Flux Pavilion feat. Example – Daydreamer
Nicht zuletzt durch die BBC-Zusammenstellung „Sound of 2012“ ist klar, dass Dubstep groß im Kommen ist. Neben dem vierten Platz für den mit drei Grammies ausgezeichneten Skrillex war auch Flux Pavilion auf der Longlist zu finden. Dabei hat der 23jährige Brite mit seinem US-amerikanischen Kollegen nur einige wenige Anknüpfungspunkte gemein, ist vornehmlich in Electronica- und Drum’n’Bass-Klängen, kurzem ‚Drumstep‘ genannt, beheimatet. Ein Album von Joshua Steele ist noch nicht in Sicht, wohl aber die brandneue Single „Daydreamer“, mit Platz 39 in Großbritannien der bislang erfolgreichste Release des Mannes aus Towcester.
Zumindest nicht gänzlich unbeteiligt an der ersten Top 40-Platzierung in UK ist Example, der „Daydreamer“ seine Stimme leiht. Flux Pavilion bewegt sich ein wenig von klassischen Dubstep-Klängen weg, nimmt das Tempo heraus und arbeitet mit jenen leicht schrillen Synthis, die sowohl Skrillex als auch sein Sänger bevorzugen. Bevor es jedoch so weit ist, marschiert der Song relativ entspannt entlang, getragen von Examples relaxten Vocals. Hierbei wird auf Minimalismus gesetzt, auf wenige Zeilen, die konstant wiederholt werden. Auch ist das Tempo niedrig, die erwähnten Drum’n’Bass-Elemente kommen exzessiv zum Einsatz. Erst in den Strophen gibt es mehr Gesang, trifft Afterhour auf jene schneidende, fiese Melodie, die der Zeitgeist förmlich zu fordern scheint.
Gerade zum Schluss hin, als der Track schließlich ein wenig Fahrt aufnimmt, hebt auch „Daydreamer“ ab. Ist der Mittelteil noch ein wenig zäh, fast schon zu entspannt und getragen, sorgt der wuchtige Beat für Bewegung, für Dancefloor-taugliche Action, für Hände in der Höhe. Im dazugehörigen Video sieht man Flux Pavilion und Example auf der Bühne, hoch konzentriert, während das Publikum feiert und sich betrinkt. Klingt banal, kommt durch Schwarz-Weiß-Optik aber gut rüber. Schade ist eigentlich nur, dass es nicht für ein anständiges Download-Bundle mit ein paar Mixen gereicht hat – als läppischer 1-Track macht „Daydreamer“ wenig her, reicht als Einführung in die Künste von Flux Pavilion aber durchaus. Mittlerweile mit einem Major-Vertrag ausgestattet, scheint der Brite auf dem richtigen Weg zwischen Indie-Attitüde und potentiellen Chartbreakern zu sein. Wohin der Weg tatsächlich gehen wird, dürfte die nächste Single zeigen – ein entsprechendes Follow-Up zu „Bass Cannon“ wäre ebenso im Bereich des Möglichen.
VÖ: 15.06.2012 (DL-Single)
Warner Music
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