UnitedRespect – Eventbericht

United Respect

Am 17. Januar wurde in Halle 3 der Messe Essen Geschichte geschrieben. 10.000 Besucher – so die offiziellen Zahlen – waren zum Auftakt der neuen Eventreihe „UnitedRespect“  in die zukünftige Kulturhauptstadt Europas gekommen, um gemeinsam ein Zeichen für Toleranz und Akzeptanz zu setzen. Das war zumindest das Ziel der Veranstalter, der „UnitedRespect“-Stiftung: Unter dem Motto „The Key To Humanity“ will diese nämlich mit der Musik als universelle Sprache eine Brücke zwischen den verschiedenen Kulturen, Ländern und Nationen bauen. Auf der neu geborenen Eventreihe soll man daher unabhängig von Religion, Hautfarbe oder Nationalität gemeinsam für eine Sache stehen. Damit diesem Vorhaben auch garantiert nichts im Wege steht, haben die Veranstalter keine Kosten und Mühen gescheut und mit international erfolgreichen DJs wie Armand van Helden, Felix The Housecat, Chris Liebing, Lexy & K-Paul und allen voran Tiesto das Who Is Who der elektronischen Szene ein sagenhaftes Line-Up auf die Beine gestellt. Alleine diese Auflistung wird dem einen oder anderen Gast ein erstauntes „Respekt!“ entlockt haben.

Joachim Garraud an der Keyboard-Gitarre - (c) beatblogger.deUnd die großen Namen hielten auch tatsächlich, was sie versprachen: Bereits Dan Rockz, der den Auftakt machte, brachte die Menge zu toben. Joachim Garraud, vielen bekannt durch seine genialen Remixe für David Guetta, erschien wie immer mit seinem kultigen Space-Invader-T-Shirt und verlieh dem Sound noch mehr Druck. Seine Live-Version von „Meet Her At The Love Parade“ auf der Keyboard-Gitarre brachte die Menge endgültig zum Ausrasten. Sehr positiv zu registrieren war, dass neben vielen Club-Tracks auch einige bekannte, teilweise sogar kommerzielle Songs angestimmt wurden. So war an dem Abend von „Sunglasses At Night“ von Tiga , „Smack That B**ch Off“ von the Prodigy und sogar „Love Lockdown“ von Kanye West in einem angesagten Trance Mix von Tiesto so einiges Bekanntes zu hören.

Nach Joachim waren die schrägen Vögel Lexy & K-Paul an der Reihe, die mit ihren noch schrägeren Electro-Beats etwas andere Töne anstimmten. Dieser Mix aus sehr unterschiedlichen Electro-Styles der einzelnen Künstler gehört ebenfalls zum Konzept der „UnitedRespect“-Reihe und soll ebenso die Verschiedenheit, wie auch die Toleranz und Anerkennung untereinander zum Ausdruck bringen. Spätestens bei Pate No. 1 war die gesamte Halle dann aber wieder auf einem Nenner. Der gut trainierte und schick tätowierte DJ Sasha feuerte die Menge noch einmal so richtig an. Von nun an nahm die Begeisterung spürbar zu. Zunächst rappte Hot Rod aus 50 Cents legendärer G-Unit zu den Sounds von DJ Woopie, bevor dann das „Big City Beats“-DJ-Team mit Special Guest Darren Bailie, DJ des Guru Josh Projects, zum großen Tiesto Countdown einläuten durfte. Natürlich nicht ohne vorher den Dance-Hit des Jahres „Infinity 2008“ mit Live-Saxophon-Elementen zu präsentieren.

(c) beatblogger.deMit etwas Verspätung kam es dann kurz vor 1 Uhr zum großen Höhepunkt. Ein stimmungsvolles Intro der bekannten weiblichen Big City Beats-Stimme zum Thema „UnitedRespect“ leitete über zu einem Lichtermeer aus Laiserstrahlen. Nun kam endgültig zum Vorschein, welch enorme High-Tech-Geräte sich auf und hinter der Bühne versteckt hatten. Unzählige Laiserstrahlen peitschten durch den Raum und sorgten für eine überwältigende Atmosphäre. Der Jubel war groß und verstummte nicht, als es plötzlich wieder dunkel wurde und die ersten Bässe von Geburtstags-Kind Tiesto aus den Boxen wummerten. Dieser Verwöhnte seine Geburtstags-Gäste zu seinem vierzigsten Geburtstag mit einem eher harten und progressiven Trance-Mischung und verzichtete nahezu auf die bekannte „In Search of Sunrise“-Passagen. Die gesamte Bühne pulsierte im Takt und feuerte immer wieder passende Lichteffekte ab.

Nach zwei Stunden und einem traumhaften Set gab es mit Tara Mc Donald dann die nächste Live-Einlage. Die Sängerin präsentierte ihren Hit „Delirious“. Wie man merkt war David Guetta mit seinen Werken an diesem Abend, trotz seiner fehlenden persönlichen Anwesenheit ständig präsent. Nach diesem Pop-Exkurs ging es mit Armand Van Helden dann wieder so richtig clubbig zu. In den frühen Morgenstunden lieferte DJ Aero gemeinsam mit Drummer Tommy Lee (bekannt von der Band Mötley Crue) Dirty-House-Beats, bevor Felix Da Housecat und Chris Liebing mit ihren Sets für einen passenden Ausklang sorgten.

Gelungene Abwechslung: Tara McDonald live - (C) beatblogger.deMit „UnitedRespect“ wurde Mitte Januar ein Startschuss gegeben, den die anwesenden Besucher sicher nicht so schnell vergessen werden. Gut durchorganisiert wurde mit einem perfekten Mix aus DJ-Sets großer und angesagter Künstler mit talentierten Live-Performances für einen abwechslungsreichen Abend gesorgt. Zugegeben, mit ein paar Startschwierigkeiten hatten die Organisatoren sicher zu kämpfen: So musste das Mega-Event wenige Tage zuvor von dem ursprünglich geplanten Veranstaltungsort der Veltins Arena in Gelsenkirchen spontan in die Messe Essen verlegt werden. Aufgrund der vorherrschenden Minus-Temperaturen in Deutschland erschien dies aber sowohl für die Technik, als auch für die Besucher die beste Lösung zu sein. Die Eventhalle der Messe Essen eignete sich aber auch ideal für diese große Party. Dennoch blieb gut die Hälfte der Halle leer und so mancher Stand sah im Lichtgewitter der Bühne etwas einsam aus. Die 10.000 Menschen waren alle sehr gut gelaunt und tanzten entspannt vor der Bühne. Es gab kein wildes Gedränge und immer wieder eine Möglichkeit sich von den lauten Sounds und grellen Licht-Effekten zurückzuziehen. Dies könnte sich bei den nächsten Events jedoch schlagartig ändern, denn die „UnitedRespect“-Party soll erst der Auftakt der Event-Reihe gewesen sein. Bereits jetzt steht fest, dass die nächsten United Respect am 25.07.2009 zeitgleich in der Veltins Arena in Deutschland und im Olympia-Stadion in Moskau stattfinden soll. Zusätzlich wird es in den beiden Ländern in vielen Clubs „Night Of Respect“-Parties geben, auf denen man Live-Übertragungen aus den beiden Stadien zu hören sein werden. Jahr für Jahr soll so ein weiteres Land hinzukommen, damit auf diese Weise Hilfsprojekte für sozialschwache sowie benachteiligte Kinder und Jugendliche in Deutschland und den Partnerländern finanziert werden können. Ein ehrenwertes Vorhaben, das alleine deshalb Zuspruch und Unterstützung verdient.

Weitere Informationen zum Event gibt es auf der Homepage von UnitedRespect.