Slash – Slash
Slash – ahhh! – king of the impossible. Die Gitarren-Ikone präsentiert ein wahres Allstar-Soloalbum. Was sollte er auch sonst tun, wenn sich Velvet Revolver weiterhin auf Sängersuche befinden? „Slash“ darf allerdings nicht als Showcase des Flitzefingers gesehen werden, denn auf ikonische Gitarrenarbeit muss man hier verzichten. Viel eher ist die Soloplatte des Mannes mit dem Zylinder mit Dave Grohls Projekt Probot zu vergleichen.
Die Liste der Gastsänger liest sich wie ein Who’s Who der Rocklandschaft. Ozzy Osbourne, Lemmy, Iggy Pop, Kid Rock und viele mehr geben sich das sprichwörtliche Mikro in die Hand. Slash hat es sich offensichtlich zur Aufgabe gemacht seinen prominenten Mitstreitern die Songs auf den Leib zu schneidern. Ozzys „Crucify The Dead“ klingt nun mal nach dem Madman, „Doctor Alibi“ mit Lemmy könnte genauso eine Motörhead-Nummer sein und „Nothing To Say“ mit M. Shadows erinnert entfernt an Avenged Sevenfold.
Natürlich ist diese Herangehensweise eine Gratwanderung. Hat man Slash als Saitenhexer erwartet, dürfte man schwer enttäuscht sein. Will man einfach nur ein gutes Rockalbum, so gibt es kaum Beschwerden. Eher sogar die eine oder andere Überraschung, denn wer hätte Fergie (Black Eyed Peas) als verführerische Rockröhre erwartet? „Beautiful Dangerous“ klingt jedenfalls nach einer künftigen Single – mehr noch als die aktuelle Auskopplung „By The Sword“ mit Wolfmothers Andrew Stockdale, die einen heftigen Kniefall vor Led Zeppelin wagt.
Nur einmal scheint sich Slash auf seine Stärken zu besinne. Mit Dave Grohl an den Drums und Weggefährte Duff McKagan am Bass schwingt sich das Instrumental „Watch This Dave“ zu einem kleinen Höhepunkt auf. Es wird interessant zu sehen sein, wie der Mann mit dem Zylinder „Slash“ live auferstehen lässt. Mit Myles Kennedy (Alter Bridge) hat er zumindest einen hervorragenden Sänger gefunden. Zwar hält die Soloplatte nicht unbedingt alle Versprechen, geht aber locker als kurzweiliges Rockalbum mit hohem Unterhaltungswert und kleineren Überraschungen durch. Dennoch wird man das Gefühl nicht los, dass hier mehr möglich gewesen wäre.
VÖ: 09.04.2010
Roadrunner Records (Warner Music)
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Mir gefällt das Album recht gut, wobei mein Highlight „Promise“ mit Chris Cornell ist.