Sunshine Frisbee Laserbeam – Blackout Cowboy

Sunshine Frisbee Laserbeam

Sie sind eine der fleißigsten britischen Rock-Bands der letzten Jahre, und doch kennt kaum einer ihren Namen. Die Rede ist von Sunshine Frisbee Laserbeam, was natürlich herrlich sperrig klingt. Dass die Mitglieder ihre Wurzeln in Noise-Punk-Formationen haben, passt fast ins Bild. Seit 2013 veröffentlichen die Herren aus dem Großraum Birmingham fleißig Alben, „Blackout Cowboy“ ist bereits ihre fünfte Platte, auf der sie außerdem erstmals als Quintett auftreten.

Entspannen sollen sich die anderen, denn für diese acht Songs zwischen Blut, Schweiß und handfestem Rock standen unter anderem Sonic Youth und Dinosaur Jr. Pate. „Running From My Ghost“ gibt das Tempo vor. Der hochgradig eingängige Refrain, gleich zu Beginn ausgepackt, führt auf die falsche Fährte, denn dahinter wird es eine Spur melancholischer und schroffer. Schrammelige Gitarren ziehen sich wie ein roter Faden durch dieses Album und sind natürlich auch im folgenden „All The Way Over The Edge“ zu hören. Ausladende Instrumental-Parts kollidieren mit einem Hauch von Shoegaze in den Strophen, danach wechseln die Briten wieder in punkig angehauchte Gefilde, psychedelische Untertöne inklusive.

Von linearer Präsentation halten Sunshine Frisbee Laserbeam nichts, stattdessen dreschen sie mit wachsender Begeisterung auf ihre Instrumente ein und streuen im Abgang ein paar Details drüber. „Mk Ultra“ bringt diesen Wahnsinn perfekt auf den Punkt. Brodelnde, ruhige Parts vermitteln Aufbruchsstimmung, gewisse Ecken und Kanten treten das Distortion-Pedal durch und hallen ordentlich nach. Die gekonnte, angepoppte Lässigkeit von „Adult Memory Oww“ wird ebenfalls in gefühlt dreifacher Geschwindigkeit gespielt, während in „Meatloaf To The Camera“ tatsächlich ausladend-hymnische Passagen nebst kauziger Verweigerungshaltung auftreten.

Natürlich, möchte man sich beinahe sagen, verschließen sich Sunshine Frisbee Laserbeam konsequent gegenüber jeglicher Erwartungshaltung, und so darf ein Album folgerichtig auch nur 28 Minuten dauern. Ist auch furzpiepegal, solange es Spaß macht. Und siehe da, „Blackout Cowboy“ weiß tatsächlich von vorne bis hinten zu unterhalten, ist in den richtigen Momenten launisch und unangenehm, dann wieder richtig schön hymnisch und poppig. Hörbarer Spaß und greifbare Spielfreude gehen Hand in Hand für eine weitere bärenstarke Platte von den schwer unterhaltsamen Briten.

Sunshine Frisbee Laserbeam - Blackout Cowboy

Blackout Cowboy
VÖ: 16.11.2018
By The Time It Gets Dark

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