Example – Stay Awake
Elliot John Gleave ist nun auch in Deutschland endgültig gelandet. Verpasse „Kickstarts“ auf wundersame Art und Weise noch die Charts, schaffte es „Changed The Way You Kiss Me“ gleich bis in die Top 1o, während sich das Album „Playing In The Shadows“ eher mittelmäßig schlug. In Examples britischer Heimat schafften es Single und Album ebenso auf die Eins wie auch „Stay Awake“, das nun nachgeschoben wird. Interessant ist jedoch, dass es nur zu einem digitalen Release reicht, obwohl der Vorgänger überaus erfolgreich war. Dabei riecht es hier nach einem mehr als sympathischen Follow-Up.
Wo „Changed The Way You Kiss Me“ stellenweise hart und schroff wirkte, bewegt sich „Stay Awake“ in eine etwas ruhigere, housige Richtung. Die Nero-Produktion kommt mit relativ übersichtlichen Dubstep-Anteilen aus, gerade weil der recht verschachtelte Beat dank reduziertem Tempo beinahe schon gewöhnlich wirkt. Example rappt dieses Mal nicht nur – relativ repetitiv, wie man leider anmerken muss – sondern bekommt im Refrain auch wieder einen kleinen Gesangspart, der ein wenig glatt gebügelt wurde, in Kombination mit der flirrenden Melodie jedoch um so eingängiger wirkt. Die emotionale Komponente von „Kickstarts“ fehlt zwar, der aggressiv clubbige Unterton jedoch ebenfalls – „Stay Awake“ ist beinahe radiotauglich, wirkt sehr entspannt und tut sich eigentlich nur durch seine Wiederholungen selbst weh. Heruntergebrochen passiert wenig über den gesamten Song verteilt, die einzigen Parts punkten dafür mit Eingängigkeit und starker Produktion.
Eine deutliche Aufwertung erfährt das Bundle durch sein mächtiges Remix-Paket. Pitron & Sanna verbreiten einen Hauch von Retro-Videospiel-Magie und einer Prise Trance, während Micky Slim ein wenig in Richtung Rave schielt und Moam mit relativ stumpfen Beats ein wenig nervt. Wer angesichts einer Nero-Produktion mächtigere Dubstep-Anteile erwartet hat, darf sich über den herrlich kaputten Remix von Alvin Risk freuen, der in punkto latenter Wahnsinn Skrillex um nichts nachsteht. Delta Heavy hingegen punktet mit Pendulum-Magie und einer Fülle an neuen Melodien. Wer mit „Stay Awake“ an sich nur wenig anfangen kann, dürfte dieses mächtige Remix-Paket genießen. Sicherlich ist es nicht Examples stärkste Single, trifft mit seiner eingängigen Mischung aus Electro-Klängen und Raps aber einmal mehr den Puls der Zeit. Überdies hält „Playing In The Shadows“ noch einige weitere starke Single-Kandidaten parat.
VÖ: 13.01.2012 (DL-Single)
Vertigo Berlin (Universal Music)
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