The Supermen Lovers – Fantasma Disco EP

The Supermen Lovers

2001 tanzte Europa einen Sommer lang zu „Starlight“, dem ersten und bislang einzigen Hit (#2 in Frankreich und Großbritannien, in Deutschland nicht über Platz 87 hinaus gekommen) von The Supermen Lovers. Hinter dem House-Projekt steckt der Franzose Guillaume Atlan, der unter diesem Pseudonym bis 2005 zwei weitere Alben, einige Singles und EPs veröffentlichte, bevor es fünf Jahre lang still um die One-Man-Show wurde. Zwei Singles später erschien vergangenen November das Album „Between The Ages“, hierzulande jedoch nur via Import erhältlich. Wer dennoch wissen möchte, wie The Supermen Lovers heute klingen, darf sich auf die EP „Fantasma Disco“ mit zwei Album-Tracks und zahlreichen Mixes freuen.

„Say No More“ soll als Liebeserklärung an Italo-Disco verstanden werden. Tatsächlich leuchtet das ein, gerade was das schlichte Vocal-Sample und die blubbernde, dennoch sehr frankophile Bassline betrifft. Melodisch bewegt sich der Track jedoch eher zwischen Junior Senior und einer Prise Cassius, in manchen Momenten sogar mit einem dezenten Kopfnicken in Richtung Daft Punk. Mindestens genauso unterhaltsam ist „Let Me Show You“. Die Strings bewegen sich im „Der Pate“-Dunstkreis, das schier endlos geloopte Vocal-Sample hingegen passt gut zur Gitarren-ähnlichen Synthi, die in dieser Form auch von Modjo Band hätte stammen können. Zusammengemischt bewegen sich die knapp sechs Minuten zwischen (Post-)Disco und -Funk – bedingt kreativ, wohl aber sauber aufgeschichtet.

Auch das Mix-Paket kann sich sehen bzw. hören lassen. A.N.D.Y. (ex-Mustang) verpasst „Say No More“ Steel Drum-ähnliche Klänge, Jupiter arbeiten mit deutlich glam-poppigeren Elementen und die Schokodub-Bearbeitung bewegt sich gen 70s. Die Beiträge zu „Let Me Show You“ hingegen fallen ein wenig ab – weder Veltengruber noch Le Loup können entsprechende Akzente setzen. Dem Hörgenuss tut dies jedoch keinen Abbruch, denn alleine schon die beiden Album-Versionen rechtfertigen den Kauf, zumal „Between The Ages“ in Deutschland eben noch nicht erhältlich ist. Wie schon seine beiden Vorgänger steht auch „Fantasma Disco“ für gute Qualität und frühlingshafte, tanzbare Klänge, die perfekt zur Jahreszeit passen.

VÖ: 26.03.2012 (DL-Single)
La Fessé Records / La Tebwa

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