Within Temptation – The Unforgiving
Kraftvoller, symphonischer Metal aus den Niederlanden kann nur von einer Band stammen: Within Temptation, die sechsköpfige Combo rund um Sängerin Sharon den Adel, die mit Beginn des neuen Jahrtausends europaweit wie eine Bombe einschlug und mit drei Alben Spitzenpositionen in den Charts erreichte. 2011 meldet sich die höchst sympathische Gruppe mit ihrem insgesamt fünften Longplayer „The Unforgiving“ zurück, das auf dem gleichnamigen Comicbuch von Steven O’Connell basiert und zwölf starke Tracks beinhaltet, die die Fanherzen höher schlagen lassen.
Nach der kurzen Ouvertüre „Why Not Me“ folgt der melodiöse und mainstreamige Opener „Shot In The Dark“ mit Ohrwurmcharakter. Keine Atempause wird einem beim anschließenden epischen „In The Middle Of The Night“ gegönnt, das besonders auf hektische Beats und die Unterstützung von Chor und Violinen setzt. Die erste Singleauskopplung „Faster“ hingegen nimmt ein wenig Tempo raus und überzeugt durch mitreißenden Rhythmus und Knallerrefrain, der so manches Festival zum Beben bringen dürfte. Die balladeske Nummer „Fire And Ice“ bildet den Ruhepol des Albums und sorgt mit seinen mystischen Klängen für schaurig-schönes Wohlbefinden.
Nach einem turbulenten Ritt durch das Rockgewitter „Iron“ folgt mit „Where Is The Edge“ eine bleischwere Hymne, die unter die Haut geht. Während das poppigere „Sinéad“ mit durchaus vorhandenem Hitpotenzial daherkommt, wartet „Lost“ mit energiegeladenem Refrain, in dem Sharons Stimme variantenreich zum Einsatz gebracht wird, sowie einem unvergleichlichen Gitarrensolo auf. Das dunkle „Murder“ wirkt wie ein musikalischer Hauch des Todes, das schnelle „A Demon’s Fate“ hingegen ein wenig einfallslos und bleibt damit der schwächste Song des Albums. „Stairway To The Skies“ markiert jedoch einen würdigen Abschluss und überzeugt besonders durch das rockige Outro.
„The Unforgiving“ stellt in der Gesamtheit ein eher untypisches, dafür größtenteils brillantes Within-Temptation-Album dar, das seinen Reiz besonders in den eingestreuten Soundexperimenten entfaltet. Das Konzept der Comicstory wird durch die Geschichte der Titelheldin gelungen skizziert und kommt besonders im mysteriösen Song „Murder“ zur Geltung. Eine abwechslungsreiche Mischung aus Rockraketen, die zum Headbangen animieren, und ruhigen Symphonic-Metal-Klängen, bei denen Sharon den Adels Stimmfarbe ebenso zu überzeugen weiß und ihnen ihre ganz persönliche Note verleiht.
VÖ: 25.03.2011
Columbia Dragnet (Sony Music)
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