Donots – The Long Way Home
Eigentlich hatte man die Donots längst als altbackene Pop-Punk-Veteranen mit Twisted Sister-Fetisch abgetan. Umso heftiger war das musikalische Beben, das „Coma Chameleon“ auslöste. Rockig, abwechslungsreich, hymnisch und erwachsen – „Stop The Clocks“ hallt immer noch nach. Angekommen sind die Münsteraner Labelbesitzer aber noch lange nicht, was auch der Titel ihres neuen Albums „The Long Way Home“ auszudrücken versucht.
Mit „Coma Chameleon“ war längst nicht alles gesagt – musikalische Überraschungen gibt es auch auf dem neuen Album. Der Opener „Changes“ zum Beispiel ist eine Art Intro-Hymnus im Songformat, sehr angenehm und offen strukturiert. Dazu kommt die erste Single „Calling“, die sich ein wenig am Wave-Sound der 80er bedient. Gewöhnungsbedürftig? Ja. Hitkandidat? Absolut. Ein eigenes Mini-Opus haben sich die Donots mit dem Rausschmeißer „Parade Of One“ geschaffen, eine Overtüre im Westentaschenformat mit großem Refrain, Spoken Word-Part und Stadiongesängen.
Dazwischen liegen packende Hymnen („High And Dry“), semi-akustische Ausflüge mit Mundharmonika („The Years Gone By“), mächtige Power-Balladen („Let It Go“) und hibbelige Ost-Exkurse („Dead Man Walking“). „The Long Way Home“ ist das Album der Brüder Ingo und Gudio Knollmann, die sich nicht nur den Gesang teilen, sondern sich auch als Songwriter endgültig freigeboxt haben. Die Donots befinden sich somit auf dem Weg nach Hause. Was ihre (neue) musikalische Heimat ist? Das wird sich wohl auf den kommenden Platten zeigen. Es wird mit Sicherheit eine aufregende Reise.
VÖ: 26.03.2010
Solitary Man Records (Indigo)
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