasche und traf auf Tour Dan Auerbach (The Black Keys), der seine zweite Platte produzieren sollte. Besagtes Album hört auf den Namen „Head In The Dirt“ und erscheint nun auch in Deutschland.

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Eminem – Berzerk

Nach dem Doppelschlag „Relapse“ und „Recovery“, der unter anderem den Nummer-Eins-Hit „Love The Way You Lie“ mit sich brachte, meldet sich Eminem nach monatelangen Gerüchte um eine neue Platte zurück. „The Marshall Mathers LP 2“ soll am 5. November erscheinen und ist wohl als Fortsetzung seines internationalen Durchbruchalbums zu verstehen. Neben No ID und Dr. Dre konnte unter anderem American-Legende Rick Rubin als Produzent gewonnen werden. Er hatte auch seine Hände bei „Berzerk“, der ersten Single, im Spiel.

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