Davy Jones – Wake The Dead
Einfach mal machen, einfach mal drauf: Dass es gelegentlich so einfach sein kann, zeigen aktuell Davy Jones. Das Trio aus dem Sauerland spielt Punk Rock, der gerne mal einen Hauch Hardcore sowie Scandi-Rock mitbringen darf. Man veröffentlichte Ende 2021 bereits einen ersten Song, teilte sich mit Größen wie Terrorgruppe, KMPFSPRT und John Coffey die Bühne, und legt nun mit wachsender Begeisterung nach. Ihr erstes Album heißt „Wake The Dead“ und tut tatsächlich exakt das – mit Karacho, Elan, viel Herzblut und massig guten Tracks.
Besagter erster Song, „Desperation“, ist ebenfalls mit am Start und bringt den Sound des Trios auf den Punkt. Hohes Tempo, heiserer und zugleich mitreißender Gesang, knackige Melodien sowie der eine oder andere Singalong führen durch drei kurzweilige Minuten. Etwas Hardcore-Energie im Unterbau, dazu knackige Riffs aus dem Hellacopters-Umfeld samt Gitarrensolo obendrauf, fertig ist der Überflieger. Im Titelsong finden sich ähnliche Elemente. Davy Jones peitschen sich gegenseitig an, haben hörbar Bock und schreiben einen Chorus, von dem man nicht mehr loskommt. Der kurze Wutausbruch mittendrin hat ebenfalls Stil.
Im eröffnenden „No Way Back“, das keine 90 Sekunden in Anspruch nimmt, lässt man die Muskeln spielen, mischt ein paar bekömmliche Stahlkanten in den gängigen Sound und gibt dabei richtig schön Stoff. Es kann manchmal tatsächlich so einfach sein. „Black Blood“ ist einer von gerade mal zwei Tracks, die die Drei-Minuten-Marke überschreiten, hier dafür aber so richtig. Das getragene Tempo, die schemenhafte Schwerfälligkeit, der greifbare Bock auf Action Rock, dazu das richtig feine Gitarrensolo als Sahnehäubchen – auch im Langformat sind Davy Jones eine Macht.
Nach nicht einmal 25 Minuten ist dieser Einstand schon wieder vorbei und macht sogleich Lust auf viel, viel mehr. „Wake The Dead“ ist eine Punk-Rock-Platte ohne unnötige Schnörkel, prägnant und auf den Punk(t). Ein paar frische Ideen zwischendurch lockern das Geschehen auf, doch besinnen sich Davy Jones letztlich auf das, was wichtig ist: gute Songs. Die drei Sauerländer lassen keinen Platz für Füllmaterial und vermitteln zugleich auf Platte so etwas wie Live-Elan, der Bock auf das Bühnenerlebnis macht. Baldiger Nachschub wird sehnlichst erwartet.
Wertung: 4/5
Erhältlich ab: 11.08.2023
Erhältlich über: DJ Records (Timezone Distribution)
Facebook: www.facebook.com/davyjonespunk