Indica – Precious Dark
Vor neun Jahren in Finnland gegründet, konnte die Band Indica in ihrem Heimatland gleich mit dem ersten Album den kommerziellen Durchbruch erringen. Doch erst der gute Kontakt zu Nightwish-Boss Tuomas Holopainen und Auftritte im Vorprogramm der finnischen Symphonic Metal-Könige sorgten 2007 dafür, dass das ausschließlich aus Frauen bestehende Quintett auch über die Landesgrenzen hinaus bekannt wurden. Als Barriere für den ganz großen Erfolg stellten sich die finnischen Texte heraus, so dass das neue Album „A Way Away“ erstmals auf Englisch eingesungen wurde. Prompt erreichte die Platte in Deutschland die Top 20. Nach „In Passing“ wird mit „Precious Dark“ nun sogar eine zweite Download-Single aus dem Album ausgekoppelt.
Mit der Musik ihrer Entdecker Nightwish haben die Songs von Indica nicht viel gemein. So bietet auch „Precious Dark“ zu gleichen Teilen poppig wie folkig angehauchte Rockmusik ohne jegliche Metal-Einflüsse. Die Midtempo-Nummer weist einen interessanten Songaufbau auf und kann besonders mit der verspielten, an den Portal-Song „Still Alive“ erinnernden Bridge und dem folgenden, ganz auf Ohrwurm konzipierten Refrain voll überzeugen. Nicht nur durch den klavierlastigen, mit Violine unterlegten Break erhält das Lied die besondere Note, auch Sängerin Jonsus einzigartiger, machmal leicht verschroben anmutender Gesangsstil sorgt dafür, dass der Hörer den Song schnell als Indica-Titel identifizieren kann.
Damit sich der Kauf der Single auch für Alben-Besitzer lohnt, enthält das Download-Paket zwei weitere Titel. Das wäre zum einen die ungewöhnlich arrangierte Ballade „Breathe“, die die Band von ihrer romantischen Seite zeigt. Außerdem hat sich die Band an den Kate Bush-Klassiker „Wuthering Heights“ gewagt. Das hohe Niveau der Vorlage kann die Indica-Version aber trotz des Versuchs, Kates unvergleichlichen Gesangsstil zu kopieren, nicht mal ansatzweise erreichen, da das Original schlicht und ergreifend mehr Charme besitzt. Fans, die das Album schon haben, können aber dennoch gerne zugreifen, da zumindest „Breathe“ den finanziellen Mehraufwand rechtfertigt.
4/5 | DL-Single
VÖ: 10.09.2010
Nuclear Blast (Warner Music)
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