In This Moment – Godmode

In This Moment
(c) Jeremy Saffer

Nach der Grammy-Nominierung ist vor dem Durchbruch? Für die US-amerikanische Alternative Metal-Truppe um Sängerin Maria Brink lief es zuletzt auf jeden Fall ziemlich gut. Die Alben verkauften sich ordentlich und landeten im Falle der letzten beiden Werke „Ritual“ und „Mother“ auch in den deutschen Charts, ihr Song „The In-Between“ ging bei der Grammy-Verleihung allerdings leer aus, den Preis bekamen Body Count. Dennoch hat man das Gefühl, dass der Durchbruch bei der breiten Masse im Falle von In This Moment unmittelbar bevorstehen müsste. Ob das mit „Godmode“, dem ersten Album der Band nach Corona, gelingen wird?

Corona ist das Stichwort, denn wie die aus Los Angeles stammende Band selber im Interview gesagt hat, sei das neue Werk aufgrund der Erfahrungen während der Pandemie heavier und düsterer ausgefallen als die letzten Alben. Zumindest zweiteres stimmt, was sich schon beim düsteren, ziemlich langsamen Opener und Titelstück „Godmode“ ablesen lässt. Maria Brink wechselt hier zwischen melodischen Klargesang und ihrem an die Metalcore-Frühphase der Band erinnernden Shouten hin und her.

Anschließend wird es deutlich elektronischer, das vorab veröffentlichte „The Purge“ bietet nämlich eine Mischung aus Industrial Rock und Elektropop inklusive elektronisch verzerrter Stimme, ehe gegen Ende auch noch ein Metalcore’esker Breakdown zum Einsatz kommt. Auch die folgenden Titel sind weitgehend eher langsam und düster ausgefallen und fallen ebenfalls durch den starken Einsatz von Elektro(pop)-Elementen auf, ehe im Refrain meistens die harten Gitarren dazustoßen. Typische Songs dieses Kalibers sind das Björk-Cover „Army Of Me“, „Skyburner“ und „Sacrifice“, wobei letzterer als eines der Album-Highlights ins Ziel geht. Ebenfalls herausragend sind „Sanctify Me“, das noch am ehesten an die alten Metalcore-Tage der Band erinnert, und „Damaged“, ein Duett mit Spencer Charnas, dem Sänger und Shouter der Metalcore-Truppe Ice Nine Kills.

Leider gibt es mit „Fate Bringer“ gegen Ende aber auch einen Totalausfall zu vermelden. Diesen kraftlosen und uninspirierten reinen Elektropop-Song hätten sich In This Moment lieber sparen sollen. Zum Glück rückt die melancholische, elektronisch angehauchte Abschluss-Ballade „I Would Die For You“ die gerade gehörte Enttäuschung wieder etwas gerade. Insgesamt bleibt festzuhalten, dass „Godmode“ tatsächlich düsterer ausgefallen ist als die letzten Alben der Band und hier und da auch wieder zumindest dezent härter. Das Spiel mit elektronischen Elementen steht der Band grundsätzlich gut, solange sie sich nicht vollständig darin verliert. Das Album, das den ganz großen Durchbruch bescheren wird, ist „Godmode“ zwar wohl wieder nicht geworden, aber ein Werk, das im oberen Drittel des bisherigen Schaffens einzuordnen ist, ist es ganz sicher.

Wertung: 3,5/5

Erhältlich ab: 27.10.2023
Erhältlich über: BMG Rights Management (Warner Music)

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