Armin van Buuren – The Music Videos 1997-2009

Er ist der beliebteste DJ der Welt, erfolgreicher Trance-Produzent, Host einer wöchentlichen Radioshow – und inzwischen eine globale Marke. Vermutlich ist Armin van Buurens Output auch deswegen so auffallend hoch. Während sein neues Artistalbum noch in der Entstehungsphase ist, versucht Armada Music die Wartezeit mit einem weiteren Best-of zu überbrücken. Auf dem CD/DVD-Paket „The Music Videos 1997-2009“ gibt es Armins größte Hits nicht nur zu hören, sondern auch zu sehen.

Chronologisch rückwärts geht es auf der CD mit „Never Say Never“ los, der letzten von fünf Auskopplungen seines 2008er-Albums „Imagine“. Es folgen Hitsingles wie „In And Out Of Love“ mit Within Temptation-Sirene Sharon den Adel oder das umstrittene „Going Wrong“ mit DJ Shah und Chris Jones, das Armins Fangemeinde aufgrund des Pop-Charakters wie kaum eine andere Single gespalten hat. Die Neuauflage von Perpetuous Dreamers „The Sound Of Goodbye“ darf natürlich genauso fehlen wie die Classic-Trancehymne „Serenity“ oder der beliebte Vocal-Track „Shivers“. Schritt für Schritt nähert man sich mit Tracks wie „Burned With Desire“, „Yet Another Day“ und „Communication“ den Anfängen des heutigen Trance-Superstars, bis man schließlich bei „Blue Fear“ gelandet ist. Damit fing 1997 alles an, gleichzeitig ist das aus heutiger Sicht natürlich angestaubte Werk das Ende der Zeitreise. Der Bonustrack „Tuvan“, das sensationelle Comeback von Armins Projekt Gaia, beamt den Hörer schließlich zurück ins Hier und Jetzt. Überraschungen bleiben auf der CD leider komplett aus, nicht einmal die aktuelle Single „Broken Tonight“ ist vertreten. Und da es sich ausschließlich um rund dreiminütige Radio Edits handelt, ist der Spaß auch rasend schnell vorbei.

Immerhin gibt es noch die DVD, die ohnehin der eigentliche Anreiz der sonst mageren Best-of-Zusammenstellung sein dürfte. Sie enthält alle Hits der CD in Video-Form, von denen einige sogar speziell für dieses Album produziert wurden. Trotzdem muss man sich in Zeiten von YouTube & Co. fragen, wer überhaupt noch Interesse an Videoclips auf Kauf-DVDs haben könnte. Die Kanäle von Armin van Buuren und Armada Music lassen schließlich kaum Wünsche offen. Natürlich bietet die DVD die eindeutig bessere Ton- und Bildqualität, ganz abgesehen von den vielen schönen Erinnerungen, die die Videos im einstündigen Non-Stop-Modus wecken. Vom relativ jungen „In And Out Of Love“ (mit über 45 Millionen YouTube-Klicks übrigens eines der meistgesehenen Musikvideos!) über Elles de Graafs „The Sound Of Goodbye“-Performance in den schottischen Highlands bis zum nachträglich kreierten Clip zu „Blue Fear“. Alles sehr nett anzuschauen, aber ähnlich wie das Audio-Pendant nicht unbedingt spektakulär.

Trotzdem: Wer einen Einstieg in Armin van Buurens umfangreiche Diskografie sucht, ist mit „The Music Videos 1997-2009“ gut bedient. Die Hitsammlung bietet die bekannten Single-Releases sowie (erstmals) alle dazugehörigen Videoclips auf DVD, was auch die treuen Fans des Holländers freuen dürfte. Leider vermisst man Bonus-Material genauso wie eine individuelle Note – anders als beim interessanteren, dafür aber weniger einstiegerfreundlichen „10 Years“ von 2006. Eine Mischung wäre perfekt!

VÖ: bereits erschienen
Armada Music (rough trade)
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