Coheed And Cambria – Year Of The Black Rainbow

Jede gute Geschichte braucht einen Anfang, einen großen Mittelteil und ein Ende. Sagen zumindest die Vertreter der Regelpoetiker. Coheed And Cambria haben ihre „Armory Wars“-Storyline erst mit dem zweiten Kapitel begonnen und mittlerweile fertig erzählt. Wie alles angefangen hat, verdeutlicht nun „Year Of The Black Rainbow“.

Den übermäßigen Pomp haben Claudio Sanchez und Konsorten abgelegt, besinnen sich gelegentlich beinahe auf ihre Wurzeln zurück, wofür die sehr direkte Produktion von Atticus Ross (Nine Inch Nails, Jane’s Addiction) und Joe Barresi (Clutch, Queens Of The Stone Age) wohl ebenso ein wenig mitverantwortlich ist wie Schlagzeuger Chris Pennie, der hier sein Albumdebüt feiern darf. Gerade in „Guns Of Summer“ (Nine Inch Nails, anybody?) bekommt er den nötigen Spielraum zugestanden. Überhaupt ist dieses düstere, sehr elektronische Machwerk eines der Highlights dieser Platte.

Ansonsten setzt Sanchez auf eine Mischung aus mehr Melodie und entschlackten Strukturen. „Here We Are Juggernaut“ ist ein potentieller Rock-Radio-Hit, „In The Flame Of Error“ ein scharfkantiger Prog-Track und „World Of Lines“ angenehm angepunkt. So kann man auch die sehr spartanisch instrumentierte Ballade „Pearl Of The Stars“ verschmerzen, die nicht so recht zu diesem Album passen will.

Auch wenn die vermeintliche Rückkehr zu den Wurzeln sehr löblich ist, ihre ersten beiden Alben erreichen Coheed And Cambria wohl nicht mehr. So gibt es auf „Year Of The Black Rainbow“ einiges an Füllmaterial, das wohl mehr zu Storytelling-Zwecken Platz gefunden hat. Musikalisch im Niemandsland, schlagen sich Sanchez und Konsorten deutlich unter Wert, denn außer besagtem NIN-Zitat, dem Radio-Hit und dem Prog-Ausflug fehlen dieses Mal die schlagenden Argumente.

VÖ: 09.04.2010
Roadrunner Records (Warner Music)
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