Love Parade 2010 und ihre Compilations

Am 24.07.2010 ist es wieder soweit und die Trucks rollen erneut im Zeichen der Liebe durch den Circle Of Love – das Ruhrgebiet. Dieses Mal in Duisburg. Wie es sich für dieses Musik-Ereignis gehört, gibt es auch in diesem Jahr wieder ein paar CDs zur Einstimmung oder After-Party für zu Hause. Wir werfen einen Blick auf die beiden wichtigsten Werke zum Fest: die offizielle Compilation „Love Parade 2010 – The Art Of Love“ und „A Love Story 89-10“ von Westbam, der von Beginn an Dauergast und fester Bestandteil der Love Parade war.

Love Parade 2010 – The Art Of Love

Die offizielle Compilation zur Love Parade trägt natürlich auch das offizielle Design der Veranstaltung, das diesmal besonders schick ausgefallen ist. Die Hymne zum Fest kommt erstaunlicherweise nicht von Westbam, sondern von Anthony Rother und ist gleich zwei Mal vorhanden: In der verträumt elektronischen Original Version und im technoiden Dapayk & Padberg Remix. Zur Titelauswahl der restlichen CD: In den letzten Jahren wurde oft bemängelt, dass die eigentlichen Größen des Line-Ups der Wagen und auch der Abschlusskundgebung keinen Platz auf der CD erhielten. Diesmal sind die meisten mit dabei und so finden wir unter den 39 Tracks auch Songs von Mark Knight, Tiefschwarz, Booka Shade, Fedde Le Grand und sogar David Guetta, auch wenn dessen „Memories“-Chart-Hit zugegebenermaßen etwas fehl am Platz erscheint. Dennoch kann man somit nicht mehr sagen, dass die CD nur im Underground vor sich her dümpelt und aktuelle Trends ignoriert werden. Die erste Hälfte ist mit Nummern von Jean Elan, Moby und Robyn im Michael Woods Remix recht abwechslungsreich und hebt sich damit ab. Die zweite CD dagegen bleibt strikt sehr progressiv und brodelt dadurch auch mal technoid oder minimal vor sich hin. Hier findet man Techno-Größen wie Monika Kruse, Loco Dice, Gregor Tresher und Tapesh.

VÖ: 16.07.2010
Ministry Of Sound (Warner)
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Westbam – A Love Story 89-10

Compilation oder Album? Irgend etwas dazwischen ist „A Love Story 89-10“, denn schließlich hat Westbam etwa die Hälfte der hier enthaltenen Tracks mitproduziert. Neue Tracks oder ein „Best Of“? Westbam wählt den Mittelweg und präsentiert sowohl neue Stücke als auch Klassiker auf der 3-CD-Sammlung.
Die erste Disc kümmert sich hauptsächlich um die vergangenen Hymnen, wovon einige immer noch überraschend frisch erscheinen. Klassiker wie „Love Rules“, „One World One Future“ oder „Sunshine“ lassen die Vorfreude wachsen. Diese erste CD enthält aber auch brandneue Tracks von the Love Comitee und Westbam. Bei letzterem handelt es sich um seine neue Single „Don’t Look Back in Anger“, während the Love Comitee mit „We Feel Love“ eine Nummer abliefern, die die offizielle Hymne von Rother schnell in den Schatten stellt. Mit ihren housigen Einflüssen hätte diese sehr gut auch als Aufhänger für die Love Parade gedient. Neben dem fast aktuellen Hit „Sky And Sand“ von den Kalkbrenner-Brüdern sind hier mit Felix („Don’t You Want Me“), Atlantic Ocean („Waterfall“) und the Break Boys („My House Is Your House“) auch schon die ersten Paraden-Klassiker enthalten. Auf CD 2 mischt uns Westbam dann ein teilweise musikalisch sehr offenes Set aus aktuellen Floorfillern von Tom Wax, Moguai, Deadmau5, Boris Dlugosch und Dennis Ferrer. Das Set bleibt dabei beinahe konventionell und fällt nicht so „komisch elektronisch“ aus dem Rahmen, wie man es von Westbam live kennt. Die dritte CD enthält letztendlich fast ausschließlich Klassiker, die teilweise sogar aus den frühen 90ern stammen. Hier treffen wir zum Beispiel auf Künstler wie DJ Dick, Marusha und Peter Licht. Westbam gelingt mit seiner „Love Story“ ein schöner Rückblick auf die letzten 21 Jahre Love Parade. Eine Zeit, die sein Leben geprägt und seine Karriere beeinflusst hat. Er war dabei, als das erste Mal die Wagen auf dem Berliner Kudamm losrollten. Und nun in Duisburg soll es offiziell die letzte sein, bei welcher er organisatorisch bei Seite steht.

VÖ: 16.07.2010
Bass Planet (Kontor)
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Fazit:
Wer Spaß an Techno und Minimal hat und auch mal mit monotonen Loops leben kann, der ist bei der offiziellen Compilation zur Love Parade richtig. Wer lieber elektronische Abwechslung möchte und sich auch über den einen oder anderen Klassiker freuen kann, der sollte zu Westbams musikalischen Rückblick greifen.