Schlagwort: Shoegaze

Glazyhaze

Glazyhaze – Sonic

In Italien wächst aktuell eine spannende Generation an Gitarrenbands heran, vielfältig aufgestellt und zudem richtig gute Songwriter. Glazyhaze reihen sich nahtlos in diese Riege ein. Erst Ende 2021 in Venedig gegründet, veröffentlichte das Quartett mit „Just Fade Away“ bereits ein Album, das sich via Shoegaze zum ehrlichen Ausdruck von Emotionen jenseits gesellschaftlicher Normen vorarbeitete. Auch der Nachfolger „Sonic“ kommt gefühlvoll ums Eck, widmet sich jedoch der Liebe in all ihren komplexen Subformen. Passend dazu wagt man musikalisch deutlich mehr und teilt diesen Zweitling in eine vergleichsweise fröhliche, melodische und eine beschauliche, introspektive Seite.

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Oversize

Oversize – Vital Signs

Zwei EPs und umjubelte Gigs brachten Oversize binnen kürzester Zeit ins Visier diverser Tastemaker auf der Insel. Das britische Quintett versteht sich auf einen bewusst 90s-lastigen Sound, der rund um Shoegaze unter anderem Emo, Alternative Rock, Metal und etwas Post-Hardcore reiht, als würden Hum und Deftones gemeinsame Sache machen. Und doch zieht die Band ihr eigenes Ding durch, arbeitet mit Klangräumen und ausufernder, dynamischer Arrangierung. Ihr erstes Album „Vital Signs“ löst frühe Versprechung erstaunlich souverän und unfassbar mitreißend ein – and then some.

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Jaye Jayle

Jaye Jayle – After Alter

Durch einen geschickten Rückgriff blicken Jaye Jayle energisch nach vorne. Evan Pattersons Solo-Schauplatz mit Band machte im Laufe der Jahre und Alben mehrere kleine Metamorphosen durch, stets unter dem Eindruck des Weltgeschehens sowie von privaten Entwicklungen. Längst nicht jede Idee schaffte es auf die finalen Platten, und so sammelten sich nach und nach Ansätze, Fragmente, reine Gefühlsregungen an, die zuvor ihren Platz, aber auch ihre endgültige Ausdrucksform nicht finden konnten. „After Alter“ zerrt diese Eindrücke energisch an die Oberfläche und gibt ihnen gewohnt prägnanten, pointierten Rückenwind mit auf den Weg zurück.

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Grundeis

Grundeis – Every Second An Ocean

Bloß kein Geheimtipp mehr sein, das hätten sich Grundeis eigentlich schon vor drei Jahren verdient, als ihr erstes Album „Amygdala“ erschien. Die bekömmliche Düsternis wurde positiv aufgenommen und brachte in weiterer Folge mehr als 100 Konzerte und Festival-Auftritte mit sich, zudem musste die vergriffene Platte erst kürzlich neu aufgelegt werden. Und jetzt? Zeigt das Quartett dem schweren zweiten Album den Stinkefinger, streckt sich musikalisch deutlich und erreicht damit Großes: „Every Second An Ocean“ entwächst den Post-Punk-Wurzeln mehr und mehr, ohne sich der Beliebigkeit hinzugeben, und überzeugt durch süßlich-melancholisches Selbstbewusstsein.

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Mayflower Madame

Mayflower Madame – Insight

Ein Album im ersten Pandemiesommer zu veröffentlichen, das darf mit Fug und Recht als schwieriges Unterfangen bezeichnet werden. Mayflower Madame taten das mit dem exzellenten „Prepared For A Nightmare“, das mit kühlen Post Punk-Klängen die Widersprüchlichkeit, die Ängste und verkappte Hoffnung einer gruseligen Zeit einfing. Ein paar Jahre später legten die Norweger ihren exzellenten Zweitling mit Bonus-Material neu auf, nun gibt es wieder eine komplett frische Platte. Mittlerweile nur noch als Duo unterwegs, hat sich an ihren klanglichen und kreativen Qualitäten rein gar nichts geändert. „Insight“ fängt den beklemmenden und aufwühlenden Mix aus Post Punk, Shoegaze und etwas Psychedelic Rock erneut prima ein.

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Trauma Ray

Trauma Ray – Chameleon

Ein Slowdive-Konzert vor sechs Jahren inspirierte Uriel Avila und Jonathan Perez zur Gründung einer eigenen Band. Als Kernduo und Haupt-Songwriter widmen sie sich mit Trauma Ray – angelehnt an das deutsche Wort ‚Träumerei‘ – selbstverständlich ebenso Shoegaze, verpassen diesem eine ganz eigene Note zwischen verträumter Leisetreterei und der noisigen, verzerrten Wucht von gleich drei Gitarren. Nach diversen EPs und Singles ist das Quintett aus Forth Worth, Texas nun bei Dais Records gelandet, wo das packende erste Album „Chameleon“ eine passende, verdiente Heimat findet.

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Neumatic Parlo

Neumatic Parlo – Play It As It Lays

Neue Indie-Helden aus Düsseldorf schlagen mit einem schwierigen wie einnehmenden Einstand auf. Neumatic Parlo mögen es knackig und rifflastig, schrecken aber keinesfalls vor komplexen Klängen und Themen zurück. Das zeigen sie auch auf ihrem Debüt, dessen Titel sich an einen Roman von Joan Didion anlehnt und dessen urbane Zukunftsangst sowie zunehmende Vereinsamung im großstädtischen Raum aufnimmt. „Play It As It Lays“ (der deutsche Buchtitel lautet „Spiel dein Spiel“) wird in den Händen Neumatic Parlos zum pulsierenden, energiegeladenen, kargen und doch stets überschäumenden Spiel mit den Gegensätzen.

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High Vis

High Vis – Guided Tour

Ja, sie kommen immer noch aus dem Hardcore. Ja, sie häuten sich musikalisch weiterhin. High Vis haben keine Lust, ihre Wurzeln zu ignorieren, während ihre kreative Evolution die nächste Stufe erklimmt. Das Londoner Quintett spielt seit geraumer Zeit liebend gerne mit Punk, Alternative und Indie, will aber noch mehr. Auf ihrem dritten Album wird das Vertraute gefestigt und mit frischen Ideen versehen. Zudem bemüht „Guided Tour“ eine Art Ausbruch aus dem Alltag und versucht in Zeiten der Unruhe und Rastlosigkeit eine hoffnungsvolle Platte zu sein, ohne dabei auf die etatmäßige Wut zu vergessen.

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The Hard Quartet

The Hard Quartet – The Hard Quartet

Natürlich horcht man bei diesen Namen erst einmal auf: Stephen Malkmus (Pavement), Emmett Kelly (The Cairo Gang), Matt Sweeney (Superwolf) und Jim White (Dirty Three) machen gemeinsame Sache. Als The Hard Quartet finden sie ihre ureigene Form des Rock’n’Roll, die natürlich zu gewissen Teilen vertraut klingt, irgendwie aber auch nicht. Die vier Musiker wollten sich vollends aufeinander verlassen. Jede Idee wurde verfolgt, egal wie abwegig und ungewöhnlich. Entsprechend klingt das gemeinsame Album, schlicht „The Hard Quartet“ betitelt, wie die Summe der einzelnen kreativen Teile und holt die Herren dennoch wiederholt aus der eigenen Komfortzone.

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Death By Gong

Death By Gong – Descalator

Musiker so illustrer Acts wie Heads., SHRVL, Radare und ZAHN riefen vor ein paar Jahren ein neues Projekts ins Leben. Death By Gong klingt nahezu haargenau wie die Summe der einzelnen Teile, im Noise Rock zuhause und doch mit wachsender Begeisterung jenseits imaginärer Grenzen unterwegs. Shoegaze, Post Punk, Alternative und sogar etwas Art Rock mit Synthetik begleiten die ausufernden, faszinierenden Klangkonstrukte, die sich mit wachsender Begeisterung treiben lassen und von vorhersehbaren Konventionen distanzieren. „Descalator“ entpuppt sich als Einstand nach Maß.

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